Kapitel 185: Sommerkälte, Winterfeuer

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Sie stand am See vor dem Ahornbaum, er glühte und wurde von gefühlt Tausenden Glühwürmchen umhüllt und beleuchtet, den Stamm entlang floss eine zähflüssige schwarze und honigfarbene Konsistenz, sie verschwand in der Erde, es sah aus, als würde sie bis in die Wurzeln reichen.
„Was ist das hier?", fragte sie erstaunt. Es sah aus wie aus einem Märchen, einfach wunderschön.
„Das ist für dich.", sagte er mit einem Schmunzeln in der Stimme und legte seine Arme um ihren Oberkörper, sie lehnte sich mit dem Rücken an sein Brust und strich über seine Hände.
„Nur für mich?", sie lächelte, „Womit habe ich das verdient?"
„Du hast noch so viel mehr verdient", sagte er an ihr Ohr und küsste ihre Wange. Kleine Tränen sammelten sich in ihren Augen.
„Danke Severus...", sie drehte sich in seinen Armen und sah ihn an, in seinem Blick lag ein weiteres Geheimnis.
Er löste sich etwas von ihr, nahm ihre Hände und lächelte sie an. Er musterte ihr Gesicht, dann atmete er noch einmal aus und kniete sich vor ihr auf den Boden.
Hermine war unfähig sich zu bewegen oder etwas zu sagen, sie sah ihm einfach nur zu.

Seine Stimme war dunkel und zitterte leicht, „du bist, weiß Merlin, das Beste in meinem Leben... du bist... dieses gleißende Licht, welches die Dunkelheit zu verdrängen vermag in mir... in der Welt... du bist ein Diamant im Feuerschein... wie ein Zusammenschluss von Sternen... in dir leuchten Jahrmillionen von Galaxien", er schluckte, „Hermine Jean Granger... würdest du mir die größte aller Ehren erweisen und meine Frau werden?", er zog eine kleine rote, mit Samt ummantelte Schachtel aus seiner Tasche, öffnete sie und hielt ihr einen wunderschönen filigranen Ring entgegen.

Über ihre Wange liefen stille Tränen, sie konnte sich ein Lächeln nicht länger verkneifen und jegliche Anspannung fiel von ihr ab.
„Ich dachte schon, du würdest mich nie fragen", sagte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Einhunderttausend Mal ja, immer wieder in jeder Zeitebene", sagte sie glücklich und küsste ihn.
Severus schloss erleichtert die Augen und stand auf, schloss sie ebenfalls in die Arme und drückte sie an sich. Dann nahm er ihre Hand und steckte ihr den Verlobungsring an den Finger. Er leuchtete leicht auf, als er Hermines Haut berührte und leichte Blitze legten sich um ihn.
„Er passt wie angegossen", sagte sie glücklich und besah ihn sich, „wunderschön."
„So wie du.", meinte Severus und vereinte seine Lippen mit ihren.

——————
Die Hochzeit fand an ihrem 27. Geburtstag statt, es war ein warmer September Tag, die Trauung wurde am Schwarzen See vollzogen und ganz Hogwarts war anwesend.
Severus trug einen unheimlichen schicken schwarzen Anzug, eine rote Rose an seiner Jackett-Tasche, ein weißes Hemd unter dem Anzug, glänzende Lackschuhe.
Er stand vor einem weißen Torbogen, welcher mit seichten Seidentüchern umhüllt war die leicht im sanften Wind flatterten.
Weiße Blütenblätter hüllten die Hochzeitsgesellschaft ein und verfingen sich in seinen schwarzen Haaren. Alle warteten gespannt auf Hermine.

Als die Musik einsetzte, drehten sich alle nachhinten, um die heranschreitende Braut begutachten zu können.
Sie alle waren gleichermaßen sprachlos, als sie Hermine erblickten, allen voran Severus. Harry und Remus klopften ihm anerkennend auf die Schulter, sie waren seine Trauzeugen.

Hermine hatte glatte offene Haare, mit teilweise geflochtenen Zöpfen aufgehübscht, sie trug einen weißen Blumenkranz, der von einem amber-farbenen Feuer umschlossen wurde, ein dezentes Make-Up verschönerte ihr anmutiges Gesicht, sie trug smaragdgrüne Ohrringe, die erstaunlich gut zum Feuerhaarschmuck passten.
Ihr Kleid war ein enganliegendes, schulterfreies Spitzenkleid mit langen Armen, nach unten hin, unterhalb der Taille verewigte es sich. Sie hatte ein schönes Dekolleté, alles saß perfekt.
Es wurde von Spitzen-Blumen verziert und hier und da konnte man zwischen den Blumen kleine weiße Schlangen sehen, die sich perfekt in das Muster einfügten.

Sie schritt langsam, in Begleitung von Lazarus durch die grünen Wiesen der Ländereien. Tonks, Ginny, McGonagall und Molly hatten Tränen in den Augen, so schön sah sie aus. Sie strahlte über das ganze Gesicht und konnte es kaum erwarten, zu ihrem zukünftigen Ehemann zu schreiten.
Lazarus wirkte stolz und mehr als glücklich.

Als Lazarus sie an Severus übergab, stießen aufgeregte Blitze aus ihrer Hand und legte sich sanft auf Severus Hand.
Sie grinste und freute sich noch mehr, schüttelte ungläubig den Kopf. Tonks und Ginny, die Hermines Brautjungfern waren mussten ihre Tränen immer noch trocknen. Severus konnte seinen Augen nicht trauen, sein Blick glitt über jedes Detail ihres Erscheinungsbildes.

Nicht Lazarus war der Engel, sondern sie. Er strich ihr sanft über die Wange, Hermine schloss die Augen.

Die Zeremonie wurde von Dumbledore und Kingsley gehalten. Beide fanden schöne Worte, die Hermine und Severus allerdings nicht wahrnahmen, sie sahen einander an und verloren sich in dem Obsidian des Anderen.
„Bitte legte nun euer Gelübde ab.", sagte Dumbledore gütig, es war mucksmäuschenstill.

„Sommerkälte", fing Hermine an.
„Winterfeuer", sagte Severus.
„Von Jetzt an und für Immer.", sprachen beide gleichzeitig.
„Wenn ich falle, fängst du mich", sagte Severus.
„Wenn ich friere, wärmst du mich", sagte Hermine.
„Du bist mein und ich bin dein.
Schlimmstenfalls wird alles Gut.", endeten sie wieder gemeinsam und sahen sich tief in die Augen. Harry gab Severus den Ring, Tonks Hermine.
Sie steckten sich nacheinander die Ringe, die ihr ewiges Bündnis besiegeln würden, an die Finger und sahen zu Dumbledore.
„Du darfst die Braut küssen, mein Junge.", sagte er und hatte ebenfalls kleine Tränen in den Augen.
Hermine legte eine Hand an seine Wange und küsste ihn zärtlich und voller Liebe, dann legte sie ihre Arme um seinen Hals und drückte sich ihm entgegen. Er lächelte glückselig in den Kuss und hielt ihre Kopf, er strich ihr über die seidig glatten Haare, über den Rücken und die Seiten.
Als er sich von ihr löste, legte er seine Stirn an ihre, nahm ihren Blumenduft auf.

Die Gäste der Hochzeit standen jubelnd auf und klatschten aufgeregt und glücklich in die Hände.
Hermine und Severus sahen in die Runde, dann lachten sie und liefen Hand in Hand wieder zum Schloss zurück, in dem die Feier stattfinden würde.
Sie wurden von allen Seiten beglückwünscht und konnten gar nicht mehr sagen, wie viele Hände sie schüttelten und von wie vielen Menschen sie umarmt wurden.

Als der Tag in die Abendstunden glitt und die Feier etwas ruhiger wurde, bat Severus seine frischgebackene Frau um einen Tanz.
„Meine Füße tun schon weh", jammerte sie und sah ihn traurig an.
„Dann zieh deine Schuhe aus", sagte er schmunzelnd, „ich möchte mit meiner Frau tanzen."
Diese Worte zauberten Hermine ein breites Lächeln ins Gesicht, sie schmiss die Schuhe förmlich durch den Raum und ließ sich von ihm auf die mittlerweile leere Tanzfläche führen.
Er legte eine Hand an ihre Taille, mit der anderen hielt er ihre Hand. Sie tanzten langsam im Takt der seichten Musik, er zog sie nah zu sich und konnte nicht anders als glücklich zu lächeln. Er schüttelte leicht den Kopf.
„Ich hätte nie gedacht, dass dieser Tag einmal kommen würde.", sagte er ehrfürchtig.
Sie stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn.
„Nicht so viel denken", sagte sie, als sie sich wieder lösten.
„Ich liebe dich, Mrs. Snape."
„Ich liebe dich auch."

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt