Isa stand an der Arbeitsplatte und sah auf ihre Hand, die ziemlich stark blutete. „Kind", hörte ich meine Oma, während ich noch wie angewurzelt dastand. Meine Oma wickelte Isas Hand in ein Handtuch und nun konnte auch ich mich endlich lösen und nahm Isa das scharfe Messer aus der anderen Hand. Isa ließ sich langsam auf den Boden sinken und war auf einmal ziemlich blass. Als meinte der Zufall es gut mit uns, klingelten gerade Jonas und Lena mit Goldi und den Kindern an der Tür. Meine Mum brachte Jonas sofort zu uns, während Lena die Kinder fern hielt. Jonas sah sich Isas Hand an und ich reichte ihm unseren Verbandskasten. Isa erzählte, dass sie beim Fleisch schneiden mit dem Messer abgerutscht war und sich einfach doof geschnitten hatte. Der Schnitt war nicht schlimm, Jonas verband ihr die Hand und ihr war etwas schwindelig. Isa wollte sofort weiter machen, doch als wir ihr das untersagten und Shayenne für sie weiter machte, wurde auch sie ein bisschen ungemütlich. Sie wäre die Gastgeberin, sie müsste das machen und könnte hier nicht einfach so rumsitzen und bla bla bla. „Nu halt doch mal den Rand", sagte ich irgendwann zu ihr und kniete mich vor sie. Isa saß mittlerweile draußen auf einem Stuhl und sah mir nun endlich in die Augen. „Bleib ruhig, die helfen alle gerne und du warst doch auch schon fast fertig", flüsterte ich. „Ich weiß, aber ich bin genervt", sagte sie. „Ich auch. Pass auf, wir essen jetzt erstmal was, dann gibts nen Wein und du kommst auf meinen Schoß zum Fußball schauen", sagte ich und gab ihr einen Kuss. „Kuscheln klingt gut", murmelte Isa. „Später", lächelte ich und ging rein, um ein wenig zu helfen.
Eine Stunde später waren wir alle satt und zufrieden. Goldi lag erschlagen in der Ecke, Jonas Lena und die Kinder waren schon wieder weg und der Rest verfolgte das Spiel auf dem Bildschirm. Isa kam wirklich ziemlich schnell zu mir und kuschelte sich an mich. Ich wusste, dass wir den Tag über relativ distanziert waren und deswegen etwas unter Beobachtung standen, aber ich hielt mich trotzdem zurück. „Lässt du mich mal kurz aufs Klo und ein bisschen Biernachschub holen?", flüsterte ich Isa irgendwann ins Ohr. Sie ließ mich aufstehen und setzte sich dann wieder hin, während ich rein ging. Ich ging kurz pissen und schnappte mir auf dem Weg noch eine Jacke für Isa, die fror schon seit ner ganzen Weile. In der Küche holte ich dann mehr Bier aus dem Kühlschrank und überlegte, wie viel wir wohl brauchten. „Na", tauchte dann meine Mum neben mir auf. „Hey", schmunzelte ich und hielt ihr ein Bier zum Anstoßen hin. Sie war nicht ohne Grund hinterher gekommen. Wir nippten beide an unserem Bier und ich sah sie eine Weile an. „Ich bin stolz auf dich", begann sie dann irgendwann. „Stolz darauf, dass du immer wieder aufgestanden bist. Nach jedem Misserfolg und nach der Sache mit Yvonne. Du hast immer weiter gemacht, bis du irgendwann Isa gefunden hast. Seitdem warst du nicht mehr nur Karrieremäßig auf der Überholspur sondern auch Privat. Wobei das find ich gut, endlich hast du sowohl im Herzen, als auch an einem Ort, wieder ein richtiges zu Hause. Ich weiß, ich hab dir dieses mehr oder weniger rastlose Leben so vorgelebt, aber hier ist es perfekt für euch. Ich bin froh, dass du jetzt endlich und endgültig angekommen bist Wincent", sagte sie und ich sah sie einfach nur an. Meine Mum hatte Tränen in den Augen und versteckte diese nicht mal vor mir. „Isa ist das Beste, was dir passieren konnte. Ihr zwei seid wunderbar", flüsterte sie und ich zog meine Mum einfach in meine Arme. Auch ich kämpfte mit den Tränen bei so viel ehrlichen Worten, aber ich ließ sie nicht zu. Ich löste mich dann von meiner Mum, gab ihr einen Kuss auf die Wange und ging raus. Ich verteilte das frische Bier und gab Isa die Jacke. „Danke.", lächelte sie und ließ mich wieder sitzen. Ich schlang meine Arme fest um sie und genoss einfach diese Runde hier.
Eigentlich war der Plan, dass Abends noch alle fahren, aber nach diesem Krimi an Fußballspiel und ein paar Bieren, war das nicht mehr möglich und wir machten schnell das Gästezimmer und die Sofas fertig. Alle verteilten sich irgendwie und ich war froh, als ich mich neben Isa ins Bett fallen lassen konnte. „Eigentlich hatte ich ja ganz andere Pläne", gähnte ich. „Nicht nur du, aber ich kann nicht mehr", murmelte Isa und kuschelte sich an meine Brust. „Ich liebe dich", bekam ich gerade noch raus, bevor ich weg war.
Am nächsten Morgen wurde ich wach, als Leben in unser Haus kam. Isa lag schon nicht mehr neben mir und so pellte ich mich auch aus den Feder. Ich verschwand direkt im Bad und duschte mich kurz ab, bevor ich mich anzog und runter ging. Alle saßen schon am Tisch, also Hannah, Lukas, Johannes, Marco, Shayenne und meine Mum waren noch da. „Morgen", schmunzelte ich leicht und ließ mich neben Isa fallen. Es war mir scheißegal, ich drückte ihr einen intensiven Kuss auf die Lippen und schmierte mir dann ein Brötchen, während Isa mir meinen Kaffee reichte.
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Träume oder Wünsche // Wincent Weiß Fanfiction
FanficNach Fehlern, Schicksal, Plänen und Träumen folgen jetzt die Wünsche. Die Geschichte von Isa und Wincent geht in Runde vier. Euch erwarten weitere Höhen und Tiefen im Leben der Beiden, mittlerweile als Ehepaar, mit Hund, Haus und Garten. Für aktue...