Sicht Isa
Wincent gefiel mir heute nicht wirklich. Nach seinen ganzen Terminen war er wirklich neben der Spur, aber als es auf die Bühne ging, war er dann doch wieder komplett der Alte und riss die Bude ab. Nach dem Konzert kümmerte ich mich um den Abbau und aß noch eine Kleinigkeit, bevor wir alle zum Bus gingen. „Fährst du alleine?", fragte ich Wincent und stellte mich vor ihn. „Jaaa... ich glaub ich brauch mal nen Moment Ruhe", nickte er. „Wir sehen uns nachher in Köln", lächelte ich leicht und gab ihm einen langen Kuss, bevor ich mit Goldi in den Bus einstieg. Ich quatschte noch eine Weile mit den Jungs, bevor ich mich langsam zurück zog und mich schonmal ins Bett legte. Ich war gerade noch auf Instagram unterwegs, als es an der Tür klopfte. „Ja?", sagte ich und Noah streckte vorsichtig seinen Kopf rein. „Komm rein", lächelte ich leicht und rutschte ein Stück zur Seite, damit er sich setzten konnte. „Was kann ich für dich tun?", fragte ich. „Ich wollte dich mal was fragen...", meinte Noah leise. Ich sah ihn einfach nur aufmerksam an und wartete, bis er weiter sprach. „Also wegen Shayenne. Ich hab sie echt gern, aber ich weiß gerade nicht, ob ich das Richtige tue. Es gibt so viele Punkte, bei denen ich denke, ich sollte lieber die Finger von ihr lassen", sagte Noah. „Erzähl mal", lächelte ich leicht und setzte mich hin. „Naja erstmal... ich weiß doch gar nicht, ob da irgendwie überhaupt Gefühle sind und es sollte doch auch nie um eine Beziehung gehen, was, wenn ich ihr was vorspiele, was da gar nicht ist? Außerdem hatte sie schon immer damit zu Kämpfen, dass Wincent so wenig da war, sollte ein potenzieller Partner dann nicht eine Stütze für sie sein, statt mindestens genau so viel unterwegs zu sein?", fragte Noah. „Das mit den Gefühlen hat Zeit, wichtig ist doch nur, dass ihr euch beieinander wohl fühlt. Und ja, sie hatte damit zu kämpfen, aber sie hat auch super viel Verständnis für diese Berufe und wenn du das wirklich willst, dann findest du eine Möglichkeit beides unter einen Hut zu bekommen", sagte ich. „Das mag sein, dann haben wir da aber auch Wincent, der wird doch immer zwischen uns stehen. Er ist ihr großer Bruder, mein Chef und nen guter Freund von mir. Er wird doch immer alles wissen wollen und mich immer im Auge haben", seufzte Noah. „Wird er nicht. Der beruhigt sich doch immer mehr, oder wie hast du das gestern empfunden", fragte ich. „Gestern war Wincent das geringste Problem. Da hab ich mich dann gefragt, ob sie nicht doch zu jung ist und im nächsten Moment ist sie dann wieder so erwachsen", erklärte Noah. „Das bleibt auch so, so sind wir Frauen einfach", lachte ich leicht. „Man Isa, ich hab doch einfach keine Ahnung und sie sagt mir auch nicht klar und deutlich, was sie will. Ich will Shay nicht verletzen, ich will aber auch nicht selbst verletzt werden", gestand Noah dann. „Hör auf dein Herz und lass es auf dich zukommen. Du kennst Wincent und mich noch nicht so lange, aber wir hatten es auch nicht immer einfach und er hatte genau die Zweifel, die du auch hattest. Zerdenk es erstmal nicht zu sehr und schau, was so passiert. Die Tour wird ja bald weniger, vielleicht könnt ihr euch da ja Zeit füreinander nehmen", schlug ich vor. „Ja, vielleicht. Und weißt du, was mich auch irgendwie verunsichert?", kam es dann noch von Noah. „Na?", fragte ich. „Sie meinte ihre Familie weiß das nicht und wenn wir uns dann sehen, dann soll ich so tun, als würden wir uns so oberflächlich kennen. Sind das alles so Drachen oder ist ihr das mit mir doch nur nen Spaß?", fragte Noah und ich sah, dass es ihn schon verletzte. „Ich glaube sie will sich nur sicher sein, dass das wenn dann was Ernstes ist. Und vielleicht will sie dich auch schützen. Die sind alle mindestens so wie Wincent", lachte ich. „Du nimmst das nicht Ernst", schmunzelte Noah. „Nicht so ganz, weil du in der Sache schon viel tiefer drin steckst, als du zugibst", sagte ich. „Man Isa", verdrehte Noah die Augen. „Muss ich noch mehr sagen?", grinste ich. „Nein, danke fürs zuhören, der erste Teil war hilfreich", lächelte Noah. „Komm mal her", lächelte ich leicht und zog ihn kurz in meine Arme. Noah verabschiedete sich dann und ich legte mich wieder hin. Eigentlich wollte ich den beiden da ja nicht reinreden, aber irgendwann musste ich mit Shayenne wohl doch noch mal nen Mädelsabend machen.
Ungefähr eine Stunde später kam Wincent ins Zimmer und schmiss sich neben mich. „Gott bin ich müde", murmelte er. „Ich hoffe das Fahren ging", flüstere ich. „Na klar, hab gute Musik gehabt", lachte Wincent. „Gut, du weißt, dass ich mir Sorgen machte", sagte ich leise und kuschelte mich an ihn. „Weiß ich und du weißt, dass ich immer aufpasse", lächelte Wincent und zog mich dichter an sich. Er legte seine Hände an meine Wange und sah mir in die Augen. Ich erwiderte Wincents Blick, der irgendwann zwischen meinen Augen und meinen Lippen wechselte, bis er mich dann sanft küsste. Unsere Lippen bewegten sich im Einklang und Wincent bat mit seiner Zunge sanft um Einlass, während er seine Hand unter mein Shirt schob. Ich vergrub meine Hände derweil in seinen Haaren und zog Wincent etwas auf mich. Irgendwann löste er sich leicht von mir und sah mich an. „Wo kam das denn her?", lachte er dann und ließ sich neben mich sinken. „Man, jetzt hast du die Stimmung zerstört. Es kann doch auch mal romantisch sein und nicht immer nur stürmisch", verdrehte ich die Augen. „Kann schon", grinste Wincent. Ich schlug ihm einfach sanft auf die Brust und kuschelte mich dann an ihn.
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Träume oder Wünsche // Wincent Weiß Fanfiction
FanficNach Fehlern, Schicksal, Plänen und Träumen folgen jetzt die Wünsche. Die Geschichte von Isa und Wincent geht in Runde vier. Euch erwarten weitere Höhen und Tiefen im Leben der Beiden, mittlerweile als Ehepaar, mit Hund, Haus und Garten. Für aktue...