Kapitel 85: Immer wieder Sonntags

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Am nächsten Morgen, es war Sonntag, wurde sie von Kaffee- und Brötchen-Duft geweckt. Severus ließ ein Tablett mit Frühstück ins Schlafzimmer schweben und setzte sich auf die Bettkante an Hermines Seite. Er strich ihr durch die Haare und lächelte.
Sie sah aus wie ein kleiner Engel, in seinem Bett. Er war so unglaublich glücklich.
Jeden Morgen, wenn er sie in seinem Bett liegen sah, überkam ihn eine innere Zufriedenheit und ein Glück, welches er immer noch nicht fassen konnte.

Hermine wachte langsam auf und sah in das lächelnde Gesicht von Severus, das Lächeln war ansteckend und sie konnte nicht anders, als glücklich zu gähnen.
Sie setzte sich auf, strich ihm eine Strähne nach hinten.
„Das sieht fantastisch aus!", meinte sie mit leicht schlaftrunkener Stimme.
Er gab ihr einen weiteren Aufpäppeltrank und Hermine zog eine Schnute, der Trank schmeckte furchtbar.
„Augen zu und durch.", sagte er leicht lachend. Hermine verzog das Gesicht, nahm den Trank und schluckte ihn schnell runter. Sie merkte, wie er seine Wirkung entfaltete und fühlte sich gleich noch etwas besser.
Das viele Schlafen und Essen hatten ihr gut getan und auch, dass Severus sich um sie gekümmert hatte.

„Geht es dir besser?", fragte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
„Ja schon viel besser!", sagte sie mit einem breiten Grinsen.
Er zog eine Augenbraue hoch, „überschätze deine Kräfte nicht."
„Nein, es geht mir wirklich gut.", meinte sie und nahm seine Hand. Ihre Hand war warm und ruhig, er prüfte ihren Puls, er war regelmäßig und stark. Hermine sah ihn gewinnend an, „siehst du?"
Sie gähnte erneut und streckte sich.
„Kannst du noch 10 Minuten auf das Frühstück warten?", fragte sie, lehnte sich zu ihm und benetzte seine Lippen mit einem kleinen Kuss.
„10 Minuten?", fragte er verführerisch, erwiderte den Kuss und lehnte sich zu ihr, „kann ich."
„Gut, dann geh ich jetzt duschen.", sie sprang auf und lief schnell ins Bad. Severus sah ihr hinterher und schnaubte, sie drehte sich noch einmal um und grinste ihn an.
„Dir geht es wirklich wieder besser...", seufzte er, sie lachte.
Er legte einen Wärmezauber über den Kaffee und die frischen Brötchen. Legte sich dann etwas erhöht auf das Bett und wartete. Nach kurzer Zeit fielen ihm die Augen zu und er döste vor sich hin.

Keine 10 Minuten später kam Hermine in Bademantel und einem Handtuch um den Kopf gewickelt aus dem Bad und schmunzelte, als sie näher als Bett trat und sah, dass Severus eingenickt war.
Er war schon wieder komplett angezogen, Hemd, Weste, Robe. Sie seufzte leise, warum hatte er immer so viele Schichten Kleidung an? 

Sie ging leise zu ihm und setzte sich an die Bettkante, an der er gerade an der Bettwand gelehnt saß. Sie strich ihm über die Brust, ließ ihre Hand liegen. Sie legte den Kopf schief und etwas in ihren Augen blitzte auf. Sie ließ die Hand langsam weiter streichen, über seinen Oberbauch, langsam runter zu seinem Unterbauch, bis zu seinem Hosenbund. Ihre Augen folgten der Spur und blieben an seiner Hose hängen.
Sie wollte den Knopf der Hose öffnen, als sie nochmal nach oben sah, um sich zu vergewissern, dass Severus immer noch schlief.
Sie errötete leicht, als sie sah, dass er sie grinsend musterte. Dann grinste sie auch, öffnete den Knopf und beugte sich zu ihm, um ihn zu küssen.

Severus fasste ihren Kopf und verschloss seine Lippen mit ihren, er zog sie auf sich und wollte den Bademantel von ihren Schultern schieben. Sie knöpfte seine Robe auf und griff beherzt in seine Haare.
Sie kamen jedoch nicht weit, denn der Fluch von Hogwarts trat wieder in Aktion. Ein Klopfen an der Tür seiner Räume, ließ sie aufhorchen. Dann wurde die Tür geöffnet und ein gut gelauntes „Guten Morgen!", drang an ihre Ohren.
„Albus Dumbledore!", polterte Severus los, „Du wirst dir wünschen, dass ich dich auf dem Turm umgebracht habe, wenn du dieses Zimmer jetzt betrittst!"
Hermines Augen weiteten sich, „Severus...", sagte sie dann lachend. Sie gab ihm noch einen letzten Kuss und stieg dann von ihm herunter.
„Ich sagte nur, ich würde nicht in deinem Schlafzimmer auftauchen, wenn Hermine bei dir wäre. Vom Wohnzimmer war keine Rede", sagte er und beide konnten ein Schmunzeln in seiner Stimme hören, „entschuldige Hermine", schob er nach.
„Bei ihr entschuldigst du dich, aber bei mir nicht", meinte Severus gereizt.
„Hermine trägt auch nur einen Bademantel", meinte Albus aus dem Wohnzimmer.
Hermines Augen weiteten sich erneut, dann lief sie schnell ins Badezimmer und zauberte sich Kleidung an.
Severus verschloss seine Knöpfe und beide gingen gleichzeitig ins Wohnzimmer, wo Dumbledore mit einem Buch in der Hand auf der Couch saß, las und wartete.

„Ah Guten Morgen Severus, Hermine. Beide komplett angezogen, schön!", er legte das Buch neben sich und klatschte kurz in die Hände.
Hermine errötete wieder, Severus presste die Kiefer aufeinander und schürzte die Lippen.
„Albus... was willst du?", fragte er genervt.
„Nach Hermine sehen", meinte er, als würde er an Severus' Verstand zweifeln. Severus verdrehte die Augen.
„Und ich wollte mir dir reden Severus...", er blitzte über seine Brille.
„Ich gehe in meine Räume.", sagte Hermine und lächelte leicht.
„Du musst nicht gehen", erwiderte Severus.
„Ist schon gut, ich gehe nach oben, ein wenig Bewegung tut mir gut und dann werde ich frühstücken, so langsam hab ich Hunger."
Severus nickte knapp, dann ging Hermine aus seinen Räumen und lief langsam durch die Gänge von Hogwarts bis hoch zu ihren Räumen.

„Also Albus... was gibt es so Wichtiges, dass du an einem Sonntagmorgen einfach in meine Räume kommst, obwohl ich nicht allein bin. Wie bist du überhaupt reingekommen? Meine Räume sind immer gesichert.", fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen.
Albus grinste ihn verschmitzt an, stand dann auf und ging ans Fenster, blickte über die Ländereien.

Als Hermine ihre Räume betrat, war Lazarus nicht da. Sie war ein wenig traurig, sie hätte jetzt gerne mit ihm geredet.
Sie bestellte sich Frühstück bei Roxy und fing an zu frühstücken, als die kleine Elfe ihr eine große Menge an Essen brachte.
Sie war fertig mit dem Frühstück und wollte sich etwas die Beine vertreten. Sie zog sich an und lief wieder nach unten in die Eingangshalle von Hogwarts, ging durch den Innenhof zu den Ländereien. Sie lief langsam am See entlang, ging zur Eulerei.

Sie hörte Kinderstimmen und suchte die Quelle der Geräusche, eine Gruppe von Gryffindors stand in der Nähe des Verbotenen Waldes. Hermine ging schnell zu ihnen. Verlangsamte ihre Schritte aber, als sie sah, dass die Gryffindors sich mit jemandem unterhielten. Sie sah Hagrid und Fang und auch Lazarus. Sie lächelte und ging zu ihnen.
„Hermine! Guten Morgen, geht es dir gut?", fragte Hagrid sie, als er sie sah. Fang stürmte freudig zu ihr und beschlabberte ihre Hände, als sie ihn streicheln wollte. Sie verzog das Gesicht, Hagrid gab ihr ein großes Tuch, um sich die Hände abzuputzen.
Lazarus grinste sie an.
Sie sah in die Runde der Schüler und erkannte Miss Nell, sie strahlte Hermine an.
„Was ist hier los?", fragte Hermine freundlich.
„Ich erklär Gemma und ihren Freunden gerade, dass der Wald nicht ungefährlich ist und sie niemals allein dadurch laufen dürfen... oder am besten gar nicht.", meinte er, als er über die Worte nachdachte.
„Warum seid ihr denn überhaupt hier in der Nähe des Waldes?", fragte Hermine Gemma Nell.
„Wir haben jemanden in den Wald gehen sehen und wollten gucken wer sich traut.", sagte sie neugierig.
„Schuldig im Sinne der Anklage", sagte Lazarus schmunzelnd. Hermine seufzte.

„Hagrid hat recht. Ihr dürft da nicht allein rein. Es ist vielleicht nicht mehr so gefährlich wie früher, aber trotzdem ist der Wald, genau wie der See, nicht zu unterschätzen. Ihr seid Gryffindors, ihr seid zwar mutig, aber etwas Zurückhaltung schadet euch nicht.", sagte sie mahnend.
„Aber die Slytherins sagen, dass wir uns nicht trauen würden auch nur einen Fuß in den Wald zu setzen...", sagte Gemma und ihre Freunde stimmten ihr zu.
„Als ich damals im Wald war, wegen einer Strafarbeit, war der einzige, der sich nicht getraut hat im Wald zu sein, ein Slytherin.", sagte Hermine und sah zu Hagrid.
„Stimmt... Draco hatte sogar mehr Angst als Fang... und der ist schon ein ziemlicher Angsthase...", meinte Hagrid.
„Ihr müsst mir versprechen, dass ihr nie allein in den Wald geht", sagte Hermine und sah jeden der Gryffindors an.
Einer nach dem anderen nickte, „Ja Miss Granger...", sagten sie enttäuscht.
„Ihr könnt mich ruhig Hermine nennen. Und denkt dran, Gryffindors halten sich an ihr Wort..", sagte sie mit einem freundlichen Lächeln.

Stolz nickten sie, Hermine wusste, dass die Schüler der unteren Klassen noch besonders stolz auf ihr Haus waren und nutzte diese vermutlich falsche Tugend aus, um sie vor Gefahren zu bewahren.
Gemma und ihre Freunde gingen lachend zum Innenhof zurück, Hagrid lief langsam mit Fang am Waldrand entlang und wollte sicher gehen, dass nicht noch mehr Schüler auf diese riskante Idee kamen, in den Wald zu gehen.

„Was machst du hier, Lazarus?", fragte Hermine ihn.
„Ich wollte jagen, dann hab ich aufgeregte Gedanken gehört und bin wieder aus dem Wald gekommen.", sagte er.
„Du bist doch sonst immer unsichtbar...", meinte Hermine anklagend.
„Ich dachte, ich müsste mich nicht mehr in den Schatten verbergen. Tut mir leid, ich wollte niemanden in Gefahr bringen.", sagte er mit ernster Miene.
Hermine atmete laut aus, „ist ja nochmal gut gegangen..."
Sie ging am Waldrand entlang, in die entgegengesetzte Richtung von Hagrid und Lazarus folgte ihr langsam.
„Was willst du fragen Hermine?", meinte Lazarus nachdem sie einige Minuten nebeneinander her gelaufen waren.
„Hast du meine Gedanken gelesen?", fragte sie.
„Nein.. ich spüre nur, dass dir irgendetwas auf der Seele brennt.", meinte er und sah sie an.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt