Hermine lächelte in den Kuss was ihm nicht unbemerkt blieb, „was gibt es da zu grinsen Granger?", raunte er ihr ans Ohr.
Sie strich durch seine Haare und schüttelte immer noch lächelnd kurz den Kopf.
„Es ist alles gut, Professor.", sagte sie und benetzte seine Lippen mit einem kleinen Kuss.Seine Augen blitzten auf, ihm gefielen ihre Küsse und ihr gefielen sie offenbar auch. Er räusperte sich und löste sich von ihr, was ihr gar nicht zusagte. Er setzte sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht, richtete seine Kleidung.
„Ich wusste gar nicht, dass Sie so eitel sind und sich nach einer Knutscherei ordnen müssen.", sagte sie, als sie sich aufsetzte und ihm leicht mit dem Ellenbogen in die Seite stieß.Severus ließ geräuschvoll Luft aus und schaute sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an, „na, dann müssen Sie sich ja das nächste Mal nicht mehr wundern.", in seiner Stimme lag ein leichtes Lächeln.
„Das nächste Mal? Gedenken Sie das zu wiederholen?", Hermine beugte sich zu ihm, sah ihn unschuldig an und lächelte wieder schief.
„Wenn Sie nicht aufhören, mich so anzuschauen, könnte sich das schneller wiederholen, als Sie gucken können.", er kam ebenfalls ein Stück näher zu ihr.
„Da hätte ich ehrlich gesagt nichts gegen.", seufzte sie gegen seine Lippen, den Blick nicht von den schwarzen Seen abgewandt, in die sie nun immer tiefer eintauchte.
„Hat die Löwin etwa Blut geleckt?", schnurrte er dunkel und verführerisch.
„Schon möglich", wisperte sie und wollte ihn gerade wieder küssen als ihr Mund die Luft traf.
Er hatte sich beherrscht und seinen Kopf zurückgezogen und stand in einer geschmeidigen, eleganten Bewegung auf.
Hermine kippte fast vorn über, konnte sich im letzten Moment noch halten und suchte Snape, sie sah seine Beine, ihr Blick wanderte nach oben, als sie seine Hand vor sich sah.Sie nahm sie und er zog sie mit einer kraftvollen Bewegung auf die Beine, sie stieß etwas gegen seine Brust, legte eine Hand auf die Höhe seines Herzens, um Halt zu finden. Er hielt sie fest, beide standen Brust an Brust.
Die Glühwürmchen schwirrten wieder um ihre Köpfe und für einen kurzen Moment stand die Zeit still und Severus und Hermine versanken ineinander, versanken in den Seen des Anderen, versanken in eine kleine Unendlichkeit.
Er nahm ihre Hand und zog sie in Richtung Tür, je näher sie der Wand kamen, desto deutlicher formte sich die Tür und sie konnten die wunderschöne Szenerie verlassen, Hermine sah noch einmal zurück und lächelte, fast schon wehmütig.
Nun standen sie wieder in den Gängen des Schlosses und sprachen beide kein Wort miteinander, Severus hatte ihre Hand inzwischen wieder losgelassen und steuerte direkt zu ihren Räumen. Dort angekommen wünschte er Hermine eine Gute Nacht, denn es war mittlerweile späte Nacht, als sie den Raum verließen.
Gerade, als Severus sich umdrehte und gehen wollte hielt Hermine ihn am Arm fest. Er drehte sich wieder zu ihr und sah sie fragend an, sie ging einen Schritt auf ihn zu, legte eine Hand auf seine Schulter und näherte sich vorsichtig seinem Gesicht.
Schüchtern legte sie ihre Lippen auf seine, als wäre dies der erste Kuss, den sie teilten.
Severus schloss die Augen und verfluchte sich innerlich dafür, dass er der jungen Frau nichts abschlagen konnte, zumindest keinen Kuss. Er küsste sie, ebenso schüchtern und strich ihr zart mit dem Daumen über die Wange, sie erschauderte. Eine Gänsehaut bildete sich unter seiner Berührung.Sie ging ein paar kleine Schritt rückwärts, keiner von beiden löste den Kuss. Als sie ihre Tür im Rücken spürte, legte sie beide Hände an seinen Oberkörper, in der Nähe des Halses und wollte gerade anfangen, die Knöpfe seiner Robe zu öffnen, da ergriff Severus ihre Hände und hielt sie sanft davon ab.
Er löste sich von ihr, er wusste selbst nicht woher er die Kraft hatte, ihren Plan zu durchkreuzen, sah sie an, er legte den Kopf schief und sagte, „vielleicht sollten wir uns vorher etwas besser kennenlernen, Miss Granger."
Hermine sah ihn überrascht an, mit Zurückhaltung seinerseits hatte sie nicht gerechnet.„Professor, wir haben uns sechs Jahre lang täglich gesehen, sogar mehrmals."
„Und wir haben uns sieben Jahre nicht einen einzigen Tag gesehen.", meinte er erklärend, „wir haben doch Zeit.", setzte er nach, als er etwas in Hermines Augen sah, er hatte den Eindruck, es war Enttäuschung und die Angst vor Ablehnung, so konnte er ihren Blick am Besten deuten.Er küsste sie zart auf die Stirn, öffnete ihre Tür und schob sie rein.
„Als alles vorbei war, setzten wir uns und warteten auf das was kommt.", sagte er dunkel und samt.
Sie erkannte, dass es der Anfang und das Ende des Gedichts war, welches sie auf ihre Entschuldigung schrieb und lächelte, sie nickte, wünschte ihm ebenfalls eine Gute Nacht.Als er ging sah sie ihm hinterher, sie schloss erst die Tür, als er schon lange hinter einer Biegung verschwunden war. Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und atmete tief aus, den Kopf in den Nacken legend sah sie ihre Decke an und hätte vor Glück schreien können. Sie war so glücklich wie schon lange nicht mehr und ihr Grinsen verschwand nicht von ihrem Gesicht.
Sie spürte diese kleine Flamme in sich auflodern, wie an jenem Tag vor langer Zeit, damals hatte sie das Gefühl im Keim erstickt, hatte sich verboten, so etwas zu empfinden.
Nun gab sie der Flamme Raum und Luft und ließ das Feuer wachsen, sie hatte keine Angst vor der Hitze, keine Angst sich zu verbrennen.
DU LIEST GERADE
Schlimmstenfalls wird alles Gut
Fanfiction7 Jahre nach Ende des Krieges- Hermine, Ron und Harry arbeiten im Ministerium. Ron und Harry sind gefragte Auroren, Hermine hat ein Studium in Zaubertränke und Arithmantik abgeschlossen. Ihr Leben verläuft ruhig bis zu dem Tag, an dem sie vom Minis...