Kapitel 735

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Sicht Wincent

Isa gefiel mir gar nicht. Sie schlief total unruhig, sie glühte und ich machte mir echt Sorgen. Ich schlief kaum. Erstens hatte ich einen wandelnden Saunaofen neben mir und zweitens schreckte ich ständig hoch, damit ich für sie da sein konnte. Um sechs klingelte mein Wecker und natürlich wurde Isa auch wieder wach. „Schlaf noch etwas", flüsterte ich und verließ schnell das Schlafzimmer. Ich zog mir im Bad schnell ne Jogginghose und ein Shirt über und ging runter. Dort sah Goldi mich nur müde an und drehte sich direkt nochmal um. „Das hätt ich wohl auch gerne gemacht", seufzte ich. Ich gönnte mir schnell nen starken Kaffee und versuchte dann mein Glück darin den Hund irgendwie für eine kleine Runde nach draußen zu bekommen. Eher träge lief Goldi also neben mir her und markierte den ein oder anderen Baum, bevor er einfach nur wieder Heim wollte. Dort verzog er sich sofort in sein Körbchen und schlief binnen Sekunden tief und fest. Ich hingegen wurde langsam wach und hätte echt Bock auf ne Runde Sport gehabt, aber da hörte ich die Poolbauer auch schon anrücken. Ich ging raus und zeigte nochmal alles. Am liebsten hätte ich ja mit angepackt, aber vermutlich wird's besser, wenn ich das den Profis überlassen. Nicht umsonst kostet das nen Haufen Geld. Ich machte mir dann nen kleines Frühstück und chillte mich aufs Sofa. Ein paar Fans am Morgen glücklich machen ist immer eine schöne Option. Irgendwann gegen 9 Uhr ging ich dann nochmal nach Isa schauen. Diese öffnete langsam die Augen und musste erstmal husten. „Bleib weg, sonst steck ich dich noch an", sagte sie sofort. „Das ist wenn dann schon passiert. Ich hab nen gutes Immunsystem, ich kann das ab", erwiderte ich und strich ihr durch die Haare. „Aber die Tour", seufzte Isa. „Das wird schon, ich werde mich nicht anstecken und wenn dann ist das eh schon durch", flüsterte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Isa schloss kurz die Augen und sah mich dann an. „Ich fühl mich so beschissen", murmelte sie. „Bettruhe ist heute angesagt", schmunzelte ich und öffnete das Fenster. „Wincent nicht, mir ist kalt", kam es sofort von der sprechenden Bettdecke. „Geht nicht anders, die Bazillen müssen raus hier, du kannst aufs Sofa gehen", schmunzelte ich. Ich kramte den wärmsten Hoodie, den ich besaß aus dem Schrank und verfrachtete Isa dann aufs Sofa. Ich kochte ihr einen Tee und schnitt ein bisschen Obst auf, während sie durch die große Fensterfront das immer größer werdende Loch in unserem Garten betrachtete. „So groß wird der Pool?", fragte sie mich, als ich mich neben sie sinken ließ. „Sieht ganz so aus", grinste ich. Ich hatte die Maße und alles entschieden, Isa durfte nur bei den Details rund ums Aussehen mitreden. Isa kuschelte sich dann an mich und wir schwiegen einfach eine Weile. Immer wieder musste sie husten und das klang alles echt nicht gut. „Mal schauen, ob wir übermorgen wirklich nach München können", sagte ich dann. „Klar, ich kann ja auch dort im Bett liegen", erwiderte Isa und lächelte leicht. „Aber die Fahrt. So lange im Auto sitzen und so", schilderte ich meine Bedenken. „Das schaff ich schon und außerdem ists ja auch zwei Tage hin. Das hier ist nur ein kleiner Infekt", meinte Isa und legte sich auf meinen Schoß. Ihre Augen fielen immer wieder zu und irgendwann schlief sie komplett ein. Keine Minute später stand aber einer der Arbeiter in der Tür. „Herr Weiß, können sie mal kommen?", fragte er. Ich nickte und stand auf. Isa wurde sofort wieder wach und sah mich an. „Bin gleich wieder da", lächelte ich leicht. Sie kuschelte sich tiefer in die Decke, während ich raus ging und erstmal froh war, dass wir kein Problem hatten. Es ging nur um ein paar Details, die Ausrichtung und wo die Abdeckung hin soll. Ich sah mir alles einmal an, ließ mir alles genauestens erklären und entschied dann so, wie Isa sicher auch entschieden hatte. „Und das Alles ohne einmal die Frau zu Fragen", schmunzelte der Chef. „Ja, mutig, ich weiß", lachte ich. Ich ging wieder rein und Isa war bereits wieder eingeschlafen. Ich rief meine Mum an und schilderte ihr die Situation und auch, dass Isa eigentlich für die Arbeiter kochen wollte. „Ich komm vorbei und dann rocken wir beiden das", sagte sie sofort zu und mir fiel ein kleiner Stein vom Herzen.

Zwei Stunden später stand ich also mit meiner Mum in der Küche und es wurde Gulasch gekocht. Ich war fürs umrühren zuständig und versuchte wenigstens das nicht zu vermasseln. „Und dann setzen wir gleich noch eine Hühnersuppe für Isa auf, dann wird sie schnell wieder fit", lächelte meine Mum. Sie merkte, wie besorgt ich war und versuchte mich wenigstens ein bisschen zu beruhigen. „Kann ich sonst noch irgendwas für sie machen?", fragte ich. „Nein, sie muss sich einfach ausruhen. Mach ihr Tee, mach ihr Obst, mach die Suppe nachher fertig und sei vor allem lieb zu ihr", schmunzelte meinen Mum und strich mir über den Arm. Ich schnitt gerade das Brot auf, als Isa in die Küche kam. „Angela, was machst du denn hier?", krächzte sie heiser. „Dich vertreten", erwiderte meine Mum und Isas Augen weiteten sich. „Aber das... das wollte ich doch machen", platzte es sofort aus ihr raus. „Isa du bist krank, du machst hier gar nichts", sagte ich sanft und zog sie zu mir. Isa wollte protestieren, aber ein erneuter Hustenanfall brachte sie ziemlich schnell zum Schweigen. „Was wenn ich Corona hab", stellte sie dann auf einmal schockiert fest. „Wir sind alle geimpft, aber du kannst gerne nen Test machen", seufzte ich. Sie schob momentan echt vor allem Panik.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt