Kapitel 44: Silvester

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Der Silvester-Abend war schön, sie spielten Zauberschach, Ron gegen Severus und es war ein recht spannendes Spiel, auch wenn Hermine Zauberschach nicht besonders mochte, am Ende gewann Severus, was Ron gar nicht zusagte, er verlor nie.
Er wollte eine Revanche, was Molly aber auf morgen verschob, da sie nur noch wenige Minuten vom neuen Jahr trennte.

George und Ron rannten nach draußen und zündeten riesen Feuerwerke. George hatte immer schon ein Talent für Kracher und es war ein Farb-Spektakel.
Als die Uhr Mitternacht schlug, lagen sich Harry und Ginny, Molly und Arthur, Bill und Fleur in den Armen. Hermine beobachtete die Paare und sah fast wehmütig zu ihnen.

Severus stellte sich neben Hermine und folgte ihrem Blick. Er nahm ihre Hand vorsichtig, beugte sich zu ihr runter und flüsterte ihr ins Ohr, „ich wünsche Ihnen ein Frohes Neues Jahr", gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.
Hermine drückte seine Hand und lächelte. „Das wünsch ich Ihnen auch Professor."

George stürmte in den Fuchsbau, „So! Jetzt wurde aber genug gekuschelt! Lasst uns das richtige Feuerwerk in die Luft jagen!"
Alle Anwesenden folgten George in den Garten, in dem Ron bereits das nächste Feuerwerk aufstellte. Hermine ging zu Ron und umarmte ihn. Sie hatten sich in den letzten Monaten wenig gesehen. Ron lächelte und drückte Hermine fest.
„Frohes Neues Mine", lachte er.
„Dir auch Ronald!", meinte Hermine fröhlich.
„Severus! Würdest du uns die Ehre erweisen, dieses Feuerwerk zu zünden?", fragte George ihn mit einem verschmitzten Lächeln.
„Es ist etwas ganz Besonderes, hab ich neu entwickelt...", sagte er stolz.
Die Weasleys nickten Severus zu und er ging skeptisch zu George, Ron und Hermine. Er legte seinen Zauberstab an die Zündschnur und entfachte eine kleine Flamme, die aus seinem Zauberstab stob und die Schnur hinaufkletterte.

Das Feuerwerk schoss in die Luft und explodierte mit einem lauten Knall, erst war es ganz hell, dann formte sich eine Slytherin Schlange, in grün, silber und schwarz gehalten. Sie schlängelte sich über den Himmel, bis sich das Bild änderte.
Plötzlich verwandelten sich die Slytherin Farben in die der Gryffindor, der Himmel erstrahlte in Rot und Gold und die Schlange änderte ebenfalls ihre Form.
Als erstes sah man riesige Schwingen, Federn, Flügel, Hermine sah genau hin. Sie dachte es wäre ein geflügeltes Pferd, sie dachte an den Abraxaner. Dann erkannte sie, dass es kein Pferd war, sondern ein Löwe.
Ein geflügelter Löwe in den Gryffindor Farben, die Luft wurde von dem kraftvollen Brüllen des Löwen erfüllt. Allen blieb die Luft weg, allen voran Severus. 

Als der Himmel wieder dunkel und alles still war, fand Ron als erstes seine Sprache wieder.
„George, das war... der absolute Oberhammer."
„Danke...", sagte George, der immer noch in den Himmel blickte.
„Damit habe ich nicht gerechnet", sagte er trocken zu Severus.
Severus sah ihn an, George erklärte, „das Feuerwerk ist für alle unterschiedlich. Je nachdem, was man fühlt oder was in einem vorgeht. Es spiegelt die Gefühle desjenigen wieder, der es anzündet."
Hermine hatte seine Erklärung gehört, sie verstand, dass bei Severus eine Schlange erschien, er war ein Slytherin.
Aber es erstaunte sie, dass sie sich in einen geflügelten Löwen verwandelt hatte.

Ginny, die neben Harry stand, grinste zu Severus, der ihr einen undurchdringlichen Blick zuwarf.
Arthur ergriff das Wort, „auf Severus und George....und den geflügelten Löwen!", er zauberte für jeden ein Glas Bowle, außer für Ginny, die bekam Kürbissaft und prostete in die Runde.
Severus leerte sein Glas in einem Zug und entfernte sich etwas von der Gruppe. Hermine ging zu Ginny, Harry zu George und Ron.
Ginny warf Hermine einen 'na was sagst du jetzt'-Blick zu.
„Halt die Klappe Ginny", sagte sie und rollte ihre Augen. Die Rothaarige lachte auf.

Hermine sah zu Severus, er schien gehen zu wollen. Sie verabschiedete sich von Ginny, Molly und Arthur, wünschte ihnen noch viel Spaß und ging zu Severus. Sie legte eine Hand an seinen Arm und sie disapparierten. Ginny schüttelte den Kopf. Die beiden machten es sich wirklich unnötig schwer.

Als Severus und Hermine an der Grenze von Hogwarts ankamen, lief er eilig über die Ländereien, sie folgte ihm verwirrt und wollte ihn gerade fragen, was los ist, da donnerte er los, „Gehen Sie in Ihre Räume Miss Granger!" und lief weiter.
Hermine dachte nicht im Traum daran und folgte ihm. Er lief in Richtung des Verbotenen Waldes und sie wollte ihn garantiert nicht im Dunkeln allein lassen.
Kurz bevor er in den Wald trat, drehte er sich um und funkelte sie an.
„Was soll das?", fragte er bedrohlich.
„Das kann ich Sie genau so fragen.", sagte sie und stemmte die Hände in die Hüften.
„Ich werde nicht mit Ihnen diskutieren, Sie drehen sich jetzt um und gehen auf der Stelle zurück ins Schloss.", säuselte er dunkel.
„Damit Sie allein im Dunkeln durch den Wald gehen können und womöglich wieder angegriffen werden? Bestimmt nicht."
Er sah sie zornig an, plötzlich verschwand er vor ihren Augen und sie sah genervt an die Stelle, wo er stand.
„Ein Unsichtbarkeitszauber... wirklich sehr erwachsen.", sagte sie genervt und sauer. „Was für ein Idiot", flüsterte sie böse, mehr zu sich, als zu ihm und vor ihren Füßen schlug ein Fluch ein. Sie hörte aus dem Wald ein „ich bin unsichtbar, nicht taub. Passen Sie auf, was Sie sagen."
Es reichte Hermine, das Amber loderte auf und sie ging ebenfalls in den Wald, lauschte den Geräuschen in ihm.
Sie hörte ihn nicht, er musste auch einen Zauber über sich gelegt haben, damit er keine Geräusche machte.
Sie schüttelte den Kopf und ging weiter in den Wald.

Severus war schon weiter drin und stiefelte wütend über die Bäume und Äste, die auf der Erde lagen. Er kannte den Wald, er ging oft spazieren in ihm, holte manchmal Kräuter, die er benötigte, die hier wuchsen.

Er beruhigt sich langsam, es tat ihm leid, dass er Hermine wieder so angeschrien hatte. Sie hatte recht, er war ein Idiot. Er schnaubte auf.
Er musste zurück und sich entschuldigen, er drehte sich gerade um, um wieder zurück zum Schloss zu gehen, als er eine Stimme hinter sich hörte, sie war nicht mehr, als ein leises Flüstern, aber sie ließ ihn sofort erstarren, „Severus".
Es war unmöglich, dass ihn jemand gesehen oder gehört hatte. Er verschleierte sich immer, wenn er durch den Wald ging. Er drehte sich herum, aber sah niemanden.
„Severus", kam es nun von der anderen Seite und er drehte sich wieder zu der Stimme. Da war niemand.
Severus stolperte zurück, er musste Hermine finden. Er hörte auf sein Gefühl und lief nicht zurück zu der Stelle, an der er den Wald betreten hatte, sondern nach links. Er hatte das Gefühl, sie war ihm gefolgt und wollte ihn suchen.

Er ging schnell durch den Wald und fand zwei leuchtende Augen, ging geradewegs auf sie zu und stand nun vor ihr. Hermine stoppte, sie hörte nichts und sah auch nichts, aber sie nahm einen Kräuterduft wahr und eine Wärme. Sie sah etwas nach oben, dorthin, wo sie seine Augen vermutete.
Er flüsterte dunkel, „Sie hatten Recht, ich bin ein Idiot."
Sie lächelte und stellte sich auf die Zehenspitzen, legte ihre Hände auf seine Schultern und küsste ihn. Er entzauberte sich und nun sah sie ihn wieder. Er lächelte in den Kuss hinein.
Als sich ihre Lippen lösten sagte sie leise, „Ja... das sind Sie."
Er knurrte und sagte „kommen Sie, wir sollten aus dem Wald raus."
Die beiden verließen den Wald und gingen zu Hermines Räumen.

Hermine stand in der Mitte des Raumes, Severus stand noch vor der Tür, er legte einen Schutzzauber darüber. Er hatte eine Stimme in den Schatten gehört, die seinen Namen genannt hatte.
„Ist alles in Ordnung?", fragte sie, als sie seine Zauber hörte. Severus nickte.
„Darf ich bei Ihnen bleiben?", fragte er langsam.
„Ja... natürlich", sagte sie und ging auf ihn zu, er kam ihr entgegen und nahm sie in den Arm. Sie sah zu ihm auf, „was war das mit dem Feuerwerk?", fragte sie lieb und belustigt.
Severus verdrehte die Augen, er hatte gehofft, dass sie davon nicht anfangen würde. Er sagte nichts.

„Ein geflügelter Löwe", sagte Hermine und erinnerte sich daran.
„Es war eine Löwin... oder haben Sie eine Mähne gesehen?", sagte er leise. Hermine zog die Augenbrauen zusammen, er hatte Recht. Sie war so von dem Feuerwerk erstaunt, dass ihr dieses Detail gar nicht aufgefallen war.
„Warum eine geflügelte Löwin?", fragte sie verwirrt.
„Wenn Sie das nicht wissen, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.", er sah ihr intensiv in die Augen. Sie sah ihn ungläubig an, wollte er ihr gerade das sagen, was sie vermutete?

Severus legte einen Arm um ihre Schultern, den anderen an die Hinterseite ihrer Oberschenkel, mit einem Schwung nahm er sie auf seine Arme und trug sie zum Bett. Hermine wusste nicht, wie ihr geschah und krallte sich in seine Robe.
Mühelos trug er sie und legte sie ebenso leicht auf das Bett. Hermine ließ ihn nicht los und sein Gesicht war nah an ihrem, er war leicht über sie gebeugt.
„Schlafen Sie mit mir", hauchte sie ihm entgegen.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt