Kapitel 715

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Sicht Isa

Irgendwie war das ja nicht der Plan, aber Wincent und ich hatten uns einfach von dem Moment leiten lassen und ich bereute es nicht. Wir gingen zum Bus und alle standen noch davor. Hinter dem Zaun sangen scheinbar Fans und Noah hielt natürlich wieder voll die Kamera rauf. Ich machte mich derweil auf die Suche nach Goldi und fand ihn zufrieden schlafend bei der Band. „Was habt ihr mit dem denn gemacht?", lachte ich. „Ganz viel gespielt", erwiderte Benni und deutete auf den mittlerweile kaputten Basketball. „Sehr gut", nickte ich und ging wieder zu Wincent. „Wir müssen dann gleich mal", sagte ich und scheuchte dann alle in den Bus. Wincent und ich stiegen als Letztes ein und er sah mich nochmal an. „Du bist der Hammer", flüsterte er und legte seine Lippen nochmal auf meine. „Ich nehm das mit dem nicht auf der Tour auch ausdrücklich wieder zurück", grinste ich ihn an. „Bekomm ich das schriftlich?", fragte Wincent. Meine Antwort wurde dann aber schon von dem Gegröle der Jungs übertönt. Die Laune war gut, ohne Alkohol, und ich setzte mich einfach neben Anna und unterhielt mich mit ihr ein wenig. Richtig Party war nicht, zum Glück, denn das hätte ich unterbinden müssen, immerhin musste morgen wieder ein Konzert gespielt werden. Relativ früh verabschiedete ich mich dann auch ins Bett. Ich war einfach nur fertig. Ich wank allen und drückte Wincent noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich hoch ging, mich umzog und in die Decke kuschelte. Ich wurde dann leicht wach, als Wincent sich neben mich legte. „Schlaf weiter", flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Wie lange habt ihr gemacht?", wollte ich wissen. „Ist jetzt kurz nach zwei", sagte Wincent. Ich sah ihn kurz an, doch Wincent brachte mich mit einem Kuss einfach zum Schweigen. „Lass uns schlafen", sagte er dann und zog mich einfach in seine Arme. Er war so schon so kaputt und ich war mir sicher, dass er diese Nacht definitiv nicht genug Schlaf bekommen würde.

Als mein Wecker klingelte schlief Wincent neben mir noch tief und fest. Ich stand direkt auf, zog mir meine kurze Shorts und ein lockeres Shirt über und ging runter. Dort sah Goldi mich aus seiner Box heraus schon erwartungsvoll an. „Dicker du weißt, warum du darin schlafen musst", lachte ich und öffnete die Box. Ich leinte ihn sofort an und verließ mit ihm den Bus. Wir suchten uns eine schöne Gassirunde raus und es war zum Glück noch nicht ganz so heiß, es war aber auch noch extrem früh. Ich war so froh, dass wir die erste Hälfte der Tour schon zur Hälfte geschafft hatten, denn so langsam kickte der Schlafmangel echt. Und es gab eigentlich auch noch Einiges, was Wincent und ich mal in Ruhe und zu zweit besprechen mussten, aber dafür hatten wir unterwegs definitiv keine Zeit. Mir kamen irgendwie echt wenig Menschen entgegen, aber ich genoss diese morgendliche Runde mit Goldi und versuchte mich noch ein wenig zu Erden, bevor ich mich gleich wieder in das typische Arbeitschaos stürzen konnte. Aber erst nach einem Frühstück. Ich ging knapp über zwei Stunden mit Goldi, bis ich wieder am Gelände ankam. Dort war es immer noch relativ ruhig. Nur Anna war schon wach, die jetzt wieder abreisen wollte. Ich verabschiedetet sie kurz und machte mich dann auf die Suche nach Frühstück. Mit Futter für Goldi und einer guten Portion Obst mit Joghurt und Müsli, suchte ich mir einen schönen Platz auf dem Gelände. Dadurch, dass der Backstage-Bereich eine Halle war, gingen Goldi und ich einfach vor die Bühne entschieden uns für einen schönen Strandkorb. Wir hatten es uns gerade richtig bequem gemacht, als mein Handy klingelte. Wincent. „Guten Morgen du Schlafmütze", lachte ich. „Wo bist du?", fragte Wincent müde. „Bei nem Strandkorb links von der Bühne", schmunzelte ich. Wincent legte einfach auf und kam fünf Minuten später angetrottet. Er sah noch echt müde aus und ließ sich neben mich sinken. „Was ist los?", fragte ich und sah ihn an. „Voll müde und meine Stimme...", murmelte er und griff nach meiner Schüssel. „Ey", lachte ich und konnte Wincent nur wehrlos zusehen, wie er mir mein Frühstück wegaß. „Aber wegen deiner Stimme. Schon dich bitte heute wirklich ein bisschen, trink nachher noch ein bisschen Tee und schlaf vielleicht auch noch ein bisschen", sagte ich zu Wincent. Dieser nickte und schmatzte genüsslich vor sich hin. „Das ist mega gut, willst du auch noch was?", fragte er und hielt mir einen vollen Löffel hin. „Ja, ich hätte das gerne noch gegessen", lachte ich. „Hier", sagte Wincent und wollte mir den Löffel nochmal hinhalten, als er mir einfach alles auf meine Hose kippte. „Man Wincent", verdrehte ich die Augen und versuchte das irgendwie loszuwerden, was aber nicht wirklich funktionierte. So war die einzige Lösung Goldi den Kram abschlabbern zu lassen, aber meine Hose war trotzdem versaut. „Ich hab keine andere kurze Hose", maulte ich. „Warum? Trocknet doch", zuckte er mit den Schultern. „Das wird weiß und sieht aus, als hätten wir sonst was getrieben", sagte ich. „Sex am Morgen...", grinste Wincent. „Vergiss es", verdrehte ich die Augen. „Der Tag ist ja noch lang", grinste Wincent und schob sich wieder einen Löffel von meinem Frühstück in den Mund, bevor er mir die Schüssel doch wieder gab. „Ich sollte davon nicht zu viel essen, sonst hassen mich wieder alle", grinste er. „Das ist Sojajoghurt, du weißt, dass ich möglichst wenig Milchprodukte esse", lachte ich, verteidigte meine Schüssel jetzt aber. „Ich hol mir einfach nachher selbst was zum Essen", meinte Wincent. „Welch passender Vorschlag", grinste ich. Wincent lachte nur und strich über meinen nackten Oberschenkel. „Deine Hose sieht echt schlimm aus", stellte er dann fest. „Ach", verdrehte ich die Augen. „Du kannst sonst eine von mir haben", schlug Wincent vor. „Das sieht scheiße aus. Ich schau gleich mal, was ich anziehen kann", murmelte ich und stand auf, immerhin wars fast zehn und ich sollte langsam mal anfangen. „Moment", schmunzelte Wincent und stellte sich dich vor mich. „Guten morgen", lächelte er dann und gab mir einen langen Kuss. Ich schenkte Wincent noch ein Lächeln, bevor wir nach hinten gingen. Wincent kam direkt nochmal mit in den Bus und wir holten unsere Sachen. Wir brachten alles in seine Garderobe und ich durchkämmte meinen Koffer nach etwas zum Anziehen. „Warum auch immer ich das eingepackt habe, aber das muss ich jetzt wohl anziehen", sagte ich und hielt ein dunkelrotes enges Kleid an. „Habe wir Date-Night?", lachte Wincent, als er das Kleid sah. „Ne, ich glaub ich wollte eins von den Roten Tops greifen", zuckte ich mit den Schultern und zog mich aus. Ich wusste, dass Wincent mich beobachtete und so brauchte ich vielleicht auch ein bisschen länger, als nötig, bis ich mir der Kleid übergezogen hatte. Wincent sah mich einfach nur an und es dauerte einen Moment, bis er was sagte.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt