Nach einigen Tagen der gemeinsamen Trauer kehrten sie zurück nach Hogwarts.
Sie waren sich beide sicher und einig, dass sie sich jetzt nicht verkriechen dürften und mit ihrem Leben weiter machen mussten.Als sie durch die Eingangshalle in die Kerker liefen, sahen viele Schüler den beiden traurig hinterher, es war eine ganz merkwürdige Stimmung in den Mauern von Hogwarts.
Tonks und Remus besuchten Hermine und Severus und sprachen getrennt mit ihnen bei einem kleinen Spaziergang.
„Es tut mir wirklich sehr leid", meinte Remus zu Hermine als sie am Rand des Verbotenen Waldes liefen.
„Mir auch", meinte Hermine leise.
„Du bist noch so jung, ihr könnt es in ein paar Monaten oder Jahren nochmal versuchen", versuchte Remus sie aufzuheitern.
„Ich denke nicht, dass ich das schaffen werde.", sagte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen und bitterernster Miene. „Wir haben es zwei Jahre lang versucht... ohne Erfolg. Wäre der Urlaub nicht gewesen, hätte es wahrscheinlich gar nicht geklappt. Und dann das... vielleicht war es uns einfach nicht bestimmt ein Kind zu bekommen.", sie wirkte merkwürdig ruhig, bei dem, was sie sagte.Remus musterte sie, er dachte daran, dass Hermine-
„Darüber sollte man nicht nachdenken. Was wäre wenn ich zurückreisen würde... das hat dreimal recht gut funktioniert... aber ich glaube ich kann mein eigenes Schicksal nicht bestimmen oder verbessern... zumindest nicht mit Zeitreisen.", sie atmete tief ein und aus, „Ich muss versuchen, das Beste daraus zu machen.", sie lächelte ihn matt an.
Er war erstaunt, wie gut Hermine damit umging.
„Du bist so gefasst... du gehst damit so erwachsen um...", er legte eine Hand auf ihre Schulter.
„Fassade", sagte sie und lächelte schief, sie ging zu einem der Bäume des Verbotenen Waldes, berührte ihn leicht mit einem Finger, plötzlich schoss aus ihm ein gewaltiger Blitz, der in das Holz des Baumes einschlug, ihn markerschütternd knacken ließ und in den Wald donnerte.Remus sah erschrocken zu ihr.
Sie musste über seinen Gesichtsausdruck schmunzeln und lief langsam weiter.
„Am meisten tut es mir für Severus leid. Er hat immer versucht für mich stark zu sein, egal was war.... Er war immer für mich da und auch jetzt... aber ich hab das Gefühl, ich kann ihn nicht annähernd so trösten, wie er mich.", sie sah ihn wehleidig an.
„Weil deine Trauer selbst so groß ist", sagte Remus, „aber ihr schafft das. Er liebt dich so sehr und du ihn... ich glaube es reicht ihm schon, wenn du einfach nur bei ihm bist."
Hermine atmete nachdenklich aus, vielleicht hatte Remus recht. Am meisten half es ihr, wenn er einfach bei ihr war, für ihn würde das vielleicht auch gelten.Nach einem ruhigen Spaziergang gingen Remus und Hermine wieder zurück zum Schloss, er brachte sie zu ihren Räumen, holte gleichzeitig Tonks ab, die mit Severus geredet hatte und ihm die Sicht einer Frau nahelegen wollte. Tonks nahm Hermine beim Verlassen ihrer Wohnung noch einmal fest in den Arm, dann ließen Remus und Tonks Hermine und Severus alleine.
Er stand am Fenster und sah nach draußen, Hermine ging zaghaft auf ihn zu, legte langsam ihre Arme um ihn und ihr Gesicht an seinen Rücken. Sie spürte seinen Atem, das Heben und Senken seines Brustkorbs.
Er legte langsam eine Hand auf ihre Arme und strich darüber, löste sie leicht, drehte sich um, ging einen Schritt rückwärts und lehnte sich an die Fensterbank. Sie stand zwischen seinen Beinen und umarmte ihn. Sie lehnte ihren Kopf an seinen, schloss die Augen, spürte seine kräftigen Arme die sich fest um sie gelegt hatten.„Wie geht es dir?", fragte sie leise an sein Ohr.
„Jetzt wenn du bei mir bist wieder besser.", sagte er dunkel. Er löste sich und sah sie an.
„Und wie geht es dir?", sein Blick war besorgt.
„Wenn ich sagen würde, es ging mir nie besser, wäre das eindeutig gelogen.", sie lächelte leicht, er schnaubte, „es wird eine Weile dauern... aber ich denke... wir schaffen das.", sie sah ihm tief in die Augen, streichelte seine Wange.
„Du bist der erstaunlichste Mensch, den ich kenne...", sagte er kopfschüttelnd und fasziniert.
Ein gütiges kleines Lächeln stahl sich über ihre Züge und keine Blitze traten aus ihren Fingern, tanzten über seine Wange.—————
Nach einigen Wochen organisierten Harry und Ginny in Absprache mit Tonks, Remus, Hermine und Severus eine kleine Trauerfeier für Magnus. Auch wenn er nicht zur Welt kam, so veränderte er doch die Welt aller anderen. Alle waren der Meinung, dass es nur eine Frage des Anstands war, ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Die Zwillinge, Lazarus, Harry, Ginny, Tonks, Remus, Hagrid, McGonagall, Albus, Ron, Hermine und Severus trafen sich auf der Lichtung des Verbotenen Waldes, in der Hermine und Lazarus die Jahre zuvor Abraxas gerufen hatten.
Merkwürdigerweise erschien Abraxas auch in diesem Fall, obwohl Hermine ihn nicht gerufen hatte und schloss sich der kleinen Trauerfeier an.
Lazarus lächelte, als Hermine zu ihm ging und Abraxas leicht an ihr Gesicht stupste. Er wusste vermutlich, was passiert war und wollte ihr Frieden und Trauer spenden.Harry, Ginny, Ron, George und McGonagall sahen fassungslos auf das große geflügelte Pferd, das war das erste Mal für sie, dass sie Abraxas sahen und man konnte nicht abstreiten, dass der goldene Abraxaner eine Augenweide und ein Grund war, um sprachlos zu sein.
McGonagall konnte den Blick gar nicht von ihm nehmen und Abraxas wieherte leicht, was sich anhörte, als würde er McGonagall auslachen.
Für Ron, der sich nach den Jahren langsam an Lazarus gewöhnt hatte, war das geflügelt Wesen wieder ein Grund mehr nervös in der Gruppe zu stehen und sich immer wieder ungläubig zu Abraxas umzudrehen.
Die Zwillinge und Ginny schüttelten genervt den Kopf. Ron war einfach so ein Angsthase.„Ron hör auf jetzt", sagte George, „das ist ein Pferd, mit Flügeln... zwar drei Köpfe größer als du, aber er wird dich schon nicht fressen..."
„Das weiß man nicht... Abraxas hat immerhin zwei Todessern den Gar ausgemacht...", sagte Fred, sah zu Abraxas, dann wieder zu Ron und zog erschrocken die Augenbrauen nach oben, „ich glaube... er ist sogar mit Aragog verwandt", flüsterte er seinem jüngeren Bruder zu, was Hagrid aufhorchen ließ, dann schüttelte er ebenfalls genervt den Kopf, als er erkannte, dass Fred Ron nur Angst machen wollte. Ron wimmerte leicht, Ginny verdrehte die Augen.„Wenn ihr drei jetzt nicht aufhört, dann hexe ich euch höchstpersönlich auf den Mond.", meinte Ginny gepresst und recht wütend.
Hermine und Severus schmunzelten sich an, McGonagall schüttelte den Kopf.
Albus unterhielt sich wohl gedanklich mit Lazarus, sie tauschten vielsagende Blicke aus.
Als sich alle wieder beruhigt hatten entfernten sich Remus, Harry und Tonks etwas von der Gruppe und fingen an kleine Reden für Magnus Snape zu halten.
Danach gingen Ginny, Ron und die Zwillinge nach vorne und Tonks, Remus und Harry zurück.
Bei den Weasleys war es alles ein wenig witziger und die Zwillinge scherzten über alles Mögliche, natürlich nie, ohne den Anstand zu verlieren.
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Schlimmstenfalls wird alles Gut
Fanfiction7 Jahre nach Ende des Krieges- Hermine, Ron und Harry arbeiten im Ministerium. Ron und Harry sind gefragte Auroren, Hermine hat ein Studium in Zaubertränke und Arithmantik abgeschlossen. Ihr Leben verläuft ruhig bis zu dem Tag, an dem sie vom Minis...