Kapitel 135: Arania Exumai

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Sie liefen eine ganze Weile, bis sich ihr Weg, mit dem von Severus und Ron schnitt.
Die beiden liefen ebenfalls schweigend nebeneinander her, was wahrscheinlich eher daran lag, dass Ron immer noch unheimlichen Respekt vor Severus hatte.

Severus seinerseits ging seinen eigenen Gedanken nach, er dachte darüber nach, was Ron gesagt hatte.
Heiraten... und dann noch Hermine... so viel Glück hat ein Mensch nicht, dachte er. Zumindest nicht er.
George und Hermine stoppten kurz, Severus und Ron ebenfalls.

„Also bei uns war alles ruhig", sagte George.
„Bei uns auch", meinte Ron. Hermine musterte Severus, er schien nicht ganz bei der Sache zu sein.
„Ist alles gut Severus?", fragte sie und ging auf ihn zu, legte eine Hand auf seinen Arm. Er sah auf und sah ihr tief in die rehbraunen Augen. Er lächelte und nickte.
Plötzlich wurden Severus und Hermine von Georges lauter Stimme aufgeschreckt.

„RUNTER!", brüllte er, sie reagierten nicht schnell genug, was Ron dazu veranlasste die beiden an den Armen zu packen und ruckartig auf den Boden zu ziehen, George richtete seinen Zauberstab auf die Stelle, an der sie bis gerade noch standen und brüllte „ARANIA EXUMAI".
Hermine und Severus sahen schnell nach oben, zwei große Spinnen waren gerade im Anflug auf sie, als der Zauber die Spinnen hart traf und sie zurück in den dunklen Wald schleuderte, was die Spinnen mit einem gefauchten Schrei kommentierten als sie gegen die Bäume flogen.
Ron schleuderte einen zweiten Fluch in ihre Richtung und sie hörten die Achtbeiner schnell weglaufen.
Er schüttelte sich, „ich hasse diese Viecher...", sagte er und half Hermine und Severus wieder auf.
„Super reagiert Ron", sagte George und klopfte ihm auf den Rücken.
„Du aber auch!", sagte Ron und lächelte George an.
„Geht's euch gut?", fragte George Severus und Hermine. Severus hielt sie fest, sie sah ungläubig auf den Wald, dann auf George und Ron.
„Ihr habt uns gerettet", sagte sie.
„Danke", sagte Severus leise und schluckte.
„Eine Hand wäscht die andere", meinte George und blitzte zu Hermine, sie und Severus verstanden, was George meinte, Ron nicht.

„Wir sollten Albus darüber informieren. Vielleicht kennt er einen Spinnenbannzauber, damit sie gar nicht erst aus dem Wald kommen...", sagte Severus besorgt.
Alle Anwesenden stimmten zu, liefen dann weiter die Route entlang, sie waren sehr aufmerksam und achteten auf jedes Geräusch im Wald.

Als Hermine in die dunklen Tiefen zwischen den Bäumen blickte, dachte sie hier und da ein Paar glitzernder Augen ausmachen zu können, die jedoch verschwanden, als sie diesem Verdacht nachging.
„Das ist wirklich erschreckend...", sagte George leise zu ihr, als sie wieder in den Wald lugte. Auch George schien die Augen zwischen dem Holz zu sehen und erschauerte leicht.
Hermine sah ihn besorgt an, „es scheint, als würden sie uns verfolgen und jeden Schritt beobachten...", sagte sie leise.
Sie ließ den Blick über die Ländereien streifen, holte das Mondfeuer in ihre Augen und konnte Severus und Ron in der Dunkelheit am Ufer gegenüber ausmachen, sie liefen vorsichtig am Waldrand vorbei, die Augen auf den Wald gerichtet.
Als Hermine ein Flüstern neben ihr wahrnahm, drehte sie sich wieder zum Wald und erschrak.

Gefühlt hunderte Augen starrten sie aus der Dunkelheit an, aus jedem Winkel kamen mehr Augen dazu.
„George", flüsterte sie mit zitternder Stimme. Der Weasley drehte sich um und sah sie an, „schick Severus einen Patronus, wir müssen hier sofort weg", ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
George wusste nicht genau warum, aber er tat, was sie forderte. Er konzentrierte sich, ließ seinen Patronus, eine Elster, schnell über den See fliegen.

Severus und Ron liefen konzentriert am Waldrand entlang, Severus hatte das Gefühl, dass irgendetwas in den Schatten sie beobachten würde, Ron schüttelte es immer noch, als er an die großen Spinnen dachte, die sie aus dem Wald angriffen.
„Warum müssen es immer Spinnen sein..", wollte er ängstlich wissen.
Severus zischte ihn an, „Ruhe", Ron verstummte auf der Stelle, sah Severus mit großen Augen an.
Severus wandte den Blick vom Wald ab, als er etwas im Augenwinkel schnell auf sie zukommen sah.

Es war hell, ein bläulicher Schimmer erhellte den See, über den es flog.
„Das ist Georges Patronus...", meinte Ron, als er die Elster erkannte.
Als sie bei ihnen ankam, flatterte sie aufgeregt mit den Flügeln und Georges Stimme drang in ihre Ohren.
„Wir sollten gehen...", es waren drei kleine Worte, aber sowohl Ron, als auch Severus lief eine Gänsehaut über den Rücken. Ron schluckte und sah panisch zu Severus.
„Du hast ihn gehört... los jetzt", sagte er leise und angespannt.

Sie nahmen schnell den kürzesten Weg zurück zum Schloss, weg vom Wald, Severus hatte das Gefühl, ihm würde etwas im Nacken sitzen und zog das Tempo seiner Schritte an. Ron kam kaum hinterher.
„Ronald bitte.... Spute dich...", sagte er leise, den Kopf leicht nach hinten gedreht.

Hermine und George liefen ebenfalls zurück, sie ließ den Wald nicht außer Augen, das Flüstern der Spinnen bauschte sich auf, es wurde immer lauter und dröhnender.
„Hörst du das?", fragte sie George leise.
„Es hört sich an wie Rasseln..", sagte er und lief schnell vor ihr.
„Sie flüstern..", sagte sie, was George dazu brachte sie ruckartig anzusehen.
„Was?", hauchte er zu ihr.
„Die Spinnen... sie flüstern...", meinte Hermine. George griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich mit, sie rannten in Richtung Schloss.
An einer Gabelung trafen sie auf Severus und Ron.
„Da ist etwas im Wald", sagte Severus, Ron musste erst einmal nach Luft hecheln.

„Spinnen", sagte Hermine, „Hunderte von Spinnen, sie lauern am Waldrand."
Ron blickte panisch auf, „Hunderte?!", Rons Stimme war verzweifelt.
„Warum können sie überhaupt so nah an das Schloss?", wollte George wissen, „Müsste der Schild sie nicht aufhalten?"
„Ich weiß es nicht..", sagte Severus und sah auf Hermine, welche immer noch in Richtung Wald stierte. Ein lautes Knacken zwischen den Bäumen zog die Blicke der anderen ebenfalls in die Richtung.

Wie nach einer unhörbaren Anweisung stürmten immer mehr Spinnen durch den Wald, liefen schnell über die Wiesen von Hogwarts, rauf zum Schloss, sie konnten das Trippeln der Beine auf dem Boden spüren, die Vibration die hundertfach über die Erde schallte, krochen ihre Körper hinauf.

Severus ließ als Erster die Erstarrung hinter sich und zauberte in schneller Folge Flüche auf die Spinnen, die wie von einer Explosion durch den Himmel geschleudert wurden.
Hermine versuchte sie mit einem Lumos Maxima zu blenden, George und Ron taten es Severus gleich.
Erbarmungslos und unbeeindruckt suchten sich die riesigen Spinnen weiter den Weg durch das Gras auf sie zu.
Hermine konnte sie noch aufgeregter Flüstern hören und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie griffen nun von allen Seiten an und hatten die vier fast erreicht, als ein heller Blitz am Himmel alle blendete.

Hermine hielt sich die Augen zu, es schien für einen kurzen Moment Tag zu sein und für eine Sekunde lang, war es totenstill um sie herum.

Dann brach die Hölle über sie herein.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt