Nach einiger Zeit legte er die Feder beiseite, lehnte sich nach hinten und strich sich über die Augen.
Er schüttelte seine Hand aus, er hatte fast zwei Tintenfässer für 2/3 der Aufsätze verbraucht. Das letzte Drittel würde ihm vermutlich noch den letzten Nerv rauben.Er sah zur Couch, Hermine hatte sich wieder aufgesetzt und beobachtete ihn wieder.
„Du solltest üben, Menschen nicht so offensichtlich zu beobachten.", meinte er und zog wieder eine Augenbraue nach oben.
„Muss ich daraus ein Geheimnis machen? Ich sehe dir einfach gerne zu.", sagte sie lächelnd.
„Du siehst mir gerne zu, wie ich verzweifle?", fragte er ungläubig.
„Ich sehe dir gerne zu, wie du deine Arbeit machst... wie konzentriert du dabei bist.", sie schmunzelte.
„Ich habe das Gefühl, dass ich der einzige bin, der sich auf das Thema konzentriert", sah dann wieder auf die Aufsätze und schnaubte auf.Hermine schmunzelte und drehte sich dann zum Kamin, sie rief Roxy und bestellte Essen für sie und Severus, es war mittlerweile Abend und sie hatte Hunger.
Severus war währenddessen wieder vollkommen in seine Arbeit vertieft, Roxy kam schnell zurück und deckte den Tisch mit Essen.
Hermine bedankte sich freundlich bei ihr und die kleine Elfe verschwand wieder.Sie legte einen Wärmezauber über das Essen, ging ins Schlafzimmer und wollte sich umziehen. Sie öffnete seinen Schrank und ihre Augen fielen auf das dunkelgrüne Hemd, welches ihm so gut stand.
Sie nahm es aus dem Schrank, überlegte, zog ihre Sachen aus und schlüpfte in das Hemd. Sie krempelte die Arme nach oben, öffnete die ersten Knöpfe des Hemdes und steckte ihre Haare hoch.Als sie wieder ins Wohnzimmer ging, saß Severus immer noch am Schreibtisch. Er schien gerade die Unterlagen zu sortieren, legte die Feder vorsichtig beiseite, schloss das Tintenfass; es war mittlerweile das dritte. Er strich sich fahrig über die Augen und stöhnte auf.
Hermine ging langsam zu ihm, stellte sich an seine Seite zu ihm gedreht. Er spürte an seinem Arm etwas Warmes und sah auf, erschrak leicht, als er sie nur mit seinem Hemd und Unterwäsche bekleidet an seinem Schreibtisch stehen sah.Sie schob sich weiter in die Mitte des Schreibtischs, setzte sich auf die Fläche, auf der bis gerade eben noch die schrecklichen Aufsätze lagen, stellte einen Fuß auf das freie Stück des Stuhls zwischen seinen Beinen und sah ihn lächelnd an.
Severus schmunzelte, strich an ihrem Bein auf und ab, lehnte sich dann nach vorne und küsste ihr Knie. Legte die Nase an die Haut ihres Beins und nahm den Duft wahr.
Hermine legte eine Hand an seine Wange, strich eine Strähne aus seinem Gesicht und schob den Stuhl langsam mit dem Fuß nach hinten. Er sah perplex zu ihr.„Können wir jetzt essen?", fragte sie nachdrücklich.
Er stellte ihren Fuß auf die Erde, stand langsam auf, stemmte die Arme rechts und links von ihr in das Holz des Tisches und ein charmantes Funkeln legte sich auf seine Augen.
Er beugte sich zu ihr, küsste ihren Hals sanft. Dann flüsterte er in ihr Ohr, „das Hemd steht mir besser.", verkniff sich ein lautes Lachen, als er ihr Gesicht sah und ging dann zum Tisch, um sich einen Teller zu füllen.
„Du wolltest doch essen, dann komm...", sagte er, als er sich zu ihr drehte.
Sie schüttelte ungläubig den Kopf, ging zur Couch und setzte sich neben ihn, füllte sich ebenfalls einen Teller.Das Essen war wie immer köstlich und gesättigt und zufrieden lehnten sie sich nach hinten.
Hermine schob sich in eine Ecke und legte ihre Beine auf die Couch, stieß leicht gegen die Seite seines Oberschenkels. Er sah zu ihr, sie sah ihn abwartend an.
„Ja bitte?", fragte er ruhig.
Sie verzog das Gesicht zu einer Schnute, Severus verkniff sich ein Lachen. Er legte eine Hand auf ihre Füße, strich leicht darüber. Hermine sah ihn schmollend an.
„Auch wenn mir mein Hemd besser steht... du hast eindeutig die schöneren Beine. Ist das nichts?", fragte er sie unschuldig.
„Das ist ein Anfang", meinte sie mit gerecktem Kinn.
„Ein... Anfang...", betonte er dunkel, seine Hand strich höher über ihre Beine, lehnte sich zu ihr und legte sich an ihre Seite, den Kopf in ihrem Schoß bettend. Hermine lächelte, sie strich ihm über den Kopf und spielte mit seinen Haaren. Er strich langsam an ihrem Oberschenkel auf und ab und genoss den stillen unschuldigen Moment, den die beiden gerade teilten.„Das erinnert mich an meine Kindheit...", meinte er leise und dunkel nach einer Weile.
„Warum?", fragte sie neugierig.
„Ich hatte als Kind viele Alpträume, das hat sich merkwürdigerweise bis heute nicht geändert.... Immer wenn ich schreiend aufgewacht bin, kam meine Mutter in mein Zimmer, hat sich neben mich in mein Bett gelegt, hat mich in ihre Arme genommen und mir durch die Haare gestrichen... das waren die schönsten Momente mit ihr.", sagte er leise.
„Ihr standet euch sehr nah, oder?", fragte Hermine leise und strich sanft über seinen Kopf.
„Sie war alles, was ich hatte...", antwortete er.
„Ich hätte sie gerne getroffen.", sagte sie.
„Sie hätte dich geliebt", meinte er und sah zu ihr.
Sie lächelte ihn an, ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen.
„Was macht dich traurig?"
„Ich bin nicht traurig... es macht mich glücklich, dass du denkst, dass sie mich gemocht hätte.", meinte sie und lächelte wieder.
„Meine Mutter war eine unheimlich herzliche Person... ihr hättet euch sehr gut verstanden."„Kann ich dich etwas fragen?", meinte sie nervös.
„Ich kann mir denken, was du wissen willst, aber frag ruhig...", er setzte sich etwas auf und sah sie an.
„Wusste sie... dass du...-"
„Dass ich den Todessern beigetreten bin?", vollendete sie ihren Satz.
Hermine nickte.
„Sie starb früh, ich war fast 17, also fast volljährig... ihr Tod hat mir damals einen weiteren Grund gegeben ihnen beizutreten.. ich habe meinen Vater immer dafür verantwortlich gemacht, meine Wut auf Muggel stieg ins Unermessliche... ich war ein junger, emotional verwirrter Zauberer... Lucius und seine Freunde nahmen mich in ihre Kreise auf und schürten meine Wut weiter, sie haben mich von Lily weggetrieben.
Neben meiner Mutter war Lily die einzige Stütze, die ich in meinem Leben hatte. Irgendwann im letzten Schuljahr haben Lily und ich uns so gestritten, dass ich das schlimmste Wort an sie richtete, was man einer Muggelstämmigen an den Kopf werfen konnte...", er sah beschämt nach unten.
„Schlammblut", flüsterte sie. Sie erinnerte sich an die Folter von Bellatrix, sie hatte ihr das Wort damals auch in die Haut geritzt. Er nickte langsam.„Meine Mutter wäre mehr als enttäuscht gewesen, hätte sie mitbekommen, was aus mir geworden war, wie schlecht ich Lily behandelt hatte...", sagte er immer noch beschämt, „Albus hat mir damals versucht zu helfen, aber... ich wollte keine Hilfe annehmen."
Sie strich ihm wieder über den Kopf, sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
„Severus...", sagte sie leise.
„Du musst dazu nichts sagen... es tat gut das einfach mal ausgesprochen zu haben... ich hoffe, ich habe dich damit nicht verschreckt.", sagte er und sah besorgt zu ihr.
„Du kannst mich mit nichts mehr verschrecken", sagte sie und strich ihm eine Strähne zurück.
„Danke", sagte er und lächelte sie an. Sie lehnte sich zu ihm und küsste ihn. Er zog sie mit einer schnellen Bewegung zu sich herunter, sie lag nun Seite an Seite neben ihm und blickte ihm direkt ins Gesicht.
Sie legte ihre Hände an seinen Rücken und küsste ihn liebevoll, drückte sich ihm entgegen. Er knurrte leicht auf.Er zog seinen Kopf leicht zurück und sah sie an, „du weißt gar nicht, wie gut du mir tust", sagte er und strich ihr eine Strähne hinter das Ohr.
Sie nahm seine Hand und legte sie an ihre Wange, lehnte ihr Gesicht dagegen.
Als sie ihn ansah, überrollte ihn eine Gänsehaut, ihr Blick war so intensiv und liebevoll.
Er setzte sich auf, zog sie mit sich und trug sie ins Schlafzimmer, legte sie vorsichtig ins Bett. Hermine lächelte und sah ihm hinterher.
Er ging zum Badezimmer, kurz bevor er durch die Tür trat drehte er sich noch einmal um. Sie lag da, in seinem Hemd und Unterwäsche, die hochgesteckten Haare leicht verwuschelt, sie strahlte über das ganze Gesicht, als sie ihn ansah und atmete laut aus.
Severus lehnte seinen Kopf an den Türrahmen und seufzte auf. Sie legte ihre Hände an den Kragen des Hemdes und roch daran, als er immer noch in der Tür stand, knöpfte sie langsam das Hemd auf.Severus schüttelte den Kopf und drehte sich ruckartig um, verschloss die Tür. Er zog seine Robe aus, stellte sich unter die Dusche und drehte das Wasser auf.
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Schlimmstenfalls wird alles Gut
Fanfiction7 Jahre nach Ende des Krieges- Hermine, Ron und Harry arbeiten im Ministerium. Ron und Harry sind gefragte Auroren, Hermine hat ein Studium in Zaubertränke und Arithmantik abgeschlossen. Ihr Leben verläuft ruhig bis zu dem Tag, an dem sie vom Minis...