Kapitel 736

1.1K 50 2
                                    

Natürlich war Isas Corona Test negativ. Sie hatte sich einfach eine stinknormale Erkältung eingefangen. Ich verbrachte den Tag damit Isa zu Pflegen und mich gleichzeitig um den Poolbau zu kümmern, aber da lief zum Glück alles reibungslos. Morgen gab es nur noch ein paar Details und der Pool musste gefüllt werden. Abends kuschelte ich mit Isa auf dem Sofa, aber so wirklich anwesend war sie nicht. Sie hatte die Augen viel geschlossen und hustete immer wieder. „Willst du vielleicht noch was Essen?", meinte ich irgendwann leise und sah zu ihr. „Ja... ich müsste und deine Mama und du haben extra gekocht", seufzte sie. Isa stand auf und ich folgte ihr in die Küche. Sie wirkte noch schwächer als sonst und ging in meinem Hoodie fast unter. Ich machte die Suppe dann warm, machte mir direkt auch noch einen Teller und wir setzten uns an den Tisch. Isa aß echt gut, auch wenns nur Suppe war, aber würde ihre Essstörung sie jetzt auch noch beeinflussen, dann hätten wir ein richtiges Problem. Nach dem Essen gingen wir dann relativ schnell ins Bett und Isa schlief deutlich besser als in der Nacht davor.

Der nächste Tag war nur in sofern spektakulär, dass der Pool fertig wurde. Probeschwimmen musste ich alleine, da Isa natürlich so krank, wie sie war, nicht ins Wasser konnte. Deswegen war die Schwimmrunde auch recht kurz, immerhin wollte ich in den vollen Genuss dann ja doch mit Isa zusammen kommen. Mittlerweile waren wir schon fast in München angekommen. Isa ging es schon wieder besser, sie hustete nur noch ziemlich viel, aber sie fühlte sich wieder in der Lage das Bett oder das Sofa zu verlassen. Ich fuhr, Isa schlief auf dem Beifahrersitz und Goldi im Kofferraum. Alles wie immer, wenn ich mit meiner kleinen Familie unterwegs war. Ich freute mich auf München, auf die Termine, die anstanden und vor allem darauf, dass die Tour weiter ging. Der Konzertsommer war mein absolutes Highlight. Isa wurde erst wieder wach, als wir in München an der WG ankamen, aber wir waren ja auch immerhin über Nacht gefahren. Wir gingen eine Runde mit Goldi und dann hoch. Dort pinkelte ich kurz und schmiss mich dann einfach ins Bett, immerhin musste ich schon noch eine Runde pennen. Isa legte sich auch noch neben mich und wir schliefen eine Weile. Und dann standen zwei Tage WG an. Schlafen, Zocken, Wasserschlachten und Biergarten. Isa hütete brav das Bett und ich hatte schon das Gefühl, dass sie ab und an ein bisschen angepisst war, aber da musste sie nunmal durch. Abends kuschelte ich immer mit ihr im Bett und sah mit ihr Netflix, auch wenn sie damit schon ihre Tage rumbrachte. „Morgen darfst du wieder arbeiten", grinste ich Isa an. „Endlich", seufzte sie und ging in die Küche. „Langsam leidet die Laune, was?", fragte Fabi. „Ja, aber sie hustet immer noch so doll, sie musste sich einfach schonen", sagte ich und schmiss mich aufs Sofa. „Auf jeden Fall, aber ich bin froh, wenn ihr Morgen den Tag über unterwegs seid", grinste Fabi mich an. „Danke", verdrehte ich die Augen. „Was lästert ihr?", stand Isa dann hinter uns. „Gar nichts", verteidigte ich mich sofort und wie gerufen klingelte Noah und ich konnte flüchten. Wir begrüßten ihn alle und sprachen ein bisschen über die nächsten Tage, bis wir uns alle irgendwie aufs Sofa chillten. „Wer pennt eigentlich wo?", gähnte Isa irgendwann. „Na wie immer und Noah bekommt das Sofa", zuckte ich mit den Schultern. „Dann mach ich das gleich schonmal fertig", sagte sie und stand auf. „Musst du nicht", rief Noah sofort. „Natürlich, wenn du schon auf dem unbequemen Teil pennen musst, bezieh ich dir das wenigstens", sagte meine Frau und das duldete eh keine Widerrede. Isa machte Noah ein Kissen und eine Decke fertig und legte dann das Spannbettlaken hin. Sie schnappte sich eine Kuscheldecke und kuschelte sich dicht an mich. Wir Jungs redeten einfach, während Isa am Handy hin und irgendwann ihren Kopf an meiner Brust vergrub. Ihre Hand wanderte immer weiter runter und landete irgendwann in meinem Schritt und strich über den Stoff. Ich hielt sie dann am Handgelenk fest und sah sie an. Isa gab mir einfach einen Kuss und beschäftigte sich wieder mit ihrem Handy, aber nicht, ohne mich ständig zu berühren. Irgendwann stand sie auf und ging ins Bad. Ich sah ihr kurz hinterher und konzentrierte mich dann wieder auf das Gespräch mit den Jungs, bis Isa wiederkam. „Ich geh ins Bett, kommst du gleich nach?", fragte sie mit einem Augenaufschlag. „Später, ja", nickte ich. Ich stand kurz auf, nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss, bevor sie verschwand und ich mich wieder aufs Sofa fallen ließ. „Wann gehst du hinterher?", fragte Fabi. „Keine Ahnung drei Stunden", meinte ich mit einem Blick auf die Uhr. „Du verspielst deine Chance auf Sex?", fragte mein Mitbewohner empört. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Du hast gar nicht gecheckt, wie sehr sie dich dazu bringen wollte, oder?", lachte Noah dann. „Nö", meinte ich. „Aber sonst funktioniert bei dir noch alles, oder?", schmunzelte Fabi. „Klar... aber Jungs, ich kann euch doch vertrauen, oder?", fragte ich und beide nickten sofort. „Lasst mal runter gehen, ich muss mal reden", meinte ich und beide nickten. Wir schnappten uns Goldi und beim Spazieren redete ich mir mal wieder den ganzen Scheiß von der Seele. Den Dreck, den ich immer noch am Stecken hatte und die tiefsten schwarzen Flecken meiner Seele. Alles Dinge, die Isa nie erfahren sollte.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt