Kapitel 733

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Sicht Isa

Ich hatte meine Kontrollrunde beendet und die Vorband ging auf die Bühne. Wincent und Johannes waren noch in der Garderobe und Goldi schlief mittlerweile im Aufenthaltsraum. Ich aß eine Kleinigkeit und stellte mich dann zur Band, die nach dem Ende der Vorgruppe schon sehnsüchtig auf ihren Auftritt warteten. „Wo ist denn der Star des Abends?", lachte ich leicht. Alle zuckten mit den Schultern. „Naja, der taucht bestimmt gleich auf", meinte ich nur und sah kurz auf mein Handy. Gerade, als ich ihnen schreiben wollte, kamen dann Wincent und Johannes zu uns und mein Mann schlang sofort seine Arme um mich. „Isa, kannst du nochmal kurz zum Eingang, da ist irgendwas", wurde dann aber direkt wieder nach mir gerufen. „Bin gleich wieder da", lächelte ich die Band an und ging vor die Bühne. Es waren eh noch fünf Minuten. Ich lief möglichst unauffällig am Rand lang, als mir eine ordentliche Windböe entgegen kam. Ein Blick in den Himmel ließ nichts Gutes verheißen. Die Wolke, welche auf uns zukam, war Rabenschwarz. Das Publikum wurde auch schon nervös und packte sich in Regencapes ein, während ich beim Einlass angekommen war. Ein wirkliches Problem gab es nicht, nur die Frage, ob sie dicht machen könnten und wie wir uns den Auslass vorgestellt hatten. Warum blieben solche Entscheidungen immer an mir hängen. Gerade, als wir alles besprochen hatten und ich den Rückweg antreten wollte, kam der Regen nur so vom Himmel und ich war in meiner Jeans und meiner Strickjacke sofort durch. Zum Unterstellen hatte ich nicht so Lust und so gab ich mich meinem Schicksal einfach hin und ging zurück zur Bühne und in den Backstagebereich. Dort wurde ich natürlich von der Security auch noch aufgehalten und bis ich dann unter dem Zelt der Bühne war, war ich bis auf die Unterwäsche durch. „Wie siehst du denn aus", lachte Wincent leicht. „Haha, haste dir den Mist mal angeschaut?", verdrehte ich die Augen. „Jup, deswegen stehen wir ja auch alle hier", grinste er. Ich schlug einfach nach ihm und so hielt er endlich die Klappe. „Hast du was zum Wechseln dabei?", fragte Johannes. Seufzend schüttelte ich den Kopf. „Ich hab ne Jogginghose im Auto, die hol ich dir, wenn es aufgehört hat", sagte mein Mann. „Und nen Shirt oder besser nen Hoodie holst du dir aus meiner Merch Kiste, da kannste einfach was rausnehmen", ergänzte Johannes. „Hat noch wer Unterwäsche und Socken?", lachte ich. „Du kannst ne saubere Boxershorts von mir haben, wenn du das willst", lachte Johannes. „Vielleicht lieber nicht", seufzte ich. „Nicht das du dir hier bei mir was wegholst", meinte Johannes. „Geht schon, wenn ich die Hose und das Oberteil wechsle", erwiderte ich. Ich lehnte mich dann an Wincent, auch wenn dieser nicht sonderlich begeistert davon war, da ich schon echt nass war. Trotzdem legte er seine Arme um mich und versuchte mich ein bisschen zu wärmen. Irgendwann war der Regen dann mehr oder weniger vorüber und wir scheuchten die Jungs auf die Bühne. „Ich geh dann kurz zum Auto", lächelte Wincent und verschwand direkt. Ich suchte mir derweil schon mal einen Hoodie und wartete dann auf Wincent, als es auch schon wieder begann zu regnen. „Man ich wollte mit dir nachher ins Publikum", seufzte Wincent. „Können wir doch trotzdem. Noch so nen starker Schauer wird wohl nicht runter kommen", lächelte ich und nahm ihm die Hose ab. Wincent und ich gingen in den Aufenthaltsraum und ich zog mich um. Meine nassen Klamotten hängte ich über die Heizung und begutachtete mich dann im Spiegel. „Steht dir", grinste Wincent und schlang von hinten seine Arme um mich. „Naja... meine engen Hosen sind mir schon lieber", erwiderte ich und lehnte mich an ihn. „Stimmt schon, aber besser so, als nass", sagte er und verteilte ein paar Küsse an meinem Hals. „Lass uns raus gehen, sonst sehen wir kaum was vom Konzert", unterbrach ich meinen Mann dann aber. Wincent löste sich, griff nach meiner Hand und verließ mit mir den Raum. Wir schlichen uns am Publikum vorbei und kamen weiter hinten auf dem Gelände etwas Abseits zum Stehen. Wincent stellte sich wieder hinter mich und ich lehnte mich an ihn, mittlerweile war es zum Glück trocken von oben. Ich konnte mich endlich mal wieder komplett entspannen und beobachtete einfach das Geschehen auf der Bühne. Wincent verteilte immer wieder Küsse an meinem Hals und schob irgendwann seine Hand unter meinen Pullover. „Was wird das?", murmelte ich und sah zu Wincent. „Nichts", grinste er und ließ seinen Griff noch fester werden, als Johannes meine Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte. „Rostock, das Wetter tut mir echt leid, aber ihr macht das toll. Wir standen zum Glück mehr oder weniger im Trockenen, aber am liebsten wär ich zu euch und hätte die Bühne schon gestürmt. Ein großes Sorry geht an die Kerle die dachten, sie könnten bei meiner romantischen Musik hier mal nen bisschen knutschen und Fummeln auf der Picknick-Decke. Das fällt aus. Von einem kenn ich die Pläne", grinste er. Ich drehte mich zu Wincent und sah ihn an. „Du bist gemeint, oder?", schmunzelte ich. Wincent biss sich nur auf die Lippe und sah mich möglichst unschuldig an. Ich schüttelte lachend den Kopf und erwiderte seinen Blick. „Vielleicht", schmunzelte er dann und legte seine Hände an meine Taille. War ja klar, dass mein Mann wieder nur an das Eine denken konnte.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt