Kapitel 624

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Sicht Isa

Nachdem ich mich gestern Abend in Amelies Armen echt in den Schlaf geweint hatte, wusste ich heute Morgen immer noch nicht, was gestern wirklich passiert war. Ich verstand Wincent einfach nicht und war ziemlich enttäuscht von seinem Verhalten, vor allem, weil er zu Amelie und Fabi normal war. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es viel zu früh war, aber ich konnte nicht mehr Schlafen. Ich stand leise auf und stolperte erstmal über Goldi, welcher im Wohnzimmer direkt vor der Tür lag. „Na mein Dicker", flüsterte ich und kuschelte erstmal ein wenig mit ihm, bevor ich ins Bad ging. Ich zog mir was Anderes an und ging dann mit Goldi spazieren. Mit etwas Musik auf den Ohren versuchte ich abzuschalten und meine Gedanken irgendwie zu ordnen, denn heute war ein Gespräch mit Wincent fällig.

Zurück in der WG war auch Amelie schon wach und sah mich mitleidig an. „Schau nicht so", lächelte ich leicht. „Wie gehts dir?", fragte sie. „Muss", lächelte ich tapfer und machte mir ein kleines Frühstück. Bis ich das dann aufgegessen hatte, war auch Wincent aufgestanden. Er sah ziemlich müde aus und schlich ein wenig um mich herum. „Kommst du bitte kurz mit?", fragte er leise. Ich nickte nur und folgte ihm in sein Zimmer. Ich setzte mich einfach auf den Stuhl und sah ihn an. „Es tut mir leid", sagte er irgendwann und sah aus dem Fenster. „Was genau?", fragte ich leise und bemühte mich irgendwie um eine feste Stimme. „Mein Verhalten. Ich bin echt scheiße mit dir umgegangen, ohne Grund. Ich weiß selbst nicht, was los war. Ich versteh mich selbst nicht und ich fühl mich so schlecht. Vor allem, dass das alles auch noch irgendwie an die Öffentlichkeit geraten ist. Ich hatte mich irgendwie nicht im Griff und war echt genervt", wurde er zum Ende hin immer leiser. „Es ist ja okay, dass zwischen uns nicht immer alles wunderschön ist, aber gestern warst du echt hart zu mir", murmelte ich und kämpfte nun doch wieder mit den Tränen. „Was kann ich tun, dass du nicht mehr böse bist?", fragte Wincent und drehte sich nun zu mir. „Ich bin nicht böse und du sollst auch nichts tun. Mir ist wichtig, dass du weißt, dass du mich verletzt hast und dass das so nicht wieder passiert", sagte ich. Wincent nickte nur und sah mich an. „Darf ich... kann ich... dich... in den Arm nehmen?", fragte er leise. Ich nickte und stand auf. Wincent kam unsicher einen Schritt auf mich zu und zog mich dann sanft in seine Arme. „Es tut mir so Leid. Ich liebe dich doch so sehr", flüsterte er und presste mich fester an sich. Ich schwieg einfach und schlang meine Arme ebenfalls um ihn.

Wir standen bestimmt eine Ewigkeit so da, bis wir uns lösten. „Und jetzt lass und das vergessen", flüsterte ich und sah Wincent kurz an. Dieser nickte leicht und senkte seinen Blick dann doch wieder. Da ich nicht schon wieder heulen wollte, löste ich mich von ihm und verließ den Raum. Amelie sah mich sofort fragend an, aber ich signalisierte ihr nur, dass alles gut ist. Ich konzentrierte mich dann auf meinen Kram, während Amelie und Wincent irgendwas für die Secret Session planten. „Isa?", hörte ich dann Wincents Stimme und sah auf. „Kannst du uns vielleicht helfen? Du hast immer so kreative Ideen", lächelte er leicht. „Bin sofort da, ich schreib nur kurz die Mail zu Ende", lächelte ich leicht und sah wieder auf meinen Bildschirm.

Wenig später ging ich dann zu Amelie und Wincent und während Wincent einen Brief schrieb, überlegte ich mir mit Amelie, wie wir das Ganze noch ein bisschen verschönern konnten. Ich begann dann also zu Basteln, während Amelie mal wieder Instagram durchforstete und schaute, wer alles eingeladen werden sollte. So verbrachten wir die nächsten Stunden und auch Fabi kam irgendwann dazu und beäugte Wincent und mich kritisch. „Ich geh Essen machen", meinte er dann irgendwann und bekam nur ein zustimmendes Nicken von uns Dreien. Wincent schien mit seinem Kram fertig zu sein und beobachtete mich dann. Ich erstellte gerade noch etwas am Laptop und sah dann irgendwann zu ihm hoch. „Was?", schmunzelte ich. „Nichts", grinste Wincent und schnappte sich sein Handy. „Magst du mal schauen", meinte ich dann und legte alles hin, was ich gerade fertig gemacht hatte. Wincent stand auf und stellte sich hinter mich. Er sah sich alles an und kam nach und nach dichter. Konnte er sich nicht einfach, wie immer bei sowas, an meinen Rücken kuscheln? Ich erklärte also einfach weiter und sah immer wieder zu Wincent. Ich merkte, dass er unsicher war, aber ich konnte ja schlecht sagen, dass er sich jetzt doch bitte an mich kuscheln soll. Irgendwann spürte ich seine Hand auf meiner Schulter und griff sofort danach. Ich zog ihn dichter an mich und endlich kuschelte er sich an mich und hörte mir weiter zu. Als ich fertig war, versuchte ich ihn anzusehen. „Das hast du toll gemacht", flüsterte er und gab mir einen vorsichtigen Kuss auf die Wange. Ich zeigte Amelie dann auch nochmal alles und wir besprachen, wie wir das am Ende alles verpacken wollten. „Und die Boxen für meine Freunde wollte ich auch noch machen", merkte Wincent dann an. „Ja, ich hab den Kram dabei, das machen wir nachher", lächelte Amelie. „Ihr habt wie immer alles im Griff", grinste Wincent und zog uns einfach Beide in seine Arme. „Jetzt wirst du aber echt liebesbedürftig", lachte Amelie und schob Wincent ein wenig von sich weg. „Vielleicht", schmunzelte er und schnappte sich sein Handy, was gerade klingelte. „Hey Shay", ging er ran und verschwand dann in seinem Zimmer.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt