Kapitel 626

1.3K 49 0
                                    

Nach einer sehr ausgiebigen Dusche mit Wincent machte ich mich für den Tag fertig und packte nebenbei immer wieder was in meinen Koffer. „Dass du immer nen Koffer hast", lachte Wincent und schmiss drei frische Boxershorts und zwei Shirts in den Rucksack, den er immer dabei hatte und der auch eigentlich immer gepackt war. „Mag ich halt einfach lieber", sagte ich und schloss den Koffer. „Warum siehst du eigentlich schon wieder so gut aus?", grinste Wincent mich dann an und zog mich zu sich. „Schatz, ich hab wie immer ne schwarze Hose, nen Top und einen Cadigan an und den tausch ich vermutlich nachher gegen einen Hoodie von dir", lachte ich und sah Wincent an. „Du weißt, wie sehr ich genau das liebe", flüsterte er. „Es reicht auch wieder mit Kitsch", meinte ich und auch Wincent musste lachen. „Das ist die Wahrheit Frau Weiß", grinste er breit. „Darauf kommst du immer noch nicht klar, was?", grinste ich ihn an. „Noch nicht so ganz", schmunzelte er und gab mir einen langen Kuss. „So wir müssen langsam mal", stellte ich mit einem Blick auf die Uhr fest. „Wie gut, dass ich dich einfach nach der Fahrt wieder bei mir habe", lächelte Wincent und küsste mich wieder. „Jaja, da haben wir beide genug zu tun", schmunzelte ich und ging mit meinem Koffer zur Tür. Ich zog mir Schuhe an und brachte den Kram schon mal zum Auto, bevor ich mir meine Handtasche schnappte und Goldi rief. Wincent verabschiedete sich noch schnell von ihm und ich brachte Goldi zum Auto, während Wincent nochmal in der Wohnung alles checkte. „Fahr vorsichtig und sei lieb zu deinem Fans", schmunzelte ich und schlang meine Arme um Wincent. „Wo ist das Paket?", meinte er irritiert. „Das hast du im Auto gelassen du Depp", lachte ich und sah zu ihm hoch. „Lass mich nicht immer wie so nen Trottel dastehen", murmelte Wincent. „Dann mach sowas nicht", schüttelte ich leicht den Kopf und gab ihm einen Kuss. „Bis später", löste sich Wincent dann von mir und ging zu seinem Auto. Ich warf ihm noch einen Kuss zu und stieg dann selber ein. Die ersten paar Kilometer fuhren wir noch hintereinander, aber ziemlich schnell wichen unsere Routen ein bisschen voneinander ab und vermutlich fuhren wir auch unterschiedlich schnell. Ich sammelte zuerst Hannah in Hamburg ein und steuerte dann auf Hannover zu. „Sind denn alle schon in Party Stimmung?", fragte Hannah und sah zu mir rüber. „Es geht. Ich denke das kommt nachher so richtig. Momentan ist noch echt viel Anspannung dabei, ob alles klappt", sagte ich und erklärte Hannah dann noch ein bisschen, was heute alles an stand.

„Da bist du ja, meine Große", begrüßte mich meine Mama, als sie mir die Tür öffnete und zog mich direkt in ihre Arme. „Hey Mama", lächelte ich leicht und schmiegte mich fester an sie. Nachdem wir uns gelöst hatten begrüßte sie dann auch noch Hannah und Goldi und bat uns rein. „Ja, einen Tee, dann müssen wir weiter", stellte ich, auf ihre Frage nach was zu Trinken, fest. „Na wenigstens etwas", sagte sie und setzte das Wasser auf. „Ich weiß Mama, ich sollte öfter vorbei kommen, aber es ist gerade alles so voll", rechtfertigte ich mich. „Isa, es ist alles gut. Ich hoffe nur ich seh die Enkelkinder später öfter", schmunzelte sie. „Auf jeden Fall, aber die sind noch nicht dran. Wir bringen Goldi aber gerne auch öfter vorbei", lächelte ich. Wir unterhielten uns dann noch ein bisschen über alles, was bei mir gerade so abging, immerhin hatte ich meine Mum seit der Hochzeit schon wieder nicht mehr gesehen. „Mum, es tut mir leid...", begann ich irgendwann. „Isa, es ist gut, hör auf dich zu entschuldigen. Ich bin so stolz auf dich", sagte sie und stand auf, um mich in ihre Arme zu ziehen. „Danke Mama", murmelte ich. Warum hatte sie nur so viel Verständnis dafür? Nie wollte ich, dass unser Verhältnis mal so viel Abstand haben würde. Nie wollte ich, dass meine Mutter mehr über das Internet wusste, was bei mir abging, als von mir. Ich kuschelte Goldi dann noch einmal und verließ mit Hannah das Haus wieder. Ich ließ mich auf den Fahrersitz fallen, startete den Motor und fuhr erstmal los, als mir leise Tränen über das Gesicht liefen. „Maus, fahr mal rechts ran", sagte Hannah und ja, ich sah schon kaum mehr was. Ich hielt an und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Hannah redete mir gut zu, sagte mir immer wieder, dass ich nichts falsch machte, dass ich ein gutes Leben führte und dass ich den Kontakt zu meiner Mutter sicher wieder hinbekommen würde. Meine Tränen waren halbwegs versiegt, doch irgendwie spann mein Kopf immer noch rum und das heute... genau heute konnte ich das nicht gebrauchen. „Soll ich fahren?", fragte Hannah. „Nein nein", lächelte ich und startete den Motor wieder. Die Musik verstummte und ein Freizeichen. Irritiert sah ich zu Hannah. Sie hatte sich mein Handy geschnappt und Wincent angerufen. „Hey Schatz", trällerte er. „Hey", schniefte ich nur und Wincent war sofort alarmiert. „Isa, was ist passiert?", fragte Wincent. „Nichts, alles gut...", murmelte ich. „Hey erstmal, wir waren eben bei ihrer Mum und der wenige Kontakt ist ihr gerade ein bisschen bewusst geworden", erklärte Hannah für mich. „Ach Isa, wir können doch jederzeit hin fahren", sagte Wincent. „Ja, aber irgendwie. So sollte es nie werden", murmelte ich. „Ich weiß, aber wir bekommen das hin, okay? Ich nehm dich nachher einmal ganz fest in den Arm und wir finden eine Lösung", redete Wincent mir gut zu. „Ja... ich hab überlegt, ob wir, wenn die Promo weniger wird irgendwo ein Ferienhaus mieten und mit unseren Müttern und vielleicht Shayenne hinfahren", sagte ich. „Das machen wir auf jeden Fall", kam es sofort von Wincent, was mich zum Lächeln brachte. „Ich muss jetzt Noah einsammeln. Ihr zwei fahrt bitte weiter vorsichtig, wir sehen uns später", sagte Wincent dann und verabschiedete sich dann von uns.

Hannah und ich redeten auf der Fahrt noch viel, telefonierten zwischendurch mit Amelie und Anna und waren mittlerweile fast in Köln angekommen, als Wincent wieder anrief. „Isaaaaa?", begann er. „Was hast du angestellt?", verdrehte ich direkt die Augen. „Könnt ihr uns abholen? Oder können wir die Secret Session von hier machen?", fragte Wincent. „Nein, natürlich nicht", sagte ich sofort. „Aber warum?", hakte Wincent nach und irgendwas in seiner Stimme war komisch. „Wincent, wir haben alle nach Köln bestellt und alles geplant und ich muss noch echt was vorbereiten. Das sind zwei Stunden Umweg", meinte ich streng. „Warum eigentlich?", war nun ich die, die nachhakte. „Eventuell gibt es hier guten Alkohol. Ich bin drüber und Noah ist hart an der Grenze. Sonst müssen wir den Zug nehmen", erklärte er. „Okay, nein. Mit Zug verschiebt sich der Zeitplan ja noch mehr, das haut nicht hin. Wir kommen vorbei", verdrehte ich wieder die Augen. „Du kannst dann ja Wincents Auto nehmen und direkt weiter und ich warte auf die Jungs", meinte Hannah. „Danke Mädels", hörten wir Wincent und vermutlich strahlte er. „Aber Wincent? Gut find ich die Aktion nicht und ich mach das nur, weil ich euch heile wiederhaben will. WhatsApp an Hannah mit der Adresse und zwar sofort", sagte ich. „Danke. Bis gleich", murmelte Wincent. Ich wollte ihm nicht die gute Laune versauen, aber ich war gerade doch etwas genervt. Warum hat Alkohol so eine Anziehung auf diesen Kerl. „Sei lieb zu ihm", schmunzelte Hannah. „Ja... aber warum ist der so?", lachte ich leicht. „Keine Ahnung. Mir wär es nur lieber, wenn ich dein Auto nehmen kann, das kenn ich wenigstens", sagte sie. „Klar, wir müssen nur den Kram umpacken", nickte ich und folgte dem Navi in eine etwas andere Richtung.

An unserem neuen Ziel angekommen parkte ich direkt neben Wincents Wagen und ging mit Hannah zur Tür. Eine junge Frau öffnete uns die Tür und sie stellte sich sehr schnell als die Gewinnerin raus. „Sorry, wir wollten damit für keine Umstände sorgen", meinte sie schüchtern und zeigte uns den Weg. „Alles gut, es ist Wincent, wäre ein Wunder gewesen, wenn wir den Zeitplan nicht hätten umschmeißen müssen", lachte ich leicht. „Ein wahres Wunder", grinste Hannah neben mir, als wir den Garten betraten. Wincent leerte gerade eine Flasche Bier und auch Noah hatte irgendeinen Drink in der Hand. „Besuch!", rief die Gastgeberin. „Hey", kam Wincent auf uns zu und umarmte erst Hannah kurz, bevor er mich an seine Brust zog. „Nicht hier", murmelte ich sofort und er ließ mich los. „Schlüssel?", fragte ich. „Stress nicht", lachte Wincent. „Wir müssen noch was umpacken und ich muss los", meinte ich. „Ja okay", lächelte Wincent leicht und überreichte mir feierlich seinen Schlüssel. „Ich hoffe für dich der Wagen ist aufgeladen", meinte ich und sah ihn an. „Bis zum Ziel reicht es", schmunzelte Wincent. Ich verdrehte nur die Augen. „Papiere?", fragte ich dann. Wincent gab mir auch diese und sah mich an. „Was?", schmunzelte ich. "Fünf Minuten?", fragte er. Ich sah Wincent einfach nur an und nickte dann.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt