Kapitel 662

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Sicht Isa

Irgendwie war Wincent gerade komisch, aber ich verstand gar nicht so wirklich warum. Es dauerte eine Weile, bis er mich ansah und mir antwortete. „Keine Ahnung, irgendwie ist das nicht dasselbe. Ich will mit dir intim werden und nicht nur meine Befriedigung. Also das ist so gut, wenn du das tust, aber diese Nähe vom Sex hat irgendwie gefehlt", erklärte er. Ich sah ihn einfach nur an und gab ihm einen langen Kuss. Was sollte ich da groß zu sagen, ich war nunmal verhindert. „Sagst du nichts dazu?", wollte Wincent dann wissen. „Was soll ich sagen, ich hätte es gerne anders, aber das geht gerade nicht und ich dachte so können wir wenigstens irgendwas machen", flüsterte ich. „Die Massage hätte mir auch schon gereicht", murmelte Wincent und gab mir noch einen Kuss. Komische Situation, aber die musste ich wohl einfach abhaken.

Am nächsten Morgen holte uns der Wecker, wie immer hier, früh aus dem Schlaf. Wir standen auf, machten uns fertig und gingen dann zum Frühstück. „Guten Morgen", schmunzelte ich und gab Amelie einfach einen Kuss auf die Wange, da war mir gerade nach. „Ey ich will auch", kam es sofort von Johannes. Lachend ging ich zu ihm und Noah schloss sich direkt auch noch an. Ich sah Wincent Blick, also ging ich zuletzt zu ihm und gab ihm einen langen Kuss. „So darf jeder Morgen starten", grinste Johannes. „Träumt doch alle weiter", verdrehte ich die Augen und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. „Ich wollte noch was mit euch besprechen", meinte ich dann und Wincent stoppte sofort den Biss in sein Brötchen. „Nichts Schlimmes", schob ich sofort nach und sah meinen Mann an. „Ja?", machte Amelie. „Ich will nen paar Konzerte von Johannes mitmachen, also die, die passen", erklärte ich. Johannes lächelte nur leicht, Amelie nickte und Wincent sah mich an. „Meinst du, du schaffst das alles?", wollte er wissen. „Ich werde auf mich acht geben", beteuerte ich. „Du bist erwachsen", meinte Wincent nur und biss in sein Brötchen. „Ich mach das nur, wenns für dich okay ist", sagte ich leise und griff nach seiner Hand. „Ist es", zog er seine Mundwinkel leicht nach oben. „Wince, ich nehm sie dir nicht weg und es sind wirklich nur nen paar Gigs, besonders am Anfang, wo ich ihre Hilfe gut gebrauchen kann", schaltete Johannes sich jetzt ein. „Ist okay", nickte Wincent und ich sah ihn an. „Wirklich. Ich weiß, dass du das liebst", flüsterte er und küsste mich kurz. „Danke, ich könnte das nie ohne, dass das für dich fein ist", murmelte ich. Wincent schmunzelte nur und dann war das Thema endlich wieder abgehakt und ich hatte das Go mich wenigstens ein bisschen in die Planung von Johannes einzuarbeiten. Nach dem Frühstück gings rüber zum Lager und Johannes und Wincent mussten wieder ihren ganzen Kram unterschreiben. Amelie und ich gingen mal wieder neue Entwürfe durch und waren damit gut beschäftigt.

Gegen Nachmittag war dann alles fertig und Johannes verkündetet Wincent, dass er noch mitkommen würde zu den Bandproben. Und mich von da zu seinen Konzerten entführen wollte. Davon war Wincent nicht ganz so begeistert, aber es war nunmal die Zeit im Jahr, in der wir uns nicht so oft sahen. Wie selten das am Ende noch werden sollte, konnte ich jetzt noch nicht ahnen.

Wir verabschiedeten uns von Amelie und ich stieg mit Johannes und Noah ins Auto, während Wincent sich auf seine Maschine schwang. „Ich weiß nicht, ob ich mir das auf der Autobahn ansehen kann", murmelte ich. „Er ist vernünftig, das weißt du doch", beruhigte Johannes mich sofort. Ja genau vernünftig... immer wieder überholte Wincent Johannes ziemlich schnell im dichten Verkehr und dann fuhr er zwischendurch auch nur mit einer Hand. Ein Blick aufs Tacho, killte mich dann endgültig. „Oh Gott ich bekomm nen Herzinfarkt", sagte ich und schloss meine Augen. „Isa, es ist alles gut", sagte Noah sofort und drehte sich alarmiert zu mir um. „Ich kann mir das einfach nur nicht ansehen", gestand ich und konzentrierte mich auf mein Handy, bis wir die Autobahn zumindest zum Tanken verließen. „Wir fahren nur noch ein kurzes Stück über Land", informierte Johannes mich dann und stieg aus. Er unterhielt sich kurz mit Wincent und deutete auf mich. Ich stieg ebenfalls aus und ging zu Wincent. „Na, Schiss gehabt?", lachte er. „Das ist nicht lustig", brummte ich und schlang meine Arme um ihn. „Schatz, ich schwitze", lachte Wincent. Ich löste mich also wieder und sah ihn an. „Ich komm nur nicht so gut damit klar, wenn du so gefährliche Sachen machst", murmelte ich. „Ich darf dich nie mit auf die Rennstrecke nehmen", lachte Wincent und kassierte dafür sofort einen Schlag auf die Brust. Noah kam dann mit der Kamera angetrottet und ich setzte sofort den Rückzug an. Als Wincent dann aber von seinem Kaputten Motorrad beziehungsweise der Kupplung erzählte, rutschte mir das Herz wieder in die Hose. Und dann steckte er sich noch Kopfhörer in die Ohren. „Fahr einfach vorsichtig, ja?", murmelte ich und sah ihm in die Augen. „Immer Babe, immer", flüsterte er und gab mir einen langen Kuss.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt