Kapitel 641

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Heute wollten wir nochmal zum Haus. Einige Möbel sollten wohl schon da sein und da mussten wir wohl mal wieder nach dem Rechten sehen. Das Wetter war nicht besonders schön, weshalb wir mit dem Auto fuhren. Ich parkte relativ weit vorne, da die Stellplätze vor dem Haus noch nicht fertig waren. Isa leinte Goldi an und griff danach nach meiner Hand. Wir schlenderten am Reitstall vorbei und Isa blieb bei jedem Pferd stehen und das waren verdammt viele. Goldi begutachtete das alles eher skeptisch, aber an die Pferde direkt vor der Tür müsste er sich wohl gewöhnen. „Ach hallo Herr Weiss", kam dann auf einmal die Pächterin auf uns zu. Isa löste gezwungenermaßen ihren Blick vom Pferd und sah die Frau an, die auf uns zukam. „Hallo", begrüßte ich sie sofort lächelnd. „Und das ist ihre Frau? Ich bin Sandra", stellte sie sich vor. „Isa", lächelte sie sofort. „Und ich bin dann bitte Wincent", schmunzelte ich. „Das freut mich sehr. Wollt ihr zum Haus oder nur eine Runde Pferde gucken?", fragte sie. „Eigentlich wollten wir nur zum Haus", lachte ich verlegen. „Aber die Pferde haben mich abgelenkt", meinte Isa und sah neugierig auf den Reitplatz. „Das kann ich verstehen. Wenn du möchtest kannst du gerne jederzeit zum Reiten oder auch nur so vorbei kommen", bat Sandra an. „Sehr gerne, aber die nächsten Wochen sind bei uns erstmal voll", lächelte Isa verlegen. „Kein Problem. Ich geb euch sonst einfach mal meine Telefonnummer?", fragte sie. „Ja, am Besten tauschen wir direkt, auch wenn so mal etwas sein sollte", lächelte Isa und machte mit Sandra alles klar, während ich mir Goldi schnappte.

Zwanzig Minuten später hatten wir es dann endlich mal zum Haus geschafft. „Die Stellplätze sind ja doch schon fertig", stellte ich irritiert fest. „Ach doch stimmt. Da war was, das hatte deine Mum gesagt", fiel es Isa wieder ein. „Ach so. Na dann hätten wir uns die Pferdebesichtugung ja sparen können", lachte ich. Isa verdrehte die Augen und schloss die Haustür auf. Den Schlüssel hatten wir eben noch bei meiner Mum geholt. Wir gingen rein und blieben beide direkt wie angewurzelt stehen. Überall waren die Möbel schon aufgebaut und alles so gestellt, wie Isa das irgendwann mal mit Hannah geplant hatte. „Wir hatten die Möbel doch ohne Aufbau bestellt, oder?", fragte Isa irritiert. „Ja... das wollte ich immer mal zwischendurch mit Marco machen", meinte ich nachdenklich. Wir sahen uns unten um. Fast alles was wir bestellt hatten, war da und aufgebaut. Langsam gingen wir nach oben. Das Schlafzimmer war ebenfalls fertig, für den Rest hatten wir noch nichts wirklich bestellt. „Das kann doch gar nicht sein", murmelte Isa und zog mich die Treppe hinauf in ihr Tanzstudio. „Überraschung", wurde auf einmal gebrüllt und Isa stolperte vor Schreck fast rückwärts die Treppe wieder runter. Dort standen Marco, Nadine, Hannah, Lukas und fast meine ganze Familie. „Was macht ihr denn hier?", fragte ich und hielt Isa immer noch an der Hüfte fest. „Ich hab doch mit Isa die Pläne gezeichnet und wir dachten wir bauen das für euch auf, sonst zieht ihr ja nie hier ein", erklärte Hannah. „Also eigentlich sollten wir den Kram ja nur annehmen und den Aufbau der Küche beaufsichtigen, aber wann hättet ihr das alles machen wollen? In drei Jahren?", ergänzte Marco. „Und außerdem ist das etwas, womit man dir eine Freude machen kann", warf meine Mum ein. „Ihr seid doch alle wahnsinnig", schniefte Isa und ging zu Hannah. „Dem kann ich nur zustimmen", murmelte ich und bedankte mich bei allen nacheinander. Die hatten echt in wenigen Wochen unser Haus einzugsbereit gemacht, damit hatte ich erst im Herbst gerechnet, da wir so viel unterwegs waren. Also klar fehlte noch Einiges, aber wir hatten Bad, Küche und Bett. „Schaut euch erstmal in Ruhe um", sagte meine Oma dann. „Nein, bleibt bitte hier", sagten Isa und ich sofort. Wir mussten beide kurz schmunzeln. „Das werden wir nie wieder gut machen können, aber auf eine Pizza würden wir euch schon gerne einladen", sagte Isa. „Ich fahr ne Kiste Bier besorgen, Marco?", grinste ich. Dieser nickte sofort. „Aber erst schaut ihr trotzdem bitte einmal, ob alles richtig ist", merkte meine Mum an. Ich nickte und griff nach Isas Hand. Wir gingen wieder in die zweite Etage. Im Büro stand schon der Schreibtisch, mehr aber noch nicht. Die anderen Räume waren komplett leer und so zog es uns wieder ins Schlafzimmer. Isa stellte sich an die riesige Fensterfront und sah in den Garten. „Die sind doch verrückt", murmelte sie. „Voll, aber irgendwie... vermutlich hätten wir es alleine nie geschafft", schmunzelte ich. Isa nickte und sah mich an. „Es ist so surreal", gestand sie. „Das geht mir auch so, aber ich freu mich mit dir hier her zu ziehen", flüsterte ich und gab ihr einen langen Kuss. „Probeliegen machen wir, wenn wir alleine sind?", zwinkerte ich dann mit einem Blick aufs Bett. „Auf jeden Fall", grinste Isa und griff nach meiner Hand. Das Bad war auch wunderschön geworden und im unteren Bereich sahen wir uns auch nochmal alles an. Das Sofa, der Tisch und die Küche standen. In meinem Studio standen nur die Kartons, da wusste Marco, dass ich wollte, dass da alle die Finger von weg lassen.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt