Kapitel 730

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Der erste Teil der Show war durch und es ging an ‚Viel zu selten'. „Und den Widme ich ja immer jemandem...", begann Wincent. „Also passt auf...", machte er weiter und erzählte die Story um Flo. Sehr gut, ich war wieder fein raus. „So, Ketti sitzt hier schon, aber heute Abend müssen wir das mal nen bisschen teilen. Ich hab ja schon mal erzählt, dass Isa noch keinen Love Song bekommen hat und eigentlich will sie das auch nicht. Genau deswegen.", erzählte Wincent und kam auf mich zu. „Nein Nein Nein", sagte ich sofort und versteckte mich hinter Nico, welcher allerdings deutlich kleiner war, als ich. „Doch", grinste Wincent und zog mich auf die Bühne. „Ich erzähl euch mal was, während wir uns hier hinsetzten, ganz schön voll hier heute, was Benni? Also wir hatten gestern Jahrestag... ja awwww. Wir haben uns gestern richtig hart gezofft", brabbelte Wincent und auf einmal wurde es still. „Äh, ja. Also nichts Schlimmes, ab und an so ne Meinungsverschiedenheit... ach nein, ach so das klang falsch. Wir haben uns nicht wegen dem Jahrestag gestritten. Okay wow Scheiße. Also, nachdem wir den Streit geklärt hatten, hatten wir nen schönen Tag, alle zufrieden?", fragte Wincent. „Naja. Also wir hatten Jahrestag. Geben wir eigentlich nicht viel drauf, aber da ist mir dann bewusst geworden, dass wir einfach schon zwei wundervolle Jahre miteinander verbracht haben. Das wollte ich eigentlich sagen. Und dass mir eben immer wieder bewusst wird, wie wichtig sie mir ist", erzählte Wincent. Ich sah ihn einfach nur böse an. „Jaaaaa, ich soll aufhören", grinste er und legte einen Arm um mich. „Ketti feiert schon, dass er aus der Schussbahn raus ist", kommentierte Wincent. „Bitte", murmelte ich. „Ohne Witz ne, die kommandiert uns den ganzen Tag rum und hat ne große Klappte und jetzt? Jetzt sucht sie nach Fluchtmöglichkeiten", sagte er. Alle lachten und Benni begann endlich mit dem Song. Die erste Strophe wurde mir gewidmet und zur zweiten gings dann zu Ketti über. Aber ja ‚mein Augenrollen und mein Schweigen und die Art und Weise, wie wir streiten' passte wohl ziemlich gut. Zur letzten Zeile kam Wincent wieder zu mir und sah mich an. Ich wischte mir schnell eine Träne von der Wange, bevor er mich einfach küsste. Ich hasste das auf der Bühne, aber er hielt den Kuss zum Glück auch kurz.

Die Show war vorbei, der Abbau war durch und so langsam aber sicher startete die Abreise. Wincent hatte uns einen Mietwagen organisiert und für uns sollte es heute Abend noch nach Hause gehen. Ich ließ mich total erschöpft auf den Beifahrersitz sinken und der Gedanke an fünf mehr oder weniger freie Tage machte mich einfach nur Glücklich. Wincent fuhr, während ich noch ein bisschen am Handy hing und dann gedankenverloren auf die Straße starrte. „Was ist jetzt eigentlich mit dem Urlaub mit unseren Müttern?", fragte Wincent mich. „Fällt aus wegen Bodennebel", seufzte ich. „Ich dachte wir hatten das schon geplant", erwiderte Wincent. „Ja, aber als wir das machen wollten, kam dann doch nen Termin rein. Sommerurlaub ist dann ja auch bald schon durch", seufzte ich. „Aber wir hätten das doch hinbekommen", meinte Wincent sofort. „Ich hab schon überlegt, ob wir meine Mum sonst einfach mal zu uns einladen. Der Pool kommt die Woche auch noch", erklärte ich. „Wir stürzen uns schon wieder in Stress, oder?", fragte Wincent. „Mehr oder weniger. Zwei Tage sind erstmal frei und das mit meiner Mum machen wir nicht in dieser Woche", lächelte ich und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. „Kommt sie in Hannover zum Konzert?", wollte Wincent wissen. „Ich weiß es nicht, aber bestimmt", meinte ich nur und gähnte schon wieder. „Schlaf ein wenig", lächelte Wincent und strich über meine Hand. „Aber du bist auch müde", erwiderte ich. „Isa, schlaf einfach", seufzte Wincent. Ich wollte mich nicht mehr wirklich wehren und schloss einfach meine Augen. Als ich wieder wach wurde, waren wir schon fast zu Hause. „Gleich geschafft", lächelte Wincent mich an und lenkte das Auto durch unser Dorf. Er parkte vorm Haus und es war schon wieder früher Morgen. „Geh du rein, ich lass Goldi noch kurz laufen", sagte Wincent zu mir und gab mir einen kurzen Kuss. Ich schnappte mir Wincents Rucksack und meine Tasche und ging ins Haus. Ich schmiss eine Maschine Wäsche an und machte mich kurz bettfertig, als auch Wincent reinkam, sich seine Zahnbürste einmal in den Mund hielt und dann todmüde ins Bett fiel.

Wir schliefen bis Mittag und dann quälte zumindest ich mich schonmal aus dem Bett. Ich ging mit Goldi, fuhr einkaufen und räumte gerade alles ein, als Wincent sich dann auch mal bewegte. „Ich wollte was mit meiner Mum machen", seufzte er. „Stimmt das hattest du ihr versprochen", lächelte ich und strich ihm durch die Haare. „Ich ruf sie mal an", meinte er und griff nach seinem Handy. Ich kümmerte mich weiter um die Einkäufe, während Wincent seine Mum anrief. „Na mein Junge, doch mal aus dem Bett gekommen?", lachte sie. „Jaja, willst du sticheln oder wollen wir was machen?", fragte Wincent und schwang sich auf die Arbeitsfläche. Er naschte ein paar Trauben und bekam sofort von mir auf die Finger. „Die sind nicht gewaschen", zischte ich. „Hallo Isa", lachte Angela. „Also Wincent, ich würde mich schon freuen, wenn wir uns noch sehen. Kommt Isa mit?", fragte sie. „Ich wollte noch zu Whisky", erwiderte ich einfach. „Wir wollten ja eh spazieren gehen, nimm ihn doch mit, dann musst du weniger laufen", kam der Vorschlag von Wincents Mutter. „Kann ich machen, wenn euch das nicht stört", sagte ich und stellte mich vor Wincent. Dieser grinste mich einfach nur an und legte seine Hände an meine Taille. „Nein überhaupt nicht. Wann soll ich da sein?", fragte Angela. „Ich würd uns jetzt noch Essen machen, vielleicht so in anderthalb Stunden?", erwiderte ich. „Machen wir so, bis später", flötete es aus Wincents Telefon, bevor er auflegte. „Schon wieder richtig Freizeitstress hier", lachte Wincent. „Total", schmunzelte ich und machte mich ans Kochen.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt