Kapitel 208: Beerdigung

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Die Zeit zog vorbei, es waren gerade Ferien und Severus und Hermine kamen gerade von einem Urlaub, dieses Mal waren sie in Afrika, zurück und packten ihre Koffer aus, als es an ihrer Haustür in Spinner's End klopfte.
Severus öffnete die Tür, „Harry, schön dich zu sehen", meinte er und umarmte ihn.
Harry sah traurig zu Severus, dann zu Hermine.
„Was ist passiert?", fragte Hermine.
„Mine... ich..", er schüttelte den Kopf, „ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll.", er schluckte und nestelte dann an seiner Jacke, „setz dich lieber..."
„Harry bei Merlins Bart... was ist denn?", fragte Hermine nervös.
„Du weißt, dass das Ministerium deine Eltern weiter überwacht hat, nachdem du ihre Erinnerungen genommen hast. Aus Schutz...", Harry wartete ab, Hermine nickte, „wir... sind darüber in Kenntnis gesetzt worden...", er seufzte, „deine Mutter... sie ist gestorben.", meinte Harry leise.
Severus hielt Hermine an einer Schulter fest, sie sah Harry perplex an.
„Meine Mutter ist tot?", fragte sie ungläubig.
„Ja... es tut mir so leid...", meinte Harry traurig, er konnte sich noch daran erinnern, wie schwer es für Hermine war ihren Eltern die Erinnerung an sich zu nehmen.
Jetzt war sie tot und Hermine konnte sich nicht verabschieden, weil sie nicht mal gewusst hätte, wer Hermine war.
Tränen sammelten sich in ihren Augen, sie drehte sich zu Severus und drückte sich an ihn, er strich ihr über die Wange und den Rücken und hielt sie fest.
„Falls du... zu der Beerdigung möchtest...sie findet am Donnerstag in Paddington am Alten Friedhof dort statt...", er lächelte traurig zu Severus, dann ging er wieder.

Am Abend, als Hermine im Bett lag und über ihre Eltern nachdachte kam Severus gerade aus dem Bad, er legte sich ins Bett und sah sie an.
„Ich möchte gerne zu der Beerdigung, auch wenn mich dort vermutlich niemand mehr kennt. Vor allem nicht mein Vater... ich möchte dahin.", ihre Augen waren nass, eine Träne lief über ihre Nase und tropfte auf das Bett.
„Dann gehen wir dahin", sagte Severus, zog sie zu sich und küsste ihre Stirn, strich ihr die Tränenspur von der Nase. Hermine legte ihre Arme um ihn und schloss die Augen. Er war ihr Fels in der Brandung, sie konnte sich immer auf ihn verlassen.

Der Donnerstag kam und Hermine und Severus apparierten zu der Beerdigung in Paddington.
Ganz in schwarz gingen sie bedächtig über den Friedhof. Die Trauerfeier hatte schon angefangen und sie stellten sich in die letzte Reihe, wollten nicht viel Aufmerksamkeit erregen.
„Da vorne ist mein Vater", sagte Hermine leise und zeigte mit zitternder Hand auf einen alten Mann mit weißen Haaren, das Gesicht von vielen Falten umschattet und dunkle Ringe lagen unter seinen geröteten Augen. Unaufhaltsame Tränen liefen über sein Gesicht, wie gern hätte Hermine ihn jetzt in den Arm genommen und getröstet.

Als die Zeremonie beendet war und die meisten Gäste in die Trauerhalle zogen, in der sie sich aufwärmen, etwas essen und trinken konnten, gingen Hermine und Severus langsam zum Grab.
Ein Bild war neben dem frischen Erdhaufen aufgestellt, es zeigte ihre Mutter, sie lächelte freundlich.
„Sie hat immer so viel gelächelt", sagte Hermine und nahm seine Hand, drückte sie und schluchzte auf.
„Entschuldigen Sie?", fragte eine raue Stimme hinter Hermine, sie drehte sich um. Vor ihr stand ihr Vater, Hermine schluckte, sie lächelte ihn leicht an.
„Kannten Sie meine Frau?", fragte Mr Granger mit einem gütigen Lächeln und sah zum Bild, seine Augen waren immer noch glasig.
„Früher sehr gut... ich habe sie schon viele Jahre nicht mehr gesehen.", meinte Hermine freundlich und putzte sich die Nase.
„Wir haben eine ganze Weile in Australien gelebt", nickte der alte Granger.
„Es soll sehr schön da sein", meinte Hermine leise.
„Ist es... es ist eine Reise wert.", er sah zu Severus und lächelte wieder.
Mr Granger musterte Hermine und zog die Augenbrauen zusammen, „Sie sehen ihr sehr ähnlich", stellte er fest, was Hermine einen leichten Stich versetzte.
„Das habe ich schon öfter gehört", sagte sie mit zitternder Stimme, sie musste sich beherrschen nicht los zu weinen.
„Nur die Augen nicht... meine Frau hatte wunderschöne rehbraune Augen.", sagte er traurig lächelnd und weinte wieder.

Severus sah traurig zu seinem eigentlichen Schwiegervater, dann zu Hermine. Ob er eines Tages auch so gefasst wäre wie Mr Granger, wenn Severus seine Frau beerdigen müsste? Er schob diese Gedanken beiseite.
„Wenn wir... etwas für Sie tun können... dann lassen Sie es uns wissen. Sie können uns jederzeit einen Brief schicken.", sagte Severus langsam, er schnipste in seiner Tasche und gab ihm dann eine Karte mit ihren Namen und der Adresse darauf. Mr Granger nahm die Karte und las sie.
„Vielen Dank... Mr Snape, Mrs Snape... Sie sind herzlich eingeladen noch an der Runde in der Halle teilzunehmen, das liegt ganz bei Ihnen.", meinte Mr Granger freundlich und sah zwischen Severus und Hermine hin und her.
„Das ist wirklich nett Mr Granger... ich denke... ich würde gerne noch eine Weile für mich sein.", sagte Hermine freundlich.
„In Ordnung. Es war schön Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.", sagte Hermines Vater, dann ging er langsam zu den anderen Gästen.
Hermine nahm wieder Severus Hand und küsste sie.

„Danke", sagte sie liebevoll, drückte sich an ihn, er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie zu sich.
„Dein Vater ist sehr nett", sagte er dunkel und legte seine Wange auf ihren Kopf.
„Es tut mir so leid, dass er jetzt alleine ist.", meinte sie mit tränenerstickter Stimme.
„Komm, lass uns nachhause gehen", sagte Severus und drückte sie an sich, „ich bin mir sicher, dass er dir Briefe schicken wird.", sagte er aufmunternd.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt