Kapitel 761

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„Können wir das Pferd dann direkt mitnehmen?", fragte einer der Männer. Sandra richtete sich wieder zu ihnen und wollte gerade etwas sagen, als ich ihr ins Wort fiel. „Stop", sagte ich laut und alle sahen mich an. „Egal, was sie zahlen wollten, sie können gehen. Whisky bleibt hier, ich kaufe ihn", erklärte ich und der Gaul, Entschuldigung Hengst, kam direkt einen Schritt auf mich zu, als würde er mich verstehen. „Was willst du denn mit einem Pferd Wincent", fragte Sandra. „Nichts, aber ich weiß, was er Isa und Shayenne bedeutet, er wird nicht verkauft, nicht an jemand anderen außer mich", legte ich fest. Shayenne lächelte nur leicht, während Sandra und die Männer mich irritiert ansahen. „Sie können gehen", sagte ich dann zu den finster dreinblickenden Herren. „Wincent", zischte Shayenne dann. „Was? Es gibt keine andere Möglichkeit. Wenns um dich und Isa geht, werde ich immer der Höchstbietende sein", unterstrich ich nochmal. „Was eine Frechheit", brummte einer der Männer, aber sie gingen dann. „Wincent, was sollte das?", fragte Sandra mich. „Wo sind der Kaufvertrag und der Mietvertrag für den Stall?", fragte ich einfach nur, ich wollte das unterzeichnet haben, bevor hier noch mehr so zwielichtige Gestalten auftauchten. „Du meinst das ernst, oder?", hakte Sandra irritiert nach. „Ich würd dir jetzt keine Käufer vergraulen, nur um hier nen Scherz zu machen", schmunzelte ich leicht. „Wollen wir in mein Büro gehen?", fragte Sandra. Ich nickte und sah  Shayenne kurz an. „Kümmerst du dich um ihn, er wirkt unruhig", meinte ich. „Mach ich, danke Wiwi", murmelte sie. Ich folgte Sandra dann und bekam das erste Mal eine Summe genannt. Ich dachte irgendwie das Vieh wär teurer, aber das sagte ich natürlich nicht laut. „Ich bin auch froh, dass er hier bleiben kann, aber du verstehst auch, dass wir keine andere Wahl hatten, warum warst du überhaupt hier?", fragte sie. „Zufälle gibts", schmunzelte ich einfach. „Geht das mit dem Kauf den jetzt so schnell?", fragte ich und sah auf den Vertrag. „Naja gültig ist der erst, wenn das Geld da ist", lachte Sandra leicht. „Jaja, darum kümmere ich mich nachher, aber es kommt jetzt kein Anderer mehr, oder?", hakte ich nach. „Nein, das ist in trockenen Tüchern", lächelte Sandra. „Gut, ich meine nur, das würde Isa nicht schaffen, wenn sie wieder kommt und er weg wäre", meinte ich ernst. „So schlimm?", fragte Sandra. „Ihr mentaler Zustand ist, was Verluste angeht, definitiv nicht der Beste, nein", seufzte ich. „Okay, Wincent pass auf...", begann Sandra dann und sah sie aufmerksam an. „Ihr habt, als ihr das Grundstück gekauft habt, den Reitstall hier so wundervoll akzeptiert und wir zahlen eine wirklich niedrige Pacht. Ihr beschwert euch nie über irgendwas und seid super umgänglich. Wir hatten wirklich Angst, was kommen würde, wenn die Besitzer wechseln, aber es hat uns mit euch so gut getroffen. Und um euch diesen Dank irgendwie zu zeigen, möchte ich dir ein Angebot machen. Ihr bezahlt die Boxenmiete für das was Whisky jetzt hat, das ist die hier, bekommt aber das Komplettpaket mit einer schöneren Box von uns gratis oben drauf", lächelte sie. „Das musst du nicht machen", sagte ich sofort. „Doch, das machen wir aber", sagte Sandra. Gut, würde ich mich jetzt auch nicht gegen wehren wollen. „Danke", lächelte ich leicht. Wir besprachen noch ein bisschen was, bevor wir zu Shayenne und Whisky zurück gingen. „Und?", fragte meine Schwester sofort. „Eurer", schmunzelte ich und da flog sie mir in die Arme. Eigentlich mochte ich das ja nicht so, einfach mal was kaufen, weil ich es mir leisten konnte, aber hier ging es auch um Isa und ihre mentale Gesundheit. „Wollt ihr direkt umziehen, oder wollt ihr das mit Isa machen?", fragte Sandra. „Umziehen?", meinte Shayenne irritiert. „Gab ne schönere Box gratis dazu", erklärte ich und wendetet mich dann an Sandra und meinte, dass wir gerne direkt wechseln. Shayenne nahm das Pferd und Sandra und ich schleppten den ganzen Kram, der zu so nem Gaul-Pferd- dazu gehörte und gingen in ein anderes Haus. Das war schon ne andere Nummer. Die Boxen waren größer und hatten sogar immer eine kleine Außenanlage. Whisky durfte einziehen und Sandra schrieb mit Kreide seinen Namen und die Telefonnummern von Isa und Shayenne und den Tierarzt auf diese Tafel. Shayenne und ich bekamen jeder einen Schlüssel für den Stall, wobei meiner natürlich an Isa gehen würde. In den nächsten Tagen folgte dann noch der Papierkram und dann war das Ding durch. „Jetzt muss ich Isa die Tage nur noch überraschen", lächelte ich zufrieden und sah Whisky durch das Gitter an. „Und ihr zwei müsst euch anfreunden, du bist sein Retter", grinste meine Schwester. „Ja ne ist klar. So schön, wie das ist, lass uns langsam mal zu Mum fahren", wechselte ich das Thema. Ich holte meinen Kram aus dem Haus und wir fuhren zu meiner Mum. Dort angekommen aßen wir gemeinsam und alberten eine Weile rum, bis wir zu meinen Großeltern weiterfuhren. Natürlich verquatschten wir uns dort bei einem Kaffee und ich bekam echt Stress. „Wir müssen los", schreckte ich hoch und trieb alle zum Auto, da wir gemeinsam fahren wollten. Isa würde mich killen, wenn wir zu spät kommen würden.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt