Kapitel 142: Für das Größere Wohl

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„Sie tun immer genau das, was Sie wollen. Sie denken, Sie wissen alles, können alles machen und sich alles erlauben und würden damit noch ungestraft durchkommen.
Ich hab Severus damals an den Kopf geworfen, dass Sie sein Opfer waren. Dabei war er Ihres. Und jetzt ist Lazarus dran.", brüllte sie kristallklar, ihre Stimme ließ die großen Fenster seines Büros zerbersten.

„Bist du gekommen, um mich zu bestrafen?", fragte er immer noch ruhig, was ihre Wut noch schürte.
Mit einer schnellen Handbewegung schleuderte sie seinen Schreibtisch gegen die Mauern des Schlosses.
Die Gemälde an den Wänden, die die Szene mit geöffneten Mündern und in aller Stille verfolgt hatten, schrien plötzlich auf, verließen ihre Bilder und liefen kopflos durch die Gemälde der anderen, suchten Schutz in anderen Teilen des Schlosses.

Hermine lief nun aufgeregt vor ihm umher, Dumbledore schien sie zu beobachten.
„Warum machen Sie das nur immer und immer wieder? Lernen Sie nicht aus Fehlern?", wollte sie laut wissen. Sie verstand es nicht.
Sie schoss einen starken Blitz in seine Bücher und das Regal ging sofort in Flammen auf.
Mit einer Handbewegung löschte er den Brand und stellte die Bücher wieder in den Ursprungszustand her.
Sie stoppte und beobachtete ihn in seiner Tätigkeit.
„HÖREN SIE AUF DAMIT UND SAGEN SIE ETWAS!", schrie sie ihm entgegen.

Fawkes wurde durch das Geschrei aufmerksam und kam auf das geöffnete Fenster zu geflogen.
„Nein Fawkes", sagte Dumbledore mit magisch verstärkter Stimme.
„OH JA HAUPTSACHE IHREM VOGEL GEHT ES GUT, ABER WAS MIT MENSCHEN PASSIERT, DAS IST IHNEN EGAL... WIR SIND DOCH ALLE NUR MARIONETTEN FÜR SIE!", brüllte sie weiter.
„Das ist nicht wahr Hermine.", sagte er laut.
Sie ballte die Hände zu Fäusten.

„Ich habe mich immer um Severus gesorgt und um dich und Lazarus und Remus und Tonks und Harry, Ron und Ginny.
Ich habe das getan, was ich für das Beste erachte. Lazarus darf nicht gehen, wir brauchen ihn.", sagte er, was für Hermine eindeutig zu viel war.
Hinter ihr hörte sie lautes Gepolter an der Tür. Sie erkannte Remus, Tonks und Severus, Harry, Fred, George, Ron, Professor McGonagall.

„Sie haben doch keine Ahnung was das Beste ist.", sagte sie immer noch aufgebracht, aber sie brüllte nicht mehr. „Sie brauchen Lazarus... haben Sie daran gedacht, was er braucht oder will? Nein... das tun Sie nie. Sie stellen immer alles hinten an, für das Größere Wohl...", sie betonte die letzten Worte extrem.
Dumbledore zog die Augenbrauen zusammen, er wusste worauf sie anspielte und es gefiel ihm ganz und gar nicht.
„Das war doch früher Ihr Motto, oder?", spie sie ihm entgegen.
Das Poltern an der Tür wurde immer lauter, sie drehte sich zur Tür und mit einer Handbewegung brach sie auf.

„WAS?", brüllte sie wieder so laut, dass sich Severus und die anderen die Ohren zuhalten mussten.
„Hermine", hauchte Remus, als sie sich wieder aufgerappelt haben.
„Was machst du hier?!", wollte Severus wissen, er half McGonagall beim Aufstehen und ging dann langsam auf sie zu.
„Severus, bleib stehen.", forderte Dumbledore. Sie drehte sich blitzschnell um und funkelte ihn an.
„Sie werden ihm nie wieder sagen, was er zu tun hat. Sie sind meinetwegen hier.
Wegen mir, können Sie hier stehen und große Reden schwingen. Wegen meinem Blut haben Sie diese Kraft.", sie klang emotionslos und kalt.
Tonks und Ron erschreckten sich, als sie ihre Stimme hörten.
Dumbledore kam ein Schritt auf sie zu, „du hast recht. Bereust du es schon?", fragte er provokant.
Sie schnaubte, knurrte laut auf, tigerte wieder durch den Raum. Dumbledore ging wieder einen Schritt auf sie zu.

„Bleiben Sie da stehen, wo Sie sind.", forderte sie scharf. Er hörte nicht auf sie, was sie dazu brachte ihn mit einer Druckwelle wegzustoßen. Er fing sich schnell und richtete sich wieder auf.
„Severus tu doch was", sagte Tonks und zog an seinem Ärmel, „sie wird ihn noch verletzen."
„Er kann sich gut alleine wehren", kam es von einer Stimme hinter ihnen, sie drehten sich zu der Quelle und sahen Lazarus.
Hermine hörte seine Stimme und drehte sich um. Lazarus ging mit schnellen Schritten auf sie zu.

„Ich dachte du wärst fort.", sagte sie ungläubig. Er fasste sie am Arm und schüttelte sie leicht.
„Hör auf mit diesem Wahnsinn! Sieh dich mal um! Du greifst Albus Dumbledore an, verwüstest sein Büro! Was ist los mit dir?!", wollte er wütend wissen.
„Er hat dir deine Erinnerung genommen.", sagte sie traurig.
„Ich wünschte er hätte sie mir so genommen, dass ich mich nie wieder daran erinnere...", sagte er böse. Hermine erkannte ihn nicht wieder.
„Ich will sie nicht haben", spie er ihr entgegen.

Sie riss sich los von ihm und ihre Wut schlug ihm wie ein Faustschlag entgegen.
Sie bäumte sich auf und schleuderte ihn gegen die Wand. Dumbledore konnte nicht so schnell reagieren, wie er durch den Raum flog und konnte nicht verhindern, dass Lazarus hart an die Mauer schlug. Er rappelte sich aber schnell auf und atmete heftig. Sie konnte seine Fangzähne erkennen, spürte seinen bösen Blick.
„GENUG JETZT!", brüllte Dumbledore, seine Worte hallten von den Wänden und ließen sie erzittern.
Lazarus zog sich langsam zurück, Hermine nicht aus den Augen lassend.
Hermine dachte nicht daran, sie wollte gerade einen heftigen Blitz auf einen der beiden schießen, als sich zwei starke Hände um ihr Gesicht legten. Sie sah in die tief schwarzen Augen von Severus und wurde von ihnen gefangen genommen.

„Hermine... beruhige dich", hörte sie seine sonore dunkle Stimme in ihrem Kopf, „ich bin bei dir... man kann die Dunkelheit nicht verbrennen... nur erhellen.", wiederholte er seine Worte. Hermine erinnerte sich daran.
Sie spürte eine kleine Flamme in sich aufkeimen, die Dunkelheit, die sich in ihr breit gemacht hatte wurde durch die größer-werdende Flamme vertrieben und bald war es wieder hell in ihr.
Die dunklen Gedanken wurden bei Seite geschoben. Das blitz-weiß ihrer Augen verwandelte sich zurück in das Amber, die Schatten verließen ihr Gesicht. Sie erkannte Severus und strich ihm durch das Gesicht. Er atmete erleichtert aus und lächelte sie leicht an.

Hermine sah sich langsam um, sah auf das Chaos in Dumbledores Büro, das zerbrochene Fenster, den zerstörten Schreibtisch.
Sie sah Dumbledore der ruhig vor ihr stand, Lazarus, der sie feindselig ansah.
Sie drehte sich zur Tür und sah in erstaunte und erschrockene Gesichter.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt