Sicht Isa
Ich hatte so sehr gehofft, dass Wincent am Abend mal früher zu mir kam. Endlich war ich wieder halbwegs fit und hätte ihn so gerne in meiner Nähe gehabt, aber scheinbar waren Fabi und Noah wichtiger. Es war richtig spät, als Wincent sich neben mich legte und gefühlt sofort eingeschlafen war. Während ich gerade alle Unterlagen und so für den Tag zusammen suchte, bastelte er mit Noah an seinem Motorradhelm. „Jungs, wir müssen bald", meinte ich irgendwann leicht genervt. Wincent ignorierte mich gefühlt die ganze Zeit und immer stand nur die Technik im Vordergrund. Und das obwohl ich endlich wieder fit war und einfach nur Zeit mit ihm verbringen wollte. Also ja... wir mussten arbeiten, aber so allgemein die ein oder andere Kuscheleinheit wäre schon noch drin gewesen, bevor wir los mussten. „Ja, wir sind gleich so weit", meinte Wincent. Seufzend ging ich ins Schlafzimmer und packte meine Tasche noch ein wenig. Es war echt schönes Wetter, aber falls es nachher noch kälter werden sollte, wollte ich auf jeden Fall was zum Überziehen haben. Mein Husten war fast weg, sodass ich damit heute keine Probleme haben dürfte. Ich saß gerade auf dem Bett und tippte auf meinem Handy, als Wincent rein kam und seine Motorrad-Kombi aus dem Schrank holte. „Alles gut bei dir?", fragte er leise und strich mir kurz über den Rücken. „Passt schon, ich hätte mir heute ein wenig mehr Zeit mit dir gewünscht", sprach ich das aus, was ich dachte, denn nur so konnten wir an uns arbeiten. „Ich weiß, aber ich hatte mit Noah Einiges zu tun. Heute Abend oder morgen früh vielleicht", erwiderte er. Ich nickte und sah ihn an. Wincent legte seine Lederkombi weg und zog mich zu sich. „Ich liebe dich und das weißt du", flüsterte er und küsste mich sanft. Seufzend erwiderte ich den Kuss und ließ meine Hände in Wincents Nacken gleiten. Am liebsten hätte ich mich mit ihm ins Bett gekuschelt und den ganzen Tag nichts anderes mehr gemacht, aber das ging nunmal nicht. „Wir müssen", murmelte ich dicht an seinen Lippen. „Ich weiß", sagte Wincent und küsste mich wieder. Lachend löste ich mich von ihm und wuschelte ihm durch die Haare. „Dann zieh dich mal an, ich geh nochmal aufs Klo", schmunzelte ich und ließ ihn stehen, bevor ich mir das mit dem Tag im Bett nochmal anders überlegte. Noah stand schon fertig mit Goldi im Flur und filmte Wincent noch, wie er seinen Kram zusammen suchte. „Du machst mich irre", lachte ich, als er seinen Geldbeutel nicht fand, welcher seit drei Tagen auf der Garderobe lag. Wir gingen dann runter und Wincent schwang sich sofort grinsend auf seine Maschine. „Fahr vorsichtig", sagte ich leise und gab ihm noch einen kurzen Kuss, bevor ich mit Noah und Goldi ins Auto stieg. Wir fuhren getrennt, kamen aber irgendwie trotzdem mehr oder weniger gleichzeitig an. „Ob er sich das so überlegt hat, dass ich die Aufnahmen von den Fahrten sehen kann?", fragte ich Noah. „Vermutlich nicht. Mal schauen, was man davon überhaupt zeigen kann", erwiderte er und stieg aus. Ich checkte kurz, wo wir hin mussten und sammelte dann Friedl, Manu und Benni ein. „Ich will mich umziehen, mir ist warm", nölte Wincent. „Sofort", seufzte ich. Ich schnappte mir Goldi noch und navigierte dann alle in die Garderoben. Wincent riss sich sofort die Lederkombi vom Leib und zog sich um. „Hast du noch ne Cap von mir im Auto?", fragte Wincent mich dann. „Ich schau gleich", verdrehte ich die Augen und ging wieder raus. Das Konzert heute sollte in einer Straßenbahn stattfinden und dort fanden wir uns auch wenig später zum Soundcheck wieder. Ich setzte mich einfach auf einen der Sitze und atmete ein paar Mal tief durch. Mein Körper war definitiv noch nicht so belastbar, wie ich mir das wünschen würde. Ich wollte allerdings auch nicht so doll husten, weil dann ja direkt alle denken würden, dass ich Corona hätte. Goldi lag brav neben mir und kaute an seiner Leine herum, während ich Wincent beobachtete. „Wie ist der Sound dahinten?", rief Wincent und ich streckte nur meinen Daumen nach oben.
Nach dem Soundcheck wurde nett beisammen gesessen und gegessen, bevor die Fans begrüßt wurden. Wincent war vollkommen in seinem Element und ich genoss einfach ein paar freie Minuten. Irgendwann ließ Noah sich dann während des Konzertes auch neben mich fallen und wir beobachteten alles etwas. Goldi durfte durch die ganze Bahn laufen, hielt sich aber doch immer nur in meiner Nähe auf und schlief, während er der Musik von Wincent lauschte. Nach dem Konzert gab er noch kurz ein Interview und dann wollten wir zurück nach München. Benni, Manu und Friedl waren schon weg, während Noah und ich noch auf Wincent warteten. Dieser kam gerade um die Ecke und hatte noch nicht mal seine Sachen an. Ich seufzte schon wieder genervt und sah Wincent an. „Können wir?", fragte ich. „Fahr doch schon los, ich überhol euch eh", meinte Wincent nur. „Pass einfach auf dich auf, ja?", seufzte ich und kuschelte mich an seine Brust. „Das mach ich und das weißt du. Wir sehen uns doch gleich zu Hause wieder und heute Abend nehm ich mir Zeit für dich", flüsterte Wincent mir ins Ohr. Ich sah zu ihm hoch und sah ihm kurz in die Augen. „Versprochen", schob Wincent hinterher und gab mir einen kurzen Kuss, bevor ich mit Noah zum Auto ging. Noah musterte mich ganz komisch und langsam hatte ich schon wieder das Gefühl, hier war irgendwas im Busch.
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Träume oder Wünsche // Wincent Weiß Fanfiction
FanfictionNach Fehlern, Schicksal, Plänen und Träumen folgen jetzt die Wünsche. Die Geschichte von Isa und Wincent geht in Runde vier. Euch erwarten weitere Höhen und Tiefen im Leben der Beiden, mittlerweile als Ehepaar, mit Hund, Haus und Garten. Für aktue...