Am nächsten Morgen wurde ich wie immer durch meinen Wecker wach. Wincent lag schnarchend neben mir und hatte einen Arm um meine Taille geschlungen. „Guten Morgen", flüsterte ich und strich ihm durch die Haare. Es dauerte einen Moment, bis er sich bewegte und mich ansah. „Morgen", murmelte er dann und zog mich sofort dichter an sich. „Musst du schon aufstehen?", fragte Wincent nach einer Weile. „Ich sollte langsam, ja. Ich muss noch mit Goldi gehen", erwiderte ich und setzte mich auf. „Ich komm gleich nach", murmelte Wincent und vergrub seinen Kopf wieder im Kissen. Ich stand auf, zog mir was über und ging dann aus dem Bus. Als erstes ging ich auf Toilette, bevor ich Goldi holte und mit ihm die morgendliche Runde drehte. Danach ging ich Duschen und machte mich für den Tag fertig, bevor ich die Schilder an den Garderoben anbrachte und dann zum Frühstück wollte. „Isa", hörte ich dann eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah Anna. „Oh Gott endlich was Weibliches", seufzte ich und schmiss mich in ihre geöffneten Arme. „Dass ich euch mal so sehe", lachte Wincent dann hinter uns. „Du tust so, als hätten wir uns mal die Augen ausgekratzt", verdrehte Anna die Augen. „Das habt ihr, vor allem du warst wenig umgänglich", schmunzelte Wincent und schob uns in Richtung Frühstück. „Aber das sind alte Kamellen", sagte Wincent dann noch. Anna und ich sahen uns nur einmal an und machten uns dann über das Frühstück her. In letzter Zeit fiel mir zumindest das Essen wieder etwas leichter und ich hatte Hunger, etwas, was zwischendurch mal verloren gegangen war. Trotzdem war ich immer wieder total gestresst und fertig, aber das hatte eine Tour so an sich, zumindest redete ich mir das ein.
Der Tag war dann eigentlich echt gut und auch wenns nicht ihr Job war, unterstützte Anna mich, wo sie konnte. Und so war der Tag echt geglückt und Zweibrücken hatte echt schöne Aktionen für Wincent vorbereitet. Dieser kam energiegeladen von der Bühne und zog mich sofort zu sich. „Kommst du heute mit unter die Dusche?", grinste er. Ich sah ihn einen Moment an. „Vielleicht", schmunzelte ich und legte meine Lippen kurz auf seine. „Wie vielleicht?", meinte Wincent dann irritiert. Ich sah ihn einfach nur an und wir gingen allen anderen hinterher. Wincent legte seinen Arm um mich und steuerte zielsicher seine Garderobe an. Dort schloss er die Tür und küsste mich sofort verlangend. Wincent seufzte und schob seine Hände unter meinen Pullover. Ich wollte Wincent gerade das Shirt ausziehen, als sich mein Funk zu Wort meldete. „Isa, bitte einmal zur Bühne kommen", wurde gesagt. Ich schob Wincent von mir weg und sah ihn an. „Ich sag doch vielleicht und jetzt musst du doch alleine gehen", sagte ich und gab ihm noch einen kurzen Kuss. „Wie gut, dass ich noch nicht allzu heiß war", zwinkerte Wincent. „Beim nächsten Mal", flüsterte ich und verließ die Garderobe. Auf dem Weg sammelte ich Goldi dann noch ein und ging zur Bühne. Ich wäre echt gerne mit Wincent verschwunden, aber so entspannt, wie der Tag bis jetzt war, so stressig wurde er jetzt nach hinten raus, da irgendwas beim Abbau nicht klappte. Und das kostete Zeit. Ich war froh, als ich endlich alle zum Bus scheuchen konnte. „Willst du so in den Bus?", fragte Wincent mich, da ich immer noch in Jeans und co unterwegs war. „Ich zieh mich später um", murmelte ich. „Die paar Minuten haben wir noch, geh nochmal aufs Klo, schmink dich ab und zieh dich um", sagte er ruhig zu mir und nahm mir Goldi ab. Ich tat, was Wincent gesagt hatte und kam zehn Minuten später wieder zum Bus. Bis wir wirklich loskamen, dauerte es fast nochmal zwanzig Minuten und ich wollte einfach nur ins Bett. Ich saß total abwesend neben den Jungs und nippte immer wieder an meinem Wasser, während diese mit ihrem Bier mehr als glücklich waren. Nach einigen Minuten stand ich dann aber auf und verabschiedete mich. „Mach nicht so doll und nicht so lange, deine Stimme klingt echt nicht mehr gut", sagte ich zu Wincent. „Ein Bier noch", lächelte er und zog mich zu sich, um mich zu küssen. „Gute Nacht", flüsterte Wincent dicht an meinen Lippen und ließ mich dann wieder los. Ich verabschiedete mich noch von den Jungs und ging dann hoch. Dort zog ich meine Jogginghose und den Hoodie aus, beantwortete noch schnell eine Nachricht von Amelie und eine von Hannah und kuschelte mich dann fest in meine Decke. Es war echt laut unten und so schnappte ich mir meine AirPods und schaltete die Geräuschunterdrückung ein. Mit dem guten alten Wellenrauschen war ich dann auch ziemlich schnell weg.
Irgendwann später schreckte ich wieder hoch und meinte einen Schrei gehört zu haben. Ich nahm einen Kopfhörer raus und es war immer noch super laute Musik an. Irritiert sah ich auf die Uhr. 4:30 Uhr. Die haben sie doch nicht mehr alle. Ich stand auf und zog mir eine Shorts an, bevor ich runter ging. Goldi sah mich aus seiner Box heraus auch schon leidend an, der konnte bei dem Lärm wohl auch nicht schlafen. Ich stellte mich an die Seite und beobachtete den Teil der Runde, der noch übrig war. Die waren echt besoffen. Ich glaubs nicht, die wollten mich doch verarschen. „Sagt mal Hackts bei euch?", fragte ich laut. Sofort sahen mich alle wie angeschossene Rehe an und Tom drehte die Musik leiser. „Spinnt ihr? Habt ihr mal auf die Uhr geschaut?", fragte ich. Die Frage war eher rhetorisch, immerhin antwortete keiner. „Eigentlich isst mir ja echt egal, was ihr tut, aber hier kann keiner pennen UND euch komplett abschießen geht gar nicht", feuerte ich weiter. „Wir hatten nur ein paar Bier", verteidigte Benni sich sofort. „Ihr schon und er?", stemmte ich die Arme in die Hüfte und sah zu Wincent, der mich vollkommen abwesend ansah. „Der hat sich die Kante gegeben", kicherte Manni. Die wollten mich doch echt verarschen.
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Träume oder Wünsche // Wincent Weiß Fanfiction
FanfictionNach Fehlern, Schicksal, Plänen und Träumen folgen jetzt die Wünsche. Die Geschichte von Isa und Wincent geht in Runde vier. Euch erwarten weitere Höhen und Tiefen im Leben der Beiden, mittlerweile als Ehepaar, mit Hund, Haus und Garten. Für aktue...