Kapitel 612

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Sicht Isa

Ich glaub Wincent läuft nicht mehr ganz rund. Schmeißt der mich einfach bei den Proben raus, nur weil ich mal Kritik an ihm geäußert habe. Meine Fresse in welcher Kindergartengruppe sind wir denn heute gelandet? Marienkäfergruppe oder doch eher Affengruppe? Sauer ging ich zurück in seine Garderobe und musste zur Beruhigung erstmal zehn Minuten mit Goldi kuscheln, bevor ich mich wirklich an meinen Rechner setzte. Mails hatte ich nicht unbedingt viele, aber so die ein oder andere Sache gab es immer zu erledigen. Wenig später kam Noah rein und sah mich an. „Was?", fragte ich, nachdem er bestimmt fünf Minuten in der Tür stand. „Wie sauer bist du?", fragte er. „Geht. Vor den Kindern hätte er sich das sparen können, aber meine Güte, vielleicht sollte ich mich da wirklich mehr raushalten?", zuckte ich mit den Schultern. „Das war jetzt deine professionelle Seite und Privat?", hakte er nach. „Das willste gar nicht wissen, das kann er sich heute Abend anhören.", erwiderte ich. „So hätte ich mich ab und an auch gerne im Griff.", grinste Noah. „Kommst du wieder mit?", fragte er. „Natürlich nicht, Wincent hat mir doch klar zu verstehen gegeben, dass er mich nicht da haben will.", sagte ich und konzentrierte mich direkt wieder auf meinen Bildschirm. „Er rätselt gerade, wie sie ne coole Aufstellung und so hinbekommen, er bräuchte wohl deine Hilfe.", meinte Noah. „Ganz ehrlich Noah? Dann soll er mich fragen. Ich misch mich da jetzt nicht weiter ein.", sagte ich ehrlich. „Okay. Dann bis später.", kam es nur noch von Noah und er verschwand wieder. Ich wollte hier kein Fass aufmachen, Wincent sollte seinen Job machen und ich meinen.

„Es tut mir leid.", tauchte wenig später eine Nachricht von Wincent auf meinem Display auf. Na Mensch. „Klären wir heute Abend, jetzt arbeiten wir erstmal.", tippte ich zurück und konzentrierte mich wirklich wieder auf meine Arbeit. Eine halbe Stunde später kamen die Anderen auch wieder zurück und ich merkte, wie Wincent um mich herumtänzelte, meine Fresse. Anna schickte ihn dann aber in die Maske und sah mich an. „Ihr zwei ey.", witzelte sie. „Was soll ich tun?", zuckte ich mit den Schultern. „Nichts, aber ab und an frag ich mich, ob ihr ohne diese kleinen Sachen könnt.", grinste sie. „Ich glaub nicht. Noch nicht. Wir brauchen das momentan scheinbar.", schmunzelte ich leicht und klappte meinen Rechner zu. Ich quatschte noch eine Runde mit Anna, bis Wincent lachend wieder kam. „Ich soll mir die Brusthaare rasieren.", lachte er und suchte irgendwas in seinem Rucksack. „Welche Haare?", schmunzelte ich. Irritiert sah Wincent zu mir auf. „Die Brusthaare.", wiederholte er, als hätte ich ihn nicht verstanden. „Ja, welche Haare.", lachte ich nun und stand auf. Wincent lächelte nur unsicher. Meine Güte, wie konnte man sich so anstellen. Ich ging zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Ich war schon noch sauer, aber es war gerade Keinem geholfen, wenn ich mich jetzt hier eingeschnappt in die Ecke setze. Wincent und Noah verschwanden im Bad, während ich mir Goldi schnappte und nach unten ging. Bis wir mit unserer Gassi-Runde fertig waren, war Wincent schon bei der ersten großen Finalprobe. Ich brachte Goldi also hoch und ging dann nach unten zum Zusehen. Es waren noch so viele Unsicherheiten da und ich war mir sicher, es standen noch super viele Proben an.

Nach der Probe ging es nochmals kurz in die Garderobe eine Kleinigkeit essen und dann musste Wincent noch einmal in die Maske, bevor wir nach unten zu den BeautyShots gingen. Die Kids waren schon echt fertig mit dem Tag und langsam aber sicher wirklich aufgedreht. Wincent stand nur an der Seite und sah in den Raum. Immer wieder, wenn es gerade laut wurde, drehte er mit den Augen. Als gerade alle Kinder vor der Kamera standen, ging ich zu ihm. „Entspann dich ein wenig.", flüsterte ich und griff nach seinen Händen. „Ich bin einfach nur noch genervt und ich hab Kopfschmerzen.", murmelte er. „Soll ich dir eine Tablette holen?", fragte ich. „Geht schon, ist ja nicht mehr lange.", meinte Wincent und sah an mir vorbei. „Entspann dich bitte trotzdem, die Kids haben dir nichts getan, es ist für euch alle anstrengend.", sagte ich und da sah er mich wieder an. „Danke.", flüsterte er und zog mir kurz in seine Arme.

Eine weitere Stunde später hatten wir es dann endlich geschafft und fuhren zurück zum Hotel. „Ich geh gleich eine Runde mit Goldi joggen.", sagte Wincent im Fahrstuhl zu mir. „Okay, Essen danach?", fragte ich. „Ja, davor ist ja dumm.", erwiderte er und steig aus. Wir gingen ins Zimmer und Wincent zog sich sofort um. „Können wir vorher noch kurz über die ganze Sache reden?", fragte ich, als er im Zimmer stand und auf seinem Handy tippte. Ich war mir nicht sicher, was jetzt passieren würde und hatte echt Angst, dass die Stimmung zwischen uns jetzt komplett kippte.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt