Kapitel 132: Ein Stück Frieden

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Sie beendete schnell ihr Frühstück stand hastig auf und verließ ebenfalls die Große Halle, Dumbledore sah auf sie, dann folgte er ihrem Blick und grinste wieder.
Fred und George gingen schnurstracks zu Hermine und Severus, „na?", sagten sie gleichzeitig, lehnten sich leicht an den Tisch und grinsten verschmitzt.

„Was na?", fragte Hermine, Severus hob nur seine Augenbraue.
„Wie geht's dem kleinen Severus?", fragte George und schnellte mit den Augenbrauen hoch.
Hermine starrte fassungslos auf ihn, Severus zog die Augen zu Schlitzen zusammen.
„George... vielleicht solltest du ihn beim ganzen Namen nennen... das könnte man missverstehen...", sagte er unschuldig.
George sah gespielt erschrocken zu Fred, „oh.. natürlich.. also... wie geht's dem kleinen Albus Severus Potter?", sein Grinsen wurde noch breiter.
Hermine verdrehte die Augen.

„Er ist putzmunter", kam es hinter Severus und Hermine, Remus hatte sich dazu gestellt und sah freundlich in die Gesichter der Anwesenden.
„Wir haben nichts anderes erwartet", sagte Fred und ging um den Tisch herum.
„Ich gehe lieber zum Unterricht...", sagte Severus, was ihm von jeder Seite erstaunte Blicke bescherte, selbst Dumbledore hob erstaunt den Blick.
„Was?", wollte Severus mit einer ungezogenen Augenbraue wissen und blickte genervt in die Runde.
Keiner antwortete, was Severus mit einem entnervten Stöhnen kommentierte. Er erhob sich geschmeidig, blickte noch einmal umher, blieb an Hermine hängen und strich ihr über den Kopf. Sie lächelte ihn an.
„Vergiss nicht, dass du nachher Aufsicht hast.", meinte er liebevoll.
Hermine sah ihn verdattert an, „mit wem laufe ich denn?"
„Mit mir", meinte George schelmisch grinsend.
„Und du läufst mit Lazarus, Fred?", wollte sie wissen. Dieser nickte. Hermine sah zu Severus, „ich gehe mit Ronald.", beantwortete er ihre nicht gestellte Frage.
„Und ich mit Harry... aber die nächsten Tage wird er wahrscheinlich bei Ginny bleiben.", sagte Remus freundlich.
„Okay...", sie sah zu George, „wie viel Uhr?"
„Um 18 Uhr in der Eingangshalle.", sagte er und strahlte sie an.
„Ich muss jetzt los", meinte Severus und verließ den Tisch. Remus schloss sich ihm an.

Fred und George gingen einige Schritte weiter zu Dumbledore, um mit ihm zu reden.
Hermine hörte kleine Gesprächsfetzen, offenbar wollten die Zwillinge ihre Feuerwerke nach Hogwarts bringen.
Sie wollten ihn sogar mit einem lebenslangen Vorrat von Zitronenbrausebonbons überreden, Dumbledore winkte ab und meinte, er hätte schon einen solchen Vorrat in seinem Büro.
Hermine war darüber nicht im Geringsten erstaunt, die Zwillinge zogen geknickt von dannen.

Dumbledore grinste in seinen Bart und sah nochmal zu Hermine, „sie sind gar nicht in meinem Büro... ich habe sie unter meiner Matratze versteckt.", sagte er und lachte leicht auf, wie ein kleiner Junge.
Hermine wusste nicht so recht, warum er ihr diese Information gab, zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf.

Es war noch recht früh am Tag und Hermine würde bis zu ihrer Aufsicht zu Harry und Ginny gehen. Sie konnte immer noch nicht ganz glauben, dass Ginny wirklich Mutter war und Harry wirklich Vater und dass ihr Baby die Namen von Dumbledore und Severus trug.
Sie stand auf, lächelte noch einmal zu Dumbledore und ging dann zum Krankenflügel.

Hermine klopfte vorsichtig an die Tür des Krankenflügels, ein freundliches „Herein", bat sie in den Raum.
Ginny lag im Bett, Harry saß daneben, beide strahlten und blickten von ihrem Sohn auf den Besucher.
Harry sprang auf und nahm Hermine in den Arm, zusammen gingen sie wieder zu Ginny, Hermine umarmte sie und strich dem kleinen Baby sanft über den Kopf. Harry holte einen zweiten Stuhl und Hermine setzte sich neben Harry an ihr Bett.
„Wie geht es euch?", fragte Hermine mit glänzenden Augen.
„Fantastisch", meinte Harry.
„Noch etwas müde, aber... ja... fantastisch.", sagte Ginny. Sie hielt ihr Kind liebevoll in den Armen. Hermine drückte Ginnys Arm, dann Harrys.

„Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ihr jetzt Eltern seid...", meinte Hermine und schüttelte bedächtig den Kopf.
„Ich auch nicht, aber es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl.", sagte Ginny und blickte liebevoll zu Harry, welcher seinen Blick gar nicht von seinem Sohn nehmen konnte.
„Wie geht es Severus?", wollte Ginny wissen.
„Gut...", sagte Hermine und dachte an gestern Nacht.
„Er hat es erstaunlich gut verkraftet, dass Harry Potters Sohn seinen Namen trägt...", meinte Ginny und lachte.
„Ich glaube es hat ihn sehr gefreut... er war... ziemlich... sprachlos, aber glücklich.", erwiderte Hermine und sah Ginny ins Gesicht. Sie konnte sich wahrscheinlich ungefähr vorstellen, was Hermine damit meinte, denn ein wissender Blick legte sich über ihre Augen und sie sagte, „verstehe..." und schmunzelte leicht.
„Molly war gerade auch bei uns.", schob Hermine hinterher.

Harry und Ginny blickten auf und sahen sie erstaunt an, „wirklich? Was wollte sie?", fragte Harry.
Hermine sah auf den kleinen Albus Severus und schnaubte leicht auf, „sie hat sich entschuldigt... für alles.", dann sah sie zwischen Ginny und Harry hin und her, „sie hat sich bei ihm entschuldigt."
Beide sahen gespannt zu ihr, „... und was hat er gemacht?", fragte Ginny.
„Er hat die Entschuldigung angenommen.", sagte Hermine und konnte fast selbst nicht glauben, was sie sagte.
Harry lächelte und sah Ginny an, dann Hermine, „es geschehen noch Zeichen und Wunder."
Ginny und Hermine lachten leicht.

„Erst ein paar Stunden bei uns und schon hast du wieder ein Stück Frieden in die Welt gebracht.", sagte Ginny zu ihrem Sohn und liebkoste seine Wange.
Er gähnte leicht und öffnete die Augen. Als er Ginny sah legte sich ein leichtes Lächeln auf das kleine Gesicht. Ginny beugte sich zu ihm und küsste seine Stirn.
Harry lehnte sich ebenfalls über ihn und grüne Augen trafen grüne Augen. Er drückte Ginny an sich und hielt Albus Severus liebevoll am Arm.

Die Szene erinnerte sie an die Erinnerung von Tonks Patronus, es sah genau so aus, ihr Blick wurde unscharf und sie dachte nach. Sie wurde durch ein heiteres Lachen wieder fokussiert und lächelte ebenfalls.
Offenbar hatte Albus Severus sich eine von Ginnys Strähnen geschnappt und daran gezogen.
Ein weiteres Klopfen zog ihre Aufmerksamkeit auf die Tür, ein weiterer Weasley trat ein.

Ron ging mit einem aufgeregten Lächeln zu Ginny und Harry, er hielt etwas in der Hand.
Er kam zum Bett und begrüßte alle nach der Reihe.
Hermine stand auf, umarmte ihn und bot ihm ihren Platz an, „ich wollte sowieso gerade los", sagte sie zu ihm und lächelte.
„Was hast du da Ron?", fragte Ginny und sah zu ihrem Bruder.
Ron war ganz aufgeregt, er gab es Harry, welcher es auspackte und hoch hielt.

„Es ist eine kleine Mütze für ihn. Damit er sich nicht erkältet, wenn wir spazieren gehen!", sagte er stolz und blickte liebevoll auf seinen Neffen.
„Ich habe sie selbst gestrickt. Mum hat mir gezeigt, wie es geht", sagte er und Hermine sah leicht ergriffen auf ihn.
„Ron... das ist... so aufmerksam von dir", sagte sie und spürte wieder Tränen aufkommen, sie nahm ihn noch einmal in den Arm und verließ dann den Krankenflügel. Harry, Ginny und Ron sahen ihr verwirrt nach, kümmerten sich dann aber wieder um das Baby.

Sie lief gedankenverloren durch die Gänge, ging zu ihren Räumen. Auf dem halbe Weg kam ihr Lazarus entgegen, der gut gelaunt in Richtung Krankenflügel unterwegs war.
Hermine nahm ihn gar nicht wahr, wurde erst durch seine Stimme aus ihren Gedanken gerissen, „Hermine?", fragte Lazarus und sah sie lachend an.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt