Kapitel 636

1.1K 48 11
                                    

Sicht Isa

Es war so wunderschön Wincent mit dem Jungen zu beobachten. Das Schicksal dieser Familie traf mich echt sehr und erinnerte mich an unsere Zeit mit Jeremy. Umso beeindruckter war ich von der unglaublichen Stärke, mit der alle Beteiligten an die Sache ran gingen. Goldi dufte im Garten spielen und ich blieb auch draußen, während Wincent eine gute Stunde mit ihm verbrachte. Immer wieder sah ich kurz vorbei und war so stolz auf meinen Mann. Wie groß konnte ein Herz sein?

Auf dem Rückweg war Wincent glücklich, aber gleichzeitig auch sehr in sich gekehrt. „Wenn du über etwas reden möchtest, sag Bescheid", flüsterte ich und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. „Danke", lächelte er leicht und sah wieder aus dem Fenster. In unserem Hotel für die Nacht angekommen, wartete Noah schon auf uns und wollte mit Wincent noch ein paar Fotos machen. „Wenn ihr den Hund mitnehmt, fahr ich Shayenne abholen", schlug ich vor. „Ist sie sauer, wenn ich nicht mitkomme?", fragte Wincent unsicher. „Nö, abgesprochen war, dass jemand sie abholt", lachte ich leicht und ging zu ihm. Ich stellte mich vor ihn und sah zu ihm hoch. Wincent lächelte leicht, bevor er mir einen langen Kuss auf die Lippen drückte. „Ich freu mich nachher mit dir alleine zu sein", murmelte er mir ins Ohr. „Denkst du schon wieder nur an das Eine?", schmunzelte ich. „Nicht nur, aber ich könnte mal wieder", lachte er leicht. „Ich auch.", zwinkerte ich, ließ meine Hand über seine Brust gleiten und schnappte mir dann meine Sachen, um los zu fahren. Zum Bahnhof war es gar nicht so weit, aber zum Laufen hatte ich keine Lust. Ich checkte an welchem Gleis Shayenne ankommen sollte und wartete dann dort auf sie. Als sie ausstieg wurde mir klar, warum sie jemand abholen sollte. Sie hatte einen riesigen Karton in der Hand. „Wir wollten hier nicht einziehen", lachte ich und nahm ihr den Karton ab. „Das sind Autogrammwünsche samt Autogrammkarten", erwiderte sie. „So viele?", fragte ich schockiert. „Das sind noch nicht mal alle, aber ich hab abgewogen, was realistisch ist", erklärte sie. „Dein Bruder wird begeistert sein", lachte ich ironisch. „Tja, der kann auch mal was für sein Geld tun", lachte sie. „Sag ihm das bitte genau so", schmunzelte ich. Wir gingen zum Auto und Shayenne ließ sich erschöpft auf den Beifahrersitz fallen. „Wie gehts dir?", fragte ich vorsichtig. „Gut. Und falls du wegen Tim fragst, ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können. Eine Beziehung ist schön, aber er war echt nen Gegenteil, von mir. Bloß keine Party, bloß nichts Unvernünftiges, nur Lernen und Arbeiten. Sorry, das ist mir zu Spießig", lachte sie leicht. „Das ist wirklich krass. So hab ich ihn gar nicht kennengelernt", überlegte ich. „Ich auch nicht, er hat sich in echt kurzer Zeit echt krass verändert", erklärte Shayenne. Wir redeten noch ein bisschen über die ganze Trennung, bis wir am Hotel waren. „Nur zur Info, Noah ist auch da", sagte ich. „Na Mensch, dann lern ich den ja auch kennen", lächelte Shayenne. „Richtig, lass uns mal hoch", sagte ich und schnappte mir wieder den Karton. Ich checkte noch schnell für Shayenne ein und ließ sie ihre Sachen in ihr Zimmer bringen, bevor wir in unser Zimmer gingen. Goldi begrüßte Shayenne sofort hochmotiviert, während ich den Karton abstellte. „Was schleppte ihr denn da an?", fragte Wincent, während er seine Schwester in die Arme schloss. „Arbeit für dich", grinste diese. Wincent begrüßte dann erstmal seine Schwester, während ich mich mit meinem Rechner aufs Bett setzte, immerhin wollten unsere nächsten Tage geplant werden.

Shayenne löste sich dann von Wincent und sah Noah, welcher immer noch auf dem Bett saß und den Vlog schnitt, unsicher an. „Hi, ich bin Shayenne", lächelte sie dann leicht. „Noah, grüß dich", erwiderte dieser und hielt ihr die Hand hin. Shayenne wollte diesen Händedruck erwidern, stolperte dabei aber und landete voll auf Noah. „Sag doch, wenn dir eine Umarmung zur Begrüßung lieber ist", lachte dieser und ließ Wincents Schwester nur langsam wieder los. „Haha", machte Shayenne und stand mit knallrotem Kopf wieder auf. „Genau so tollpatschig, wie ihr Bruder", grinste ich und lockerte die Situation direkt wieder ein bisschen auf. Wir quatschten nebenbei ein bisschen und keiner kam so wirklich zu seiner Arbeit. „Ich bestell uns jetzt was zu Essen", legte Wincent dann fest. „Aha und was?", zog ich eine Augenbraue hoch. „Sushi und Donuts", sagte er. „Welch Kombi. Für mich aber bitte was ohne Fisch", murmelte ich. „Weiß ich doch", zwinkerte Wincent und machte seine Bestellung fertig. „So Schwesterherz, was hast du mir denn mitgebracht?", fragte Wincent und sah seine Schwester auffordernd an. Sie stand auf und kramte in dem Karton. Während sie dann wieder aufstand und Wincent alles erklären wollte, starrte dieser Noah schockiert an.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt