Kapitel 638

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„Das ist ja die Frage. Ich hab keinen Plan, irgendwas hat mich angezogen, aber eigentlich kann ich das nicht bringen. Wincent ist sein Chef", meinte sie und schmiss sich aufs Bett. „Hmmm... ich bin mit meinem Chef verheiratet", lachte ich. „Ja, aber du weißt, was ich mein. Wincent würde am liebsten jeden Kerl umbringen, der mich auch nur ansieht. Du hast doch die Reaktion am Anfang gesehen", zweifelte Shayenne. „Ich kann dir da nichts raten. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn einen das Verbotene anzieht. Bedenk nur, dass alles Folgen haben könnte. Wenn du etwas willst, dann mach es, aber sei vorsichtig", riet ich ihr. „Keine Sorge. Ich spring definitiv nicht mit ihm ins Bett, das können wir nicht machen, er ist 7 Jahre älter", stellte Shayenne fest. „Das Problem kommt mir bekannt vor", lachte ich. „Ja, aber du bist nen bisschen älter als ich. Und wie gesagt, würde Noah mich anfassen, würde Wincent ihn wohl kastrieren", schmunzelte sie leicht. „Nicht, wenn du das tust, was du möchtest. Shayenne, vermutlich sollte ich dir raten das alles zu lassen, aber ich möchte dir lieber ans Herz legen, das zu tun, was sich für dich richtig anfühlt. Es bringt nichts, wenn du dich irgendwann fragst, was wäre wenn. Ich denke du bist alt genug. Sei einfach vernünftig und denk über die Konsequenzen nach", sagte ich. Ich wusste nicht, was ich ihr raten sollte. Was hätte ich gemacht, wenn ich Wincent in dem Alter und in so einer Situation kennengelernt hätte. „Weißt du... wenn er neben mir sitzt. Mir ist unglaublich warm und da ist so eine krasse Anziehung", gestand sie. „Kenn ich", schmunzelte ich. „Aber ihr seid verheiratet, ihr dürft das", meinte Shayenne leise. „Du darfst das auch. Wäre Wincent nicht hier und Noah nicht bei ihm angestellt würdest du weniger drüber nachdenken, oder?", fragte ich und Shayenne nickte sofort. „Siehst du. Denk nicht so viel über deinen Bruder nach, der wird sich schon einbekommen. Schau, was du willst und mach das. Und wenn du reden möchtest bin ich jeder Zeit da", beendete ich das Gespräch und zog sie in meine Arme. „Danke Isa, du bist echt die beste Schwägerin der Welt", murmelte sie. „Oh ich könnte mir ebenfalls keine Bessere vorstellen", flüsterte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Wir gingen dann wieder zurück und dort wartete Wincent schon auf uns. „Frage", sagte er und zog mich auf seinen Schoß. „Ja...", lachte ich. „Steht heute noch was an?", fragte er. „Du musst den Kram da fertig machen", merkte ich an und deutete auf die ganzen noch nicht unterschriebenen Autogrammkarten. „Ich bin ständig abgelenkt", murmelte Wincent und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. „Dann gehen wir jetzt ne Runde mit dem Hund und du ziehst noch ein bisschen durch", schlug ich vor. „Ist wohl sinnvoll, ja", brummte Wincent. Er hatte keinen Bock mehr, das merkte ich, aber er musste da jetzt durch. „Die Belohnung gibts später", flüsterte ich ihm ins Ohr. Sofort sah er mich an. Noah und Shayenne waren schon dabei Goldi fertig zu machen. „Was gibts denn?", fragte Wincent leise. „Alles, was du willst", versprach ich ihm. Wincent grinste nur und gab mir einen klaps auf den Po, bevor ich Noah und Shayenne folgte. Wir spazierten in den nächstgelegenen Park, wo Shayenne anfing mit Goldi über die Wiese zu toben. „Du hälst mich für einen Perversen, oder?", fragte Noah mich. „Wegen Shayenne? Nö... ist der gleiche Abstand den Wincent und ich haben. Ihr seid beide alt genug", lächelte ich leicht. „Wincent würde mich killen", murmelte Noah. „Von mir erfährt er nichts. Denk halt einfach daran, dass sie erst 17 ist", meinte ich. „Du hast sie nicht davon abgehalten?", hakte Noah nach. „Mit welchem Recht? Sei einfach lieb zu ihr, dann kann ich nichts dagegen sagen", lächelte ich leicht. Noah wirkte echt unsicher und ich verstand ihn. Ich wäre vermutlich genau so unschlüssig, vor allem wenns Familie vom Chef ist. Noah ging dann zu Shayenne und Goldi, während ich mich auf eine Bank fallen ließ. Mir ging die ganze Sache auch nicht so wirklich aus dem Kopf, aber ich wusste es wäre falsch gewesen beiden konsequent davon abzuraten. Noah und Shayenne tobten echt eine Weile mit Goldi und ich war mir sicher, danach waren alle drei platt. „Wann kommt ihr zurück, ich will kuscheln", erschien dann Wincents Nachricht auf meinem Handy. „Fertig mit der Arbeit?", schrieb ich zurück. „Fast", antwortete er. Ich fragte die Anderen also, ob wir zurück wollten und sie stimmten ziemlich erschöpft zu.

Im Hotelzimmer angekommen, lag Wincent schon im Bett und war an seinem Handy. „Naaa", lächelte ich, gab ihm einen langen Kuss und kümmerte mich dann um Futter für Goldi. Shayenne und Noah hatten sich auch schon irgendwie zu Wincent gesellt und quatschten über irgendwas. „Kommst du jetzt her?", fragte Wincent irgendwann, als ich noch was aufräumte. „Ich zieh mich noch schnell um, ja", lächelte ich und verschwand im Bad, um mich in eine Sportleggings und ein lockeres Shirt zu werfen. Ich kuschelte mich dann an Wincent und genoss es, wie er immer wieder über meinen Arm strich und mir ab und an ein paar Küsse am Hals gab. Wir quatschten einfach eine ganze Weile und es wurde irgendwie echt spät. „Langsam müssten wir mal Pennen gehen", murmelte ich irgendwann. „Ja, das ist ne gute Idee. Noch eine kurze Hunderunde?", fragte Wincent mich. Ich nickte und löste mich von ihm. Ich zog mir einen dicken Hoodie über und Noah und Shayenne wollten schon ins Bett gehen. Wir leinten Goldi an und verließen dann das Zimmer. Wincent verabschiedete seine Schwester kurz ins Bett und griff dann nach meiner Hand. Wir waren gerade um die Ecke, als er stehen blieb. „Ich hab meine Maske nicht auf", lachte er. Augenverdrehten gab ich ihm die Zimmerkarte und ließ Goldi sitzen. Wincent joggte um die Ecke und schien dann abrupt zu Bremsen. „Was zur Hölle", sagte er laut und dann wurde ich hellhörig.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt