Kapitel 703

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Sicht Isa

Der Tag war nicht so gestartet, wie ich mir das vorgestellt hatte und auch für Wincent hätte ich mir gerne mehr Zeit genommen, aber ich war bis jetzt eigentlich zu nichts gekommen. Nicht mal auf dem Klo war ich, seit ich hier war. Auf meine Frage, ob es ihm gut ginge, schwieg Wincent erstmal und das war mir eigentlich schon Antwort genug. „Es geht...", begann er dann. „Also ich freu mich mega auf die Show und auf die Tour und alles, aber irgendwie schwingt die letzte Woche noch so ein bisschen mit. Und ich hab auch echt Panik, dass was schief läuft", erklärte er dann. Ich sah ihn einfach nur an und brauchte einen Moment, um mir eine Antwort zurecht zu legen. „Das wird auf der Bühne alles verfliegen. Du wirst es jeden Tag genießen und ich bin mir sicher, besonders heute bekomm ich dich da kaum runter. Und alles andere ist meine Sorge. Das wird laufen, da bin ich mir sicher", lächelte ich und griff nach seiner Hand. „Hast du noch ein bisschen Zeit?", fragte Wincent. „Wenn du mich vorher einmal pinkeln lässt, da war ich seit um sieben nicht mehr", schmunzelte ich. Sofort ließ Wincent mich los und ich verschwand kurz auf dem Klo.

Danach setzte ich mich direkt zu Wincent aufs Sofa und sah ihn an. Er erwiderte meinen Blick, bis er irgendwann aufstand und durch den Raum wuselte. Ich checkte erst gar nicht, was er tat, bis er uns eine Decke und ein paar Kissen auf dem Boden drapiert hatte. „So ist mehr Platz", schmunzelte er und zog mich zu sich. Wir legten uns einfach auf den Boden und ich kuschelte mich an meinen Mann. Wir schwiegen eine Weile, bis ich zu Wincent hoch sah. „Möchtest du noch über irgendwas reden oder reicht das heute Abend?", fragte ich. „Frühestens heute Abend", lächelte Wincent leicht und gab mir einen langen Kuss. Wir verweilten noch ein paar Minuten so, bis ich wieder aufstand. „So leid es mir tut, wir müssen weiter machen", sagte ich leise und Wincent nickte. Er räumte alles weg und kuschelte sich dann von hinten an meinen Rücken, während ich auf meinem Handy tippte. Der Bus sollte gleich dann doch nochmal ankommen und so musste ich auf jeden Fall raus und ein paar Unterlagen und so holen. „Gehst du bitte gleich zum Soundcheck, die Jungs stellen bestimmt schon die Instrumente ein. Wenn ich es schaffe komm ich nach", lächelte ich und drehte mich zu Wincent. „Klaro, mach mal deinen Trott, solange du heute Abend in meinem Bett liegst ist alles gut", grinste er. „Jup, da werd ich wie erschlagen reinfallen", schmunzelte ich und legte meinen Lippen kurz auf seine. Ich rief Goldi dann zu mir und stürzte mich wieder in die Arbeit. Im Gegensatz zum Vormittag lief alles und ich schaffte es sogar noch das Ende des Soundchecks zu sehen. Wincent stand glücklich auf der Bühne, rannte durch die Gegend und wank mir, als er mich entdeckte. Ich blieb mit Goldi möglichst weit weg von der Bühne, da es schon echt laut war, zumindest für den Hund. Und sein Band, was ich als Gehörschutz extra eingepackt hatte, lag natürlich irgendwo ganz unten in meinem Koffer. Ich genoss also nur kurz das Bild von Wincent auf der Bühne  und ging dann wieder nach hinten. Es dauerte auch nicht lange, bis Wincent ebenfalls zu uns kam und sich wieder an mich kuschelte. „Kann ich dir noch irgendwie helfen?", fragte er, als ich einen Punkt von meiner To-Do-Liste strich und zwei weitere drauf schrieb. „Also wenn du den Hund auspowerst ist mir schon sehr geholfen", lächelte ich. „Das bekomm ich hin", grinste Wincent sofort. „Aber auf dem Gelände und ohne dich selbst komplett fertig zu machen", sagte ich sofort streng. „Mach ich", nickte Wincent und verschwand dann mit Goldi, sodass ich meine Liste wieder abarbeiten konnte.

So lief auch der Nachmittag vor sich hin und Wincent war mittlerweile schon zur Vorbereitung verschwunden, genau wie die Band. Ich brachte Goldi derweil in den Backstagebereich und checkte dann ein letztes Mal die Bühne und alles weitere. Ich ging wieder nach hinten, um nochmal nach den Jungs zu sehen. Alles wuselte durch die Gegend und Noah versuchte das dann nebenbei auch noch festzuhalten. „Bei euch alles gut?", fragte ich die Band. Alle nickten zufrieden und ich sagte ihnen nochmal, wie viel Zeit sie noch hatten. Wincent wärmte gerade seine Stimme auf und suchte nebenbei noch sein Outfit zusammen. „Bei dir läuft auch alles?", fragte ich ihn und musterte ihn. „Alles super, nur bisschen aufgeregt", nickte Wincent. „Das wechselt nachher in Freude", schmunzelte ich. „Ich geh jetzt nochmal kurz alles mit dem Veranstalter und der Security klären und dann hol ich euch", sagte ich zu Wincent, welcher schon wieder in seine Flasche blubberte. Er nickte nur und so verließ ich den Raum wieder und drehte meine wirklich allerletzte Runde. „Kommst mich nachher besuchen?", fragte Tom mich, als ich gerade bei ihm stand.  „Hmm, könnte ich eigentlich machen", stellte ich fest und Tom wollte mir direkt ein Plätzchen fertig machen. Schmunzelnd schlich ich mich in den Backstagebereich zurück, aber die ein oder anderen hatten mich natürlich trotzdem entdeckt. Ich sammelte dann die Jungs ein und brachte sie zur Bühne. „Ich muss nochmal pinkeln", jaulte Wincent. „Wir waren schon drei Mal", lachte Manu. „Wenn du nochmal musst, dann jetzt", sagte ich zu Wincent. „Nein, nein, das ist Einbildung", wank er ab und ging zu seinen Jungs. Das ‚Go' kam und Wincent rief seine Jungs zu sich. Nach dem lautesten ‚Ey Büffel' was ich bis jetzt gehört hatte, hielt Noah die Kamera voll auf Wincent und die Band ging schon auf die Bühne. „Viel Spaß", lächelte ich Wincent also nur an, doch dieser kam sofort zu mir und sah mich an. „Kuss", grinste er nur. Lachend nahm ich meine Maske ab und gab ihm einen kurzen Kuss, bevor er Noah und die Kamera noch kurz vollquatschte und dann auf die Bühne musste. Endlich ging es wieder los.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt