Kapitel 83: Löwenherz

1.4K 96 4
                                    


Einige Stunden später wachte Severus auf weil er etwas um sich spürte. Er strich sich über die Augen, löste sich sachte von Hermine und ging leise ins Wohnzimmer. Roxy wuselte in seinem Wohnzimmer und deckte den Tisch mit Essen ein.
„Roxy?", fragte Severus dunkel, die kleine Elfe erschrak und ließ im Drehen die Schüssel los. Er konnte sie im letzten Moment retten und stellte sie auf den Tisch.
„Professor Dumbledore hat Roxy gebeten das Abendessen für Professor Snape und Miss Granger zu bringen."
„Du weißt, dass Professor Dumbledore wieder hier ist?"
Roxy nickte, „der Professor hat die Hauselfen in der Küche besucht, alle haben sich sehr gefreut, dass der Professor wieder zurück ist. Er hat Roxy höchstpersönlich damit beauftragt, sich um Professor Snape und Miss Granger zu sorgen.", sagte sie stolz und fuhr dann fort den Tisch zu decken.
Severus schüttelte den Kopf, ließ sie aber gewähren.

Er ging zurück ins Schlafzimmer, Hermine schlief immer noch. Er weckte sie sanft, verschlafen blickte sie zu ihm.
„Du solltest noch einen Trank nehmen", sagte er liebevoll und hielt ihn ihr hin.
„Er schmeckt zwar fürchterlich, aber er hilft", sagte sie und nahm ihn schnell ein.
„Medizin soll auch nicht schmecken, sondern nur helfen.", gab er leicht lachend zurück.
„Hast du Hunger?", fragte er.
„Ich würd lieber noch ein bisschen schlafen", sagte sie müde.
Er nickte, ging kurz ins Wohnzimmer und legte einen Warmhaltezauber über das Essen auf dem Tisch.

Er ging wieder zurück ins Schlafzimmer, legte sich wieder neben Hermine und sah nach oben in den Bett- und Sternenhimmel. Selbst dort waren die zwei Kometen zu sehen, der eine schien etwas geschwächter zu leuchten, als noch gestern Abend, dachte Severus.
Er hing seinen Gedanken nach, tauchte immer tiefer in die dunklen Ecken seines Geistes ab. Er überlegte, ob er nicht doch etwas kannte, was für ihren Zustand verantwortlich war. Er wollte um jeden Preis wissen, was mit Hermine passierte.
Als er eine Bewegung an seiner linken Seite merkte, sah er herunter. Hermine schien zu träumen. Sie lächelte im Schlaf und kuschelte sich weiter an ihn. Sie sah auch jetzt wieder besser aus, als noch gerade eben. Der Trank wirkte schnell und Severus war froh darüber.

„Was soll ich nur machen, wenn dir etwas passiert? Ich kann nicht in die Vergangenheit springen und irgendetwas verändern", sagte er leise und drückte sie weiter an sich.
Bei Salazar, bitte lass sie besser auf sich aufpassen, dachte er und unterdrückte die Gedanken, was alles mit ihr passieren könnte. Er könnte es nicht ertragen, sie zu verlieren. Er würde sie nicht verlieren. Er würde alles dafür tun, damit sie sicher war.
Hermine atmete leicht aus, strich Severus dabei über den Arm und er spürte, dass ihre Hand wieder sehr viel wärmer war.
Wahrlich ein Löwenherz.
Severus strich ihr über den Rücken und ein kleiner Schauer ließ Hermine erzittern. Mit einem Lächeln wachte sie auf und strahlte Severus an, dass ihm die Knie weich geworden wären, hätte er gestanden.

„Dieses Lächeln", sagte er und strich ihr leicht über die Wange.
„Nur für dich", sagte sie schmunzelnd.
Er beugte sich leicht zu ihr und küsste sie vorsichtig. Sie erwiderte den Kuss, aber etwas fester, sie legte ihre Hand an seinen Nacken und drückte sich zu ihm hoch. Severus löste sich sanft aus dem Kuss und sah sie an.
„Ich bin nicht aus Zucker...", sagte sie.
„Warum bist du denn dann so... süß?", fragte Severus überrascht.
Hermine verdrehte die Augen, „das war jetzt noch schlechter, als alles was ich von McLaggen jemals gehört hab", sie setzte sich leicht auf und wollte gerade aufstehen, als Severus schon um das Bett gerannt war und ihr aufhelfen wollte.
„Severus es geht schon", meinte sie, er ließ sich jedoch nicht davon abbringen und stützte sie, als wäre sie in den paar Stunden um 60 Jahre gealtert.
Sie ging, gestützt durch ihn ins Wohnzimmer und sah auf den reichlich gedeckten Tisch.
„Hast du das alles bestellt?", fragte sie belustigt
„Albus...er hat Roxy damit beauftragt, sich um dich zu kümmern und dich wahrscheinlich vor allem mit Essen zu versorgen.", sagte er kopfschüttelnd.
„Ich hab einen riesen Hunger", sagte Hermine und setzte sich auf einen Stuhl und fing an ihren Teller zu füllen.

Severus lehnte sich an die Couch und setzte sich leicht auf die Armlehne. Er beobachtete Hermine die sich das Essen reinschaufelte wie sonst es nur Ronald konnte.
Severus lächelte, als Hermine ihren Teller immer wieder auffüllte und leerte.
Nach einer Weile sah Hermine zur Couch an der Severus lehnte und errötete leicht. Sie machte den Mund schnell leer und wischte sich über die Lippen.
„Was ist?", fragte sie, obwohl sie die Antwort schon kannte, das war kein essen mehr sondern ein Reinstopfen, so wie Ron es tat.
„Nichts", sagte er dunkel mit einem schiefen Lächeln.
„Ich hatte Hunger.", sagte sie beleidigt.
„Das hab ich gesehen.", sagte er lachend.
„Stört dich das?", fragte sie und saß kerzengerade auf dem Stuhl.
„Warum sollte mich das stören?", fragte Severus verwirrt und zog eine Augenbraue hoch. „Ich bin froh, dass du was isst und es dir besser geht."

Sie stand auf und ging zu ihm, lehnte sich an ihn, er legte seine Arme um sie. Sie küsste seinen Hals und fuhr an seinem Körper auf und ab.
„Das sollten wir lieber lassen...", sagte Severus bemüht beherrscht.
„Warum?", flüsterte Hermine, als sie versuchte seine Knöpfe zu öffnen.
„Weil Albus jede Minute, mittlerweile geräuschlos, in meinen Räumen auftauchen kann.", sagte Severus und Hermine stoppte.
„Außerdem sollst du dich schonen", schob er hinterher.
„Dafür würde meine Kraft noch ausreichen.", sagte sie lachend.
Er zog eine Augenbraue hoch, Severus reiß dich zusammen, sie soll einfach ins Bett gehen und schlafen, dachte er sich.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt