Kapitel 25: Frohes Fest

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Die erste Woche bei Harry, Ginny und Teddy verging wie im Flug, die vier hatten viel Zeit miteiander verbracht, liefen auf einem gefrorenen See Schlittschuhe oder spielten Schneeballschlachten oder gingen Schlittenfahren, sie saßen auf dem Sofa und tranken heißen Kakao, spielten Zaubererschach.

Hermine fühlte sich wie früher und zusammen lachten sie viel. Teddy war seinen Eltern sehr ähnlich und Harry, Ginny und Hermine erzählten ihm viel von Remus und Tonks und wie tapfer sie waren, wie viel Mut sie beide hatten, wie lustig und zuvorkommend sie waren, was für ein toller Lehrer Remus und was für eine geschickte Aurorin Tonks war, was sie gar nicht mochten und was sie liebten.

Sie erzählten ihre tragische Liebesgeschichte, die letzenendes ein bittersüßes Ende gefunden hatte. Hermine musste die Tränen zurückhalten, sie konnte immer noch nicht damit umgehen, dass Remus und Tonks nicht mehr da waren und ihr Kind ohne Eltern aufwachsen musste, sie dachte daran, wie Harry sich all die Jahre gefühlt haben musste.

Sie ging zu ihm und nahm ihn einfach in den Arm. Harry blickte sie etwas verdutzt an, legte ihr aber einen Arm über die Schulter und zog sie zu sich. Teddy blickte zwischen den Erwachsenen hin und her, „was hast du denn, Tante Hermine?", meinte der kleine Junge schüchtern.
Hermine blickte auf, sie sah ihn liebevoll aber auch traurig an, er hatte wirklich sehr viel von den beiden.

„Weißt du Teddy, ich bin im Moment einfach irgendwie traurig. Ich vermisse deine Eltern, dein Vater hätte mir jetzt ein Stück Schokolade gegeben und mir irgendetwas tiefgründiges gesagt", sie und Harry lachten auf, „er hatte immer die besten Ratschläge weißt du.", fügte sie hinzu.
Teddy stand auf und setzte sich zwischen Harry und Hermine, schaute auch zu Ginny und meinte, „ich bin froh, dass ich bei euch sein darf."
Ginny nahm Harry nun auch in den Arm, streichelte sanft über Teddys Kopf. Hermine stand auf, sie brauchte frische Luft. Das war eindeutig zu emotional für sie.

Nach einer Weile kam sie wieder rein, Teddy war inzwischen ins Bett gegangen, Ginny und Harry saßen auf der Couch, Ginny war an ihn gekuschelt und die beiden sprachen leise miteinander.
Hermine lächelte, sie freute sich sehr für Ginny und Harry. In ihr kam eine Wehmut auf, sie wurde an Severus erinnert und an die Wärme, die von ihm ausging und die sie so genossen hatte.
Harry und Ginny bemerkten Hermine, die gedankenversunken in der Tür stand. Sie sahen einander an, dann wieder zu Hermine, „Mine, ist alles in Ordnung?", fragte Ginny, sie stand auf, ging zu Hermine herüber, nahm ihre Hand und versuchte sie mit zum Sofa zu ziehen. Hermine ging ein, zwei Schritte mit, stoppte dann.
Ginny sah sie an, Hermine lächelte traurig.
„Wir feiern morgen im Fuchsbau Weihnachten Hermine, ist das in Ordnung?", fragte Harry sie. Hermine sah zu ihm und nickte, sie lächelte nun glücklicher, verabschiedete sich und ging ins Bett.

Harry, Ginny, Hermine und Teddy kamen gegen 18 Uhr im Fuchsbau an, es war wunderschön geschmückt, das Haus war außen wie innen festlich beleuchtet, der große Weihnachtsbaum im Wohnzimmer sah fantastisch aus, schwebende Kerzen sorgten am Baum für die Beleuchtung, Lametta, viele kleine Sterne und selbstgeschnitzte Figuren, Schneeflocken, alles war in Gold und Rot gehalten.
Unter dem Baum lagen viele Geschenke, vor allem für Teddy.
Vor der Bescherung gab es ein großes Essen mit allen möglichen Köstlichkeiten, Molly hatte sich mal wieder selbst übertroffen.

Vor allem Ron schwärmte für das Essen und schaufelte es nur so in sich hinein. Als alle fertig waren mit dem Essen und pappsatt auf ihren Stühlen saßen, läutete Molly die Bescherung ein.
Hermine saß am Ende des Tisches und beobachtete die Szenerie, es erinnerte sie an früher, als Harry, Ron und sie in Hogwarts feierten, als sie noch Kinder waren und das Leben weniger kompliziert war und vor allem ohne Liebeskummer.
Wo Schwarz noch Schwarz war und Weiß noch Weiß, ohne alle möglichen Graustufen dazwischen.
Sie blickte ins Feuer und versuchte einfach nur die Flamme zu sehen, als sie von einem Satz aus dem Versuch gerissen wurde, „Onkel Severus!", brüllte der kleine Teddy, sprang auf und rannte zu dem in schwarz gekleideten großen Mann, er fiel ihm beinahe in die Arme und Severus hob ihn hoch, „oh Teddy, bald macht das mein Rücken nicht mehr mit. Dein Onkel ist nicht mehr der Jüngste!", scherzte er als der Junge ihn umarmte.

Er ließ ihn wieder auf den Boden und begrüßte die restliche Weasley-Familie, nahm jeden in den Arm. Hermine starrte mit offenem Mund auf das Schauspiel, er ergriff wieder das Wort, „tut mir leid, dass ich das Essen verpasst habe. Ich bin gerade erst zurück gekommen.", meinte er, mit einer Stimme, die Hermine von ihm gar nicht kannte. Sie war freundlich und glücklich, er sah etwas schüchtern aus aber durchaus glücklich.

Molly und Ginny nahmen ihm seine Sachen ab und setzten ihn auf einen Stuhl, er hatte Hermine bisher noch nicht bemerkt, diese starrte immer noch ungläubig zu ihnen.
Molly nahm das Wort, „Oh Hermine, Spätzchen. Willst du deine Geschenke nicht abholen? Du sitzt die ganze Zeit da und guckst nur."

Hermine errötete, Severus erstarrte zu einer Salzsäule, er wusste nicht, dass sie auch hier war heute. Er stand auf, wollte sich entschuldigen, er wollte sie nicht sehen. Nicht an Weihnachten und er dachte, dass sie ihn genauso wenig sehen wollte. Molly sah ihn verwirrt an, als er ihr seinen Umhang aus der Hand nahm.

Hermine sprach ihn nun an, „Professor Snape, Sie müssen nicht gehen. Sie sind gerade erst gekommen, Sie sollten erst einmal zur Ruhe kommen.", sie stand auf, richtete ihre Sachen und wollte an ihm vorbei als sie ihn ansah, „ich werde gehen.", sie blickte zu Teddy, „weißt du Teddy, du solltest auf deinen Onkel Severus gut aufpassen, manchmal macht er sich einfach so aus dem Staub und dann siehst du ihn ganz lange nicht wieder.", sie sah Severus an, dieser presste bei dem Gesagten die Kiefer aufeinander und sah angespannt auf den Tisch.
Teddy war verwirrt, wie alle anderen im Raum, außer Harry. Er hatte eine leichte Ahnung, was sie meinte.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt