„Wir tragen alle Monster in uns...", sagte Lazarus langsam und dunkel, als er sich zu Dumbledore stellte.
Hermine drehte sich zu ihnen und sah sie an, dann verschwamm ihre Sicht und ihre Beine gaben nach, Severus fing sie auf.
Die Übrigen starrten auf die aufgefangene Hermine und schluckten oder hielten sich die Hand vor den Mund.„Das was hier passiert ist, verlässt den Raum nicht. Das erwarte ich auch von den Gemälden", sagte er mit Nachdruck, er sah herrisch durch den Raum.
Dann blieb sein Blick an Lazarus hängen, er musterte ihn.
Severus nahm Hermine auf die Arme und trug sie aus dem Büro. Remus und Tonks folgten ihm.
Harry, Ron, Fred, George und McGonagall verließen erst das Büro, als Albus sie ein weiteres Mal dazu aufforderte.Lazarus blieb bei ihm.
Als die Tür des Büros sich schloss, räumte Dumbledore mit einer kleinen Handbewegung wieder auf, es sah aus, als wäre nichts passiert.
„Musste das sein Lazarus?", fragte er ihn erbost, als er sich zu ihm drehte.
„Ich wollte sie nicht küssen...", sagte er und sah auf die Erde.
„Du hast sie geküsst? Bei Merlins Bart... wenn Severus das erfährt, dann bringt er dich um, nicht sie...", sagte er und strich sich über seinen Bart.
„Was meintest du denn?", fragte Lazarus verwirrt.
„Warum hast du ihr das an den Kopf geworfen? Dass du diese Erinnerungen an sie nicht haben willst...", seine Stimme klang traurig.
„Es war nötig... wenn sie mich verachtet, kann sie es besser akzeptieren, wenn ich gehe... außerdem hätte sie dich womöglich doch noch umgebracht...", sagte er und musterte ihn.
„Vielleicht.", sagte Dumbledore nachdenklich und fixierte einen Punkt vor sich.Severus kam mit Hermine in den Kerkern an, Remus und Tonks im Schlepptau.
Er stieß die Tür auf und trat in seine Räume, ging sofort ins Schlafzimmer und legte sie auf sein Bett.
Remus und Tonks folgten ihm weiter. Er drehte sich genervt um, als er merkte, dass sie ihm wirklich bis ins Schlafzimmer gefolgt waren und sich interessiert in seinen Gemächern umsahen.
„Dein Schlafzimmer ist viel größer als unseres", meinte Remus beleidigt.
„Remus bitte.", sagte Severus dunkel.
„Ja... du hast recht...", flüsterte Tonks ihrem Mann zu, was Severus mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentierte. Er atmete tief ein und aus und wandte sich dann wieder Hermine zu.
„Ich hab noch nie gesehen, dass Hermine sowas kann...", sagte Remus und ging einen Schritt näher, besah sich ihr Gesicht.„Das war nicht Hermine.", sagte Severus und nahm ihre Hand, drückte und küsste sie. Remus und Tonks sahen ihn an, er drehte sich zu ihnen, „das war Dunkelheit... purer Hass. Ich erkenne die Dunkelheit, wenn ich sie sehe.", er presste die Kiefer aufeinander.
„Irgendetwas muss passiert sein, dass sie so unkontrolliert ihrer Wut nachgibt", sagte Tonks und Remus schluckte.
„Dein Kratzer hat das nicht angerichtet Remus, mach dir keinen Kopf.", sagte Severus, der Remus Blick wahrnahm, „das passiert, wenn zu viele Emotionen aufeinander treffen..."Severus sah besorgt auf Hermine, sie wirkte so ruhig, so kraftlos.
„Ich denke sie braucht jetzt erst einmal Ruhe. Sie sollte schlafen.", sagte er und stand auf.
„Kann ich euch etwas anbieten?"
Tonks und Remus schüttelten den Kopf, „kümmer dich ruhig um sie, wir gehen... Wenn du uns brauchst, dann sag Bescheid.", bat Remus ihn und Tonks lächelte ihn an.
„Das werde ich.", sagte er freundlich.
„Bleib ruhig hier, wir finden schon raus.", sagte Tonks und drehte sich um, Remus folgte ihr. Keine Minute später hörte Severus seine Eingangstür ins Schloss fallen.Er setzte sich wieder auf das Bett und strich sich über die Nasenwurzel. Er hatte seit langem wieder diese quälenden Kopfschmerzen. Er zauberte sich einen Schmerztrank und nahm ihn ein, sah noch einmal auf Hermine, dann stand er auf, ging ins Bad und nahm eine heiße Dusche.
Als er kurze Zeit später aus der Dusche zurück ins Schlafzimmer kam, war Hermine wach, lag auf der Seite und blickte zum Badezimmer. Er trug seinen Bademantel und trocknete sich gerade seine Haare.
„Machst du endlich einmal das, was man dir sagt.", meinte sie leise und schmunzelnd. Ihre Stimme war kraftlos, passte sich ihrem Äußeren an.
Er ging zum Bett, setzte sich auf seine Seite und sah sie an. Sie streckte ihm eine Hand entgegen, er nahm sie und drückte sie.
„Wir tragen alle Monster in uns...", sagte sie und wiederholte Lazarus Worte.
„Was meinte er damit?", wollte Severus wissen.
„Das hat er im Raum der Wünsche gesagt, wir tragen alle Monster in uns... manche können sie verstecken und in Ketten legen, andere nicht.", sie sah ihn an, dann wandte sie den Blick ab.
Er hielt ihr Kinn fest und zwang sie sanft damit, ihn wieder anzusehen.„Ich kann es nicht verstecken und nicht in Ketten legen..", sagte sie schwach.
„Du wärst das schönste Monster, was die Welt je erblickt hätte.
Die Dunkelheit ist kein Monster... sie kann jeden von uns umhüllen. Aber man kann sie zurückdrängen.", sagte Severus.
„Man darf nur nicht vergessen... ein Licht leuchten zu lassen.", sagte eine bekannte Stimme hinter ihnen und erhellte das Schlafzimmer.
Severus drehte sich um, Dumbledore kam auf das Bett zugeschritten.„Hermine, schäme dich nicht.", er sah gütig zu ihr.
Sie konnte ihn nicht ansehen. „Ich bin dir nicht böse. Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es war nicht mein Recht, Lazarus diese Erinnerung, ohne sein Einverständnis zu nehmen... ich hatte befürchtet, er würde uns verlassen, dabei brauchten wir ihn doch so sehr.", sagte er und musterte sie.
„Du hast recht, ich lerne wohl nie aus meinen Fehlern.", fügte er hinzu und senkte den Blick.Er ging um das Bett herum, „darf ich?", fragte er sie und sie nickte. Er setzte sich zu ihr und sah sie an.
„Severus hat etwas sehr wichtiges gesagt, erstens bist du kein Monster... davon bist du weit weg.
Zweitens hatte er recht was die Dunkelheit angeht. Sie kann jeden von uns umhüllen. Je heller dein Licht scheint, umso größer ist der Schatten, der sich über dich legen kann. Glaube mir, ich musste ihn schon einige Male bekämpfen.
Das erste Mal mit Gellert an meiner Seite.
Ihn hat die Dunkelheit gefangen... das Größere Wohl... welch Wahnsinn, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Damals erschien es mir nobel...
Ich war ein junger, naiver, nach Macht strebender Zauberer, Gellerts Überzeugungen imponierten mir... Aber das war vor langer Zeit.
Ich danke Merlin dafür, dass du sehr viel erwachsener und intelligenter bist, als ich es damals war und deine Macht sehr viel weiser einsetzt.", meinte Dumbledore und lächelte sie an. Er tätschelte ihre Hand, dann kramte er in seiner Tasche und fummelte drei Zitronenbrausebonbons für sie raus, er gab sie Severus und Hermine und steckte sich das dritte selbst in den Mund.Hermine sah Severus an, dieser zuckte mit den Schultern und nahm das Bonbon. Die beiden steckten es sich gleichzeitig in den Mund und versuchten keine Miene zu verziehen.
Sie wussten nicht, ob sie widerlich süß oder widerlich sauer waren. Dumbledore blickte vergnügt zwischen beiden hin und her, stand dann auf und ging zur Tür.
„Ruh dich aus. Du brauchst deine Kräfte", sagte er väterlich.
„Professor...", sie sprach ihn das erste Mal an, „was ist mit Lazarus?", fragte sie.
„Ich fürchte... er wird dir für's Erste aus dem Weg gehen.", sagte er und sah ihn entschuldigend an.
„Aber... habe ich etwas falsch gemacht?", fragte sie verwirrt.
Er drehte sich ganz zu ihr um und sah sie strahlend an, „nein Hermine. Du hast nichts falsch gemacht. Das Herz weißt du... das Herz hat seine eigenen Wege und Windungen, die wir nicht begreifen.", er lächelte sie abschließend freundlich an und drehte sich wieder um, dann war er verschwunden.
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Schlimmstenfalls wird alles Gut
Fanfiction7 Jahre nach Ende des Krieges- Hermine, Ron und Harry arbeiten im Ministerium. Ron und Harry sind gefragte Auroren, Hermine hat ein Studium in Zaubertränke und Arithmantik abgeschlossen. Ihr Leben verläuft ruhig bis zu dem Tag, an dem sie vom Minis...