Kapitel 646

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Sicht Wincent

Ich hatte mittlerweile wieder richtig gute Laune. Wir hatten gegessen und ich genoss diese Zeit einfach so sehr, in der mich keiner ansprach und ich einfach ich sein konnte. Wir standen mittlerweile in der Schlange vorm Gruselkabinett und ich merkte, dass Isa unruhig war. „Dich zwingt Keiner", murmelte ich ihr ins Ohr. „Passt schon", lächelte sie, doch ich merkte, dass sie sich alles andere als wohl fühlte. Sie klammerte sich an meinem Arm fest und wirkte leicht unsicher. Es ging dann rein und Isa griff sofort nach meiner Hand. Ich zog sie dichter zu mir und schickte Shayenne und Lilly vor. „Du hast doch nur selbst Schiss", grinste mich meine kleine Schwester an. Ich sah sie nur kurz böse an, bis auch sie checkte, dass Isa jetzt schon richtig Angst hatte. Wir kamen dann in so einen Vorraum, wo ein bisschen was gesagt wurde. Isa war sau nervös und versteckte ihren Kopf immer wieder an meinem Arm. „Hey, wir können auch raus gehen", flüsterte ich und sah sie an. „Alles gut", lächelte sie wieder. Es ging dann los und wir liefen durch die Gänge. Ständig wurden wir wieder erschreckt und Isa zuckte jedes Mal so sehr zusammen. Irgendwann klammerte sie sich nur noch an mich und ich suchte schon irgendwie eine Möglichkeit hier frühzeitig raus zu kommen. Ich wusste, dass sie bei sowas ängstlich war, aber langsam bekam sie total Panik und das wollte ich ihr auf keinen Fall antun. Gerade sah ich mich mal wieder nach einem Ausgang um, als Isa neben mir aufschrie. Sofort drehte ich mich zu ihr und erschreckte mich auch direkt. Vor ihr stand so ein undefinierbares Wesen und starrte sie einfach nur an. „Hör auf, bitte...", flehte Isa panisch und ich versuchte mich zwischen sie und die Kreatur zu stellen. „Sie hat echt Schiss", meinte ich dann und dann zog das Wesen auch wieder ab. „Wincent ich will nicht mehr", weinte Isa und ich drückte sie an meine Brust. „Es ist gleich geschafft", flüsterte ich und strich ihr über den Kopf. Ich legte dann meinen Arm um sie und schob sie sanft weiter. Wir kamen echt eine Weile weiter, ohne dass Isa sich zu sehr erschreckte, doch dann sprang hinter einer Ecke jemand genau vor sie und da erschreckte sie sich wieder so sehr, dass ich nicht mehr wusste, was ich mit ihr machen sollte. „Ich will hier raus", sagte sie einfach immer wieder panisch und ich sah mich um. Ich hatte keine Ahnung, was man in so einer Situation machte und langsam bekam auch meine Schwester mit, dass hier was gewaltig nicht stimmte. „Isa, beruhig dich bitte, wir gehen hier so schnell, wie möglich raus", sagte ich und zog sie zu mir. „Was ist los?", fragte Shayenne uns. „Sie hat einfach nur noch Panik", erklärte ich. „Okay, wir gehen vor ihr und du dicht hinter ihr", sagte meine Schwester und ich war froh, dass wenigstens sie eine Idee hatten, wie wir Isa hier wieder raus bekamen. Es war dann auch wirklich nicht mehr weit und Shayenne und Lilly fingen alles ab, während ich Isa von hinten sacht schob und es mich nicht wundern würde, wenn sie die Augen die gesamte Zeit geschlossen hatte. Als wir den Ausgang erreicht hatten, ließ Isa sich einfach weinend auf den Boden sinken und ich war schockiert, wie sehr ihr das zusetzte. Ich kniete mich vor sie und sah sie an. „Es ist alles gut Süße, du hast es geschafft", sagte ich immer wieder und strich über ihre Beine. Ich spürte, dass immer wieder Blicke auf uns lagen, aber das war mir so egal. „Darf ich mal?", stand irgendwann eine Frau neben mir, die sich als Mitarbeiterin entpuppte. Sie hatte einen Becher Wasser in der Hand und kniete sich auch neben Isa. Sie redete irgendwie beruhigend auf sie ein und gab ihr immer wieder einen Schluck Wasser, bis meine Frau sich langsam beruhigte. Ich bedankte mich bei der Mitarbeiterin und half Isa wieder hoch. „Keine Sorge, das haben wir öfter, warum haben sie keinen der Ausgänge benutzt?", fragte sie. „Ich hab keinen gesehen", kratzte ich mich im Nacken. Sie redete dann noch kurz mit Isa, bevor wir die Räumlichkeiten verließen. „Das war so peinlich", meinte Isa neben mir leise. „Quatsch. Du hattest echt Angst und das braucht dir nicht unangenehm sein", sagte ich und zog sie in meine Arme. Shayenne entschuldigte sich nochmal bei Isa, dass wir sie einfach mitgeschleppt hatten, doch Isa wank ab. „Lasst uns jetzt einfach normal Achterbahn fahren", sagte sie. „Sicher?", wollte ich wissen. „Mir gehts super", meinte Isa und griff nach meiner Hand. Ich würde sie am heutigen Tage nicht mehr aus den Augen lassen.

Wir fuhren dann echt noch eine Weile sämtliche Achterbahnen und nachdem Isa wieder echt gelöst wirkte, konnte ich meine Finger nicht wirklich von ihr lassen. Dieser Ausschnitt und die enge Hose, immer wieder kuschelte ich mich an sie und fasste sie mehr oder weniger unauffällig an. Wir hatten uns auf eine letzte Runde in einer Achterbahn mit einer langen Warteschlange geeinigt und standen nun erstmal eine Stunde oder so in der Schlange. „Was ist los mit dir?", lachte Isa leicht, als ich mich schon wieder an sie schmiegte. „Ganz eventuell bekomme ich langsam Lust auf was ganz Anderes", flüsterte ich in ihr Ohr. Isa drehte sich um und sah mich an.

Träume oder Wünsche // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt