„Dafür brauchst du nen Waffenschein, so kann ich doch nicht arbeiten", sagte Wincent dann. „Sorry, ich hab nichts anderes mehr", zuckte ich mit den Schultern. Wincent hatte schon Recht, das Kleid war eigentlich auch echt nicht Arbeitstauglich. Es ging nur bis zur Mitte meines Oberschenkels, rutschte auch immer wieder hoch, saß super eng und oben hatte es nur sehr dünne Träger. „Ich glaub ich ziehe einfach noch nen lockeres Shirt drüber", murmelte ich dann. „Musst du nicht", sagte Wincent sofort. „Doch, ich will mich ja auch wohlfühlen und nicht den ganzen Tag an meinen Klamotten rumzuppeln", erwiderte ich und schnappe mir ein Teamshirt. Ich zog es über und band es ein wenig zusammen, sodass mein Outfit wenigstens nach irgendwas aussah. Ich band meine Haare noch neu zusammen und sah Wincent dann an. „Ich werd mich trotzdem echt zusammenreißen müssen", schmunzelte er und musterte mich wieder. „Solange dus nicht zu auffällig machst", zwinkerte ich und gab ihm einen kurzen Kuss, bevor ich mit Goldi wirklich mal anfing unsere Aufgaben zu erledigen. Alle sahen mich schon ein wenig komisch an, immerhin trägt Niemand, der auf nem Konzert arbeiten muss, so ein Kleid.
Die Stunden liefen schon wieder nur so dahin und langsam waren alle beim Mittagessen. Ich stand noch auf der Bühne und checkte alles ein bisschen, als sich von hinten Arme um mich schlangen und mir vor lauter Schreck alles aus der Hand fiel. Die Zettel verteilten sich auf der halben Bühne und mein Stift rutschte durch eine Lücke und war verschwunden. Wincent hinter mit lachte nur leicht und verteilte kleine Küsse in meinem Nacken. „Man Wincent", seufzte ich. „Ich wollte dich zum Mittag holen", flüsterte er und strich mit seinen Fingern federleicht über meinen Bauch. „Ich hab mich aber voll erschrocken und das war mein Lieblingsstift", brummte ich. „Den bekommen wir schon wieder", erwiderte Wincent und ließ mich los. „Lass uns jetzt trotzdem bitte erst essen.", schob er hinterher. Ich nickte, griff nach Goldis Leine und folgte Wincent dann. Im Gang der Halle blieb er nochmal stehen und musterte mich. „Was?", fragte ich. „Nichts", erwiderte Wincent und drückte mich gegen die Wand. „Du bist viel zu heiß", murmelte Wincent und begann mich zu küssen. Er ließ seine Hände über meinen Körper gleiten und schob mein Kleid ein wenig hoch, während er meine Zunge in einen liebevollen Kampf verwickelte. „Wincent", seufzte ich. Er löste mich von mir und sah mich an. „Sorry, das könnte heute öfter passieren", schmunzelte er. „Reiß dich doch einfach ein bisschen zusammen", erwiderte ich und strich ihm durch die Haare. „Das kann ich bei diesem Anblick nicht", sagte er und da stieg ihm die Röte ins Gesicht. Ich lächelte Wincent nur leicht an und küsste ihn nochmal. „Du hattest es doch so eilig zum Essen zu kommen", sagte ich dann und wir setzten unseren Weg wirklich fort. Das Mittagessen war wieder ein einziger Kindergeburtstag und die Jungs waren nur am Scherzen, aber ich liebte das, dass sie nicht immer alles so Ernst nahmen und alle irgendwie Kind geblieben waren. Wincent saß neben mir und berührte mich immer wieder unauffällig und so langsam wollte ich echt mehr. Ich ließ meine Hand langsam über Wincents Oberschenkel nach oben wandern, bis er meine Hand festhielt. „Wie du mir, so ich dir", meinte ich leise. Wincent spannte sich an und zog mich noch dichter an sich. „Du kannst das aber besser verstecken", flüsterte er. „Hmmm trotzdem ist das nicht fair", erwiderte ich. Wincent gab mir einfach einen Kuss auf die Wange und versuchte sich noch ein wenig am Gespräch zu beteiligen. „Soundcheck in zwei Stunden", machte ich dann zum Ende des Essens eine Ansage und stand auf. Ich bracht Goldi in Wincents Garderobe, wo dieser mich direkt wieder abfing. „Was musst du machen?", fragte er. „Ich werd jetzt wohl als erstes meinen Stift suchen und danach muss ich Bürokram erledigen", sagte ich. „Ich komm mit", erwiderte Wincent. Wir gingen zur Bühne, wo einfach Niemand war, es machten wohl alle Mittagsschlaf. „Der Stift müsste ja eigentlich unter der Bühne sein", stellte Wincent fest und schaute, wie wir am Besten dorthin kamen. Er fand dann ein Brett, was man zur Seite schieben konnte und krabbelte drunter. „Ich glaub wir brauchen Licht", sagte er. „Also soll ich mitkommen", stellte ich fest und kletterte Wincent hinterer. Man konnte gut krabbeln und vermutlich sogar sitzen, da die Bühne ja ziemlich hoch war. Ich leuchtete mit meinem Handy, während Wincent suchte. „Weißt du, wo das ungefähr war?", fragte er. „Da hinten schätze ich", sagte ich und zeigte auf eine Stelle. Wir krabbelten dorthin und suchten beide den Boden ab. „Also du bist definitiv nicht die Einzige, die hier mal was verloren hat", lachte Wincent und hielt mir einen Bleistift und einen Ring unter die Nase. „Haha", schmunzelte ich. Wir suchten weiter, bis Wincent zu mir kam. „Der hier?", fragte er und hielt mir meinen Lieblingsstift unter die Nase. „Ein Glück", seufzte ich. „Warum ist der eigentlich so wichtig?", fragte Wincent. „Hab den von Hannah bekommen, der ist aus Canada", erklärte ich. „Warum arbeitest du mit sowas?", lachte Wincent. „Ja... das war dumm", murmelte ich und wollte wieder zum Ausgang. „Also wenn du mir deinen Arsch weiter so präsentierst muss ich dich in eine unbeobachtete Ecke zerren", murmelte Wincent. Ich drehte mich wieder um und sah ihn an. „Ach so und dass du mich die ganze Zeit so ansiehst lässt mich kalt?", murmelte ich. Wincent saß mittlerweile einfach da und beobachtete mich. „Vermutlich nicht", sagte Wincent leise. „Wir können nicht ständig bei der Arbeit übereinander herfallen", meinte ich, während ich auf seinen Schoß kletterte. „Du macht gerade aber das Gegenteil", seufzte Wincent. „Hier sind wir wenigstens mal unbeobachtet", sagte ich leise. Wincent nickte und sah mich an. Sollten wir das tun oder sollten wir das nicht?
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Träume oder Wünsche // Wincent Weiß Fanfiction
FanfictionNach Fehlern, Schicksal, Plänen und Träumen folgen jetzt die Wünsche. Die Geschichte von Isa und Wincent geht in Runde vier. Euch erwarten weitere Höhen und Tiefen im Leben der Beiden, mittlerweile als Ehepaar, mit Hund, Haus und Garten. Für aktue...