Kapitel 645

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Wincent verstärkte seinen Griff um mich nochmal, als es bergab ging und ich war froh, dass er mir nun wenigstens nichtmehr erzählen konnte, was er alles vor hatte. Wir waren erwachsen, wir mussten uns hier mal ein bisschen zusammenreißen, aber irgendwie stand ich ja auch auf dieses Spiel. Die Fahrt war echt lang und so konnten wir uns mehr oder weniger wieder beruhigen, aber ich wusste, dass das nicht Wincents letzter Versuch des Ausfluges bleiben würde. Wir fuhren dann noch zwei Achterbahnen, bis wir uns beim Ghostbusters anstellten, um erstmal etwas zu verschnaufen. „Danach wäre Mittag gar nicht mal so schlecht", sagte Wincent und hielt sich die Hand auf den Bauch. Ich sah auf die Uhr und stimmte zu. „Ja... ich muss mal wieder anfangen mich an meine Zeiten zu halten", murmelte ich. Wincent war sofort alarmiert und sah mich an. Shayenne wusste eh von meiner Essstörung und wenn Lilly wirklich ihre beste Freundin war, dann war das an ihr vermutlich auch nicht vorbei gegangen. Dachte ich zumindest. „Warum, bist du krank oder so?", fragte Lilly. Ich merkte wie Wincent sich anspannte, er hasste es, wenn ich einfach so ungeniert angesprochen wurde. „Mehr oder weniger. Essen war für mich eine Zeit lang nicht so einfach und ich bin deswegen in Therapie", meinte ich einfach. Lilly schluckte und gab dann ein leises ‚oh Sorry' von sich. „Nicht schlimm, konntest du ja nicht wissen", lächelte ich und schob dann alle ein Stück weiter, da die Schlange sich bewegt hatte. Wir hatten dann trotzdem echt Spaß, auch wenn ich gandenlos verlor, aber das sollte mich auch nicht stören. Wir suchten uns einen schönen Platz auf der Wiese und langsam wurde es echt warm. Ich zog meinen Hoodie aus und war froh, dass ich ein Top drunter hatte. Wincent wollte gerade für uns alle Pizza besorgen und wir Mädels legten uns auf die Wiese. „Und hat er nochmal was geschrieben?", fragte Lilly leise. Prüfend sah ich Shayenne an und nahm meine Sonnenbrille runter. „Wer?", schmunzelte ich. „Na wer wohl?", verdrehte sie die Augen. „Tim?", meinte ich irritiert. Lilly lachte nur und Shayenne schüttelte den Kopf. „Mit wem schreibst du dann? Oder darf ich das nicht wissen?", grinste ich. „Naja überleg doch mal", schmunzelte Shayenne. „Naja wenns nicht Tim ist, irgendwer anders aus deiner Ausbildung oder Noah, ne Noah wird's nicht sein, die Sache ist durch", philosophierte ich. „Die Sache ist ganz und gar nicht durch", haute Lilly einfach raus. „Bitte?", machte ich große Augen. „Er hat mich neulich angeschrieben... und jetzt gibts ab und an nen paar Nachrichten, über die brauchst du dir aber keine Sorgen machen", erklärte Shayenne. „Ich bin ja auch weder deine Mama, noch dein Bruder", grinste ich. „Apropros Bruder... ich glaub der braucht deine Hilfe", sagte Lilly und sah in eine Richtung. Tatsächlich. Dort stand Wincent mit dem Essen und den Getränken und wurde von so zwei Blondchen zugelabert, was ihn sichtlich nervte. „Ich mach dann mal einen auf Heldin", lachte ich und stand auf. Ich ging zu Wincent und nahm ihm erstmal ohne ein Wort das Essen ab. „Kann man euch sonst noch helfen?", fragte ich. „Nein, Danke", zischte eine der Mädels. „Gut, dann komm Schatz", lächelte ich leicht. „Genau, meine Familie wartet", meinte Wincent und folgte mir einfach. „Danke", sagte er sofort zu mir. „Immer wieder gern, die Szene hab ich mir gesparrt", lachte ich. „Die kommt gleich", zwinkerte Wincent. Wir legten alles ab und ich sah ihn fragend an. „Einmal die Augen zu halten", sagte er grinsend zu seiner Schwester. „Ich hab das schon oft genug gesehen", lachte sie. Ich war immer noch irritiert, bis Wincent einfach begann mich intensiv zu küssen.

„Sooo und die Typen die gerade Geiern wissen jetzt auch, dass du mir gehörst", grinste er zufrieden und ließ sich auf die Wiese fallen. „Warum?", fragte ich irritiert. „Du bist süß, wenn du naiv bist. Die Geiern dir alle in den Ausschnitt", lachte er und biss in seine Pizza. Irritiert sah ich an mir runter. „Aber du kannst und darfst das tragen", lächelte Wincent dann und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich konzentrierte mich dann auch auf mein Essen und sah einfach ein wenig verträumt in der Gegend rum. Nachdem wir fertig waren, sahen Shayenne und Lilly auf Shayennes Handy und tuschelten dabei. „Was gibts da für Geheimnisse?", grinste Wincent und versuchte einen Blick auf das Handy seiner Schwester zu erhaschen. „Nichts", erwiderte diese scheinheilig. „Gehts um nen Typen?", wollte Wincent wissen. „Vielleicht", schmunzelte Lilly. „Ach na dann. Ist mir alles lieber als Noah, aber sieh zu, dass das nicht wieder sowas wird, wie mit Tim, das dich einengt", sagte er. Ja... alles lieber als Noah. Ich musste nur leicht schmunzeln. „Gehen wir zum Verdauen erst noch ne Runde ins Gruselkabinett?", fragte Shayenne dann und Wincent und Lilly waren sofort dabei. „Ich warte hier auf euch", sagte ich sofort. „Quatsch, das ist nicht schlimm", meinte Lilly. „Komm schon Isa", bettelte dann auch Shayenne. „Wenns sein muss", murmelte ich und packte unsere Sachen wieder zusammen. „Ich bin bei dir", flüsterte Wincent mir ins Ohr. Er wusste, dass ich vor allem Angst hatte, was auch nur annähernd gruselig sein sollte und es hatte wohl auch einen Grund, warum man in das Ding erst ab 16 rein durfte. Niemals wäre ich freiwillig auf die Idee gekommen hier einen Fuß rein zu setzen. Ob es eine gute Entscheidung war, da trotzdem rein zu gehen, wusste ich noch nicht.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt