Kapitel 198: Abraxas Geschenk

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Severus und Hermine mussten einige Male herzlich und laut lachen, als George und Fred komödiantisch darstellten, wie Gespräche zwischen Magnus, Severus und Hermine in seinem Teenageralter abgelaufen wären. Sie trafen den Nagel dabei ziemlich auf den Kopf und wurden zum Abschluss mit Applaus belohnt.
Als Letztes traten Albus, McGonagall und Lazarus nach vorne.
Die drei ältesten der Gruppe versuchten Hermine und Severus ein wenig ihrer Weisheit teilwerden zu lassen.
Sie sprachen davon, dass nicht jeder Abschied etwas Schlechtes sein müsse und man mit der Zeit lernt damit umzugehen, dass man sich nicht in der Schuld und der Trauer verlieren darf, sondern den anderen umso mehr lieben sollte. Severus nahm Hermines Hand und hielt sie fest, sie sah ihn an und lächelte.

Gerade als die Gruppe sich wieder Richtung Schloss drehen wollte, fing Abraxas an wild mit den Flügeln zu schlagen.
Sie drehten sich um und sahen den Hengst an, Hermine ging zu ihm, legte ihm eine Hand an die weiche Haut zwischen den Nüstern, als plötzlich etwas Merkwürdiges geschah.
Als Hermine ihn berührte schoss eine Sphäre zwischen den beiden hervor und legte sich um die Gruppe. Hermine sah nach oben und zu den Seiten, wie alle anderen ebenfalls.
Sie sahen Bilder um sie herum tanzen, wie schon bei Severus und Hermine in der Hütte, als sich die Runen berührten.

Hermine sah sich, wie sie hochschwanger neben Severus auf dem Sofa saß und er glücklich über ihre Kugel strich, ein wehmütiges Lächeln schlich sich über die Züge aller Anwesenden.
Der Bilderfilm zog sich weiter, sie sah sich und Severus in den Kreißsaal stürmen, er wirkte dabei aufgeregter als sie, sie versuchte die Schmerzen von Wehen wegzuatmen.
Sie sah sich ein kleines Baby im Arm halten, verschwitzt und kraftlos aber glücklich, Severus beugte sich freudestrahlend über seine Frau und seinen Sohn.
Sie machten einen kleinen Sprung zu einer Taufe, dieselben Leute die jetzt bei der Trauerfeier waren, standen um ein kleines mit Wasser gefülltes Becken und sahen, wie Magnus Snape getauft wurde und dabei recht glücklich lächelte und vor sich hinbrabbelte. Hermine und Severus lachten dabei.
Sie sahen, wie Magnus größer wurde und im Garten von Spinner's End umhertobte, mit seiner Mutter spielte und beide lachend zu Boden fielen, in den Himmel starten und sich Geschichten über die Wolkentiere erzählten. Severus stand an der Tür und sah glücklich zu ihnen, alle spürten die Liebe in den Bildern und wie glücklich der kleine Junge seine Eltern machte.
Sie sahen Magnus zaubern, dabei gingen einige Gläser und Tassen zu Bruch und Hermine stand mit den Händen am Kopf fassungslos in ihrer Küche.
Der kleine Junge war eine exakte Mischung aus Hermine und Severus. Schwarze Locken, dunkle Augen, ein schönes Gesicht mit viel Unsinn im Kopf.
Das Bild veränderte sich weiter, Magnus war nun in Hogwarts, der Beste seines Jahrgangs, mit einem unfassbaren Talent für Zaubertränke und Verwandlung, das hatte er eindeutig von seinem Vater.
Severus musste schmunzeln, als er sah wie Magnus einen schwierigen Trank ohne Probleme zubereitete.
Sie sahen einen Streit zwischen Hermine, Severus und ihrem Sohn, er war um die 16-17 Jahre alt, welcher aber im nächsten Bild wieder behoben wurde und sie sich alle in den Armen lagen.
Die Bilder zogen immer schneller weiter, Magnus wurde älter, sah nun immer mehr aus wie sein Vater, er hatte auch die einmalige Körperspannung seines Vaters geerbt, ebenso wie das umwerfende Lächeln seiner Mutter. Magnus wurde selber Vater, Hermine und Severus besuchten ihn oft und spielten mit ihrem Enkelsohn.
Die Jahre vergingen und ihr Sohn wurde älter und irgendwann auch grauer, er war ein genügsamer, fleißiger, loyaler und verantwortungsbewusster Mann, mit viel Güte und Liebe im Herzen, er war sehr beliebt und stand jedem mit Rat und Tat zur Seite.
Am Ende seines Lebens standen Hermine und Severus an seinem Bett, mit seinen Kindern, Enkeln und Urenkeln. Sie hielten die Hand ihres Sohnes und halfen ihm den Weg in die Ewigkeit zu finden.
Albus fiel dabei ein Detail auf, was nicht in das Bild zu passen schien, er sah sich um, aber niemand schien es zu bemerken, sie waren alle so gerührt von den Bildern, dass ihnen das Detail verborgen blieb. Er behielt es im Hinterkopf und sah weiter den Geschehnissen zu.

Abraxas wieherte leicht und stupste gegen Hermines Hand, sie ließ sie langsam sinken, dann ging sie auf Abraxas zu und legte ihre Arme um seinen Hals, der Hengst blieb still stehen.
Als sie sich löste, schlug er wieder mit den Flügel, erhob sich und war verschwunden.

Hermine drehte sich zu Severus und den Anderen, Severus sah sie glücklich an, die anderen mit Tränen in den Augen. Sie lächelte ihn schief an, dann schloss er sie in seine Arme und drückte sie an sich.
„Abraxas' Geschenk", sagte er leise und strich ihr über den Kopf.
„Er wäre genauso stur wie du geworden", sagte sie lachend und liebkoste seine Wange, als sie ihn ansah.
„Er war ein Snape", sagte er mit hochgezogener Augenbraue und einem belustigten Blick.
Für Hermine und Severus waren diese Bilder merkwürdigerweise die letzte Befreiung, die sie brauchten um damit abschließen zu können, Ginny und Tonks waren recht betroffen und traurig, Remus sah mit gefährlich nassen Augen zu Hermine, er riss sich zusammen und lächelte, auch wenn er am liebsten geweint hätte, ihn hatte es genauso sehr mitgenommen wie die anderen.
Lazarus sah musternd zu Hermine, anders als Albus dachte, hatte Lazarus das verräterische Detail auch wahrgenommen, hielt seine Gedanken aber bedeckt, das würde er ein anderes Mal mit Hermine besprechen.

Sie gingen zurück ins Schloss und aßen zusammen in der Großen Halle zu Abend, es war schön und friedlich, Hermine bedankte sich am Ende des Tages bei allen, dass sie der Zeremonie beigewohnt hatten und verabschiedete sie.
Harry, Ginny, Ron und die Zwillinge verließen Hogwarts, Remus, Tonks, McGonagall und Albus gingen jeweils in ihre Räume. Severus und Hermine in die Kerker.
Als die Tür ins Schloss fiel atmete Hermine tief ein und aus, drehte sich zu Severus und lächelte ihn an, „wir haben tolle Freunde"
Er nickte zustimmend, „ja... das kann man wohl sagen.", er legte ihr einen Arm um die Schultern und ging mit ihr zur Couch, ließ sich auf das Polster fallen, Hermine neben ihm.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt