Kapitel 151: Achatius

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Sie kamen in einem großen Garten zum Stehen, Hermine sah sich um, ein großer Baum, dessen Äste gefährlich tief sanken, stand in ihm, hohes Gras zeigte ihr, dass sich die Besitzer wenig um den Garten kümmerten, oder es mochten, dass das Gras fast bis zu den Knien gewachsen war.
Dumbledore und sie stiegen von Abraxas und sahen sich um, als Hermine Severus erkannte, der in dem Gras lag.

Sie lief erschrocken zu ihm und legte ihre Hände auf seine Brust.
„Er muss sich an Abraxas festgehalten haben", sagte Dumbledore, als er Hermine gefolgt war.
„Severus", sagte sie leise, legte eine Hand an seine Wange, „Severus bitte werd' wach."
Als hätte er es gehört, schlug er langsam die Augen auf und sah in das besorgte Gesicht von Hermine, er lächelte.

„Du hast versprochen, dass wir zusammen bleiben.", sagte er leise und legte seine Hand auf ihre.
„Severus... warum hast du das gemacht? Es ist zu gefährlich.", meinte sie traurig.
„Gefahr ist doch mein zweiter Name", sagte er und lachte leicht.
„Egal was passiert, du mischst dich nicht ein. Du bleibst hinter uns.", sagte Albus und sah streng über Hermines Schulter. Seine Augen glühten Eisblau auf.
„Versprochen.", sagte Severus und Hermine half ihm beim Aufstehen.

Sie sahen sich um, etwas an diesem Ort wirkte sehr bedrückend.
Es war dunkel und wolkenverhangen, die Luft war elektrisiert, wie vor einem Gewitter. In weiter Ferne, konnten sie Vogelgezwitscher ausmachen, aber nicht in ihrer unmittelbaren Nähe.
Das Haus vor dem Garten war alt und groß, die Fensterläden an den oberen Etagen schlugen auf und zu, als wären sie erbost darüber, dass sie unbefugt eingedrungen waren.
Das Grundstück war insgesamt sehr groß. Ab und zu sahen sie weiße Statuen, die aussahen wie gegeißelte Muggel und andere, die aussahen wie mächtige Hexen und Zauberer, im Garten stehen, die sie zu beobachten schienen. Begrenzt wurde er durch hohe Büsche, die sich bewegten, als wären sie lebendig und große Stachel hatten, die Blätter waren schwarz und raschelten mit einem merkwürdigen Ton.
Aus verschiedenen Ecken konnten sie Raben krähen hören.
Dumbledore drehte sich zu dem großen Baum vor ihnen.

„Achatius?", fragte er vorsichtig und ging auf den Baum zu, sie hörten ein Rascheln.
„Wer bist du?", fragte eine Kinderstimme misstrauisch.
„Mein Name ist Albus Dumbledore", sagte Dumbledore mit freundlicher Stimme.
„Und wer ist noch bei dir?", fragte der Junge. Dumbledore sah zu Hermine und Severus.
„Ich kann spüren, dass noch zwei andere in unserem Garten stehen.", meinte er, als Dumbledore nicht antwortete.

„Du hast recht, Hermine und Severus stehen neben mir.", sagte Dumbledore.
„Wir wollen dir nichts tun Achatius", sagte Hermine und kniete sich leicht hin, der Junge steckte seinen Kopf vor dem Baum hervor und musterte sie.
Langsam kam er hinter hervor und sah die Fremden an.
Hermine lächelte ihn an, ebenso wie Dumbledore, nur Severus hielt sich zurück.

„Wieso seid ihr in unserem Garten? Wo kommt ihr her und wo ist das geflügelte Pferd?", fragte er aufgeregt, als er etwas näher an die drei herangetreten war.
Ein kleiner blonder Junge mit einem freundlichen Gesicht stand ihnen gegenüber, hätten sie sein älteres Ich nicht vor fünf Minuten noch vor Hogwarts wüten sehen, hätten sie nie gedacht, dass diese beiden ein und dieselbe Person waren.
„Wir kommen aus der Zukunft", sagte Dumbledore und sah ihn eindringlich an, „das Pferd heißt Abraxas und hilft uns diese Zeitsprünge zu machen."
„Aus der Zukunft?", fragte er erstaunt und seine Augen glitzerten auf.
Dumbledore nickte freundlich.
„Warum kommt ihr denn zu mir?", fragte Achatius mit einem skeptischen Blick.
„Wir brauchen deine Hilfe.", sagte Dumbledore.
„Meine Hilfe?", fragte er.
„Du bist ein starker Zauberer", sagte Dumbledore und musterte sein Gesicht.
„Meine Mama hat mir das Zaubern verboten... seit sie meinen Papa mitgenommen haben ist sie so komisch...", meinte der Junge.
Er war kaum älter als Teddy und musste schon so viel mitmachen.
Er wurde nicht wie ein Kind behandelt, sondern als Erwachsener, der die Taten seines Vaters ausbaden musste.

„Es gibt einen Ort, an dem du zaubern darfst und sogar dazu ermutigt wirst.", sagte Dumbledore und lächelte freundlich.
„In Hogwarts lehren wir junge Hexen und Zauberer den richtigen Umgang mit ihrer Macht."
„Hogwarts... ist das sowas wie eine Schule?", fragte Achatius.
„Genau, ich bin der Schulleiter, Severus ist Professor für Zaubertränke und der Hauslehrer eines der vier Häuser, in die man die Schüler aufteilt."
„Und du?", fragte der Junge Hermine.
„Ich arbeite im Zaubereiministerium und helfe Professor Dumbledore und Professor Snape bei einem Projekt.", meinte Hermine.

Die Miene des Jungen verfinsterte sich, „Mama hat gesagt, Männer aus dem Zaubereiministerium haben Papa an einen bösen Ort gebracht."
„Achatius, dein Vater hat etwas Schlimmes gemacht und wurde dafür bestraft.", sagte Dumbledore erklärend.
„Er hat immer gesagt, dass er alles machen würde, um mich zu schützen... und dann haben sie ihn einfach mitgenommen.", sagte er aufgebracht, er atmete schwer und die Wolken über ihnen im Himmel bauschten sie auf, der Wind erhob sich und wirbelte um sie herum.

„Albus...", mahnte Severus ihn.
Hermine schluckte, „es tut mir leid, was mit deinem Papa passiert ist. Er hat sich den falschen Leuten angeschlossen.
Leuten, die mich und meine Freunde verfolgt haben und töten wollten. Er war ein Todesser, hast du davon schon einmal etwas gehört?"
Der Junge nickte langsam, Tränen sammelten sich in seinen Augen.
„Mama hat gesagt, sie wäre lieber tot, als mit einem Todesser verheiratet zu sein...", sagte er leise.
„Glaube mir, der Tod ist keine Zuflucht. Komm mit uns, du wirst in Hogwarts viele neue Freunde finden und vor allem Akzeptanz und Liebe.", sagte Dumbledore und hielt ihm eine Hand hin.

Plötzlich ertönte eine schrille, aufgebrachte Frauenstimme hinter ihnen.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt