Kapitel 129: Ein Kreißsaal in Hogwarts

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Am Morgen wurden sie beide von einem stürmischen Klopfen an seiner Tür aufgeschreckt.
Es war wirklich laut, es war schon kein Klopfen mehr, sondern ein Poltern, ein Hämmern.

Severus und Hermine schnellten aus dem Bett und Severus rannte zur Tür, Hermine lief ebenfalls ins Wohnzimmer und wartete am Kamin.
Er riss die Tür auf und blickte in das aufgebracht Gesicht von Harry, er atmete schwer und schnell, es sah so aus, als wäre er durch ganz Hogwarts gerannt.

„Severus.... Komm... Ginny... das Baby!", brachte er stammelnd und außer Atem hervor, Severus Augen weiteten sich, er wollte sich gerade zu Hermine umdrehen, da lief sie schon komplett angezogen an ihm vorbei.
„Komm schon", sagte sie und nahm seine Hand, mit einem kurzen Schwenker war er ebenfalls komplett angezogen und sie liefen zusammen durch die Kerker in Richtung Eingangshalle, die Treppen hoch zum Krankenflügel.
Harry stürmte in den Raum, der von lauten Schreien erfüllt wurde.
Hermine folgte Harry, Severus suchte Poppy.

Ginny lag schweißgebadet auf einem Bett, sie krallte sich ins Laken und atmete stoßweise. Harry setzte sich neben sie und hielt ihre Hand fest, Ginny krallte sich auch in Harrys Hand, dass sie knackte und seine Finger eine unnatürlich blasse Farbe annahmen, als wäre die Blutverbindung zu ihnen unterbrochen.
Hermine ging zur anderen Seite von Ginnys Bett, zauberte eine Schüssel mit kaltem Wasser und einem Waschlappen und tupfte ihr den Schweiß von der Stirn.

Severus fand Poppy an einem Schrank in der hintersten Ecke, zusammen kamen sie zum Bett, Severus stellte sich zu Hermine und Poppy vor Ginny, sie hielt einige Tränke in den Armen, wollte gerade ihren Zauberstab holen da brüllte Ginny wieder auf.
„NEIN! Ich will es ganz normal bekommen, ohne Magie!", sagte sie und brach Harry fast die Hand, als die nächste Wehe sie überrollte.
Die Tür ging im selben Moment wieder auf und Professor McGonagall und Professor Dumbledore stürmten in den Krankenflügel der zwischenzeitlich in einen Kreissaal umfunktioniert wurde.
McGonagall sahen zwischen allen im Raum hin und her und schluckte, Professor Dumbledore ging zu Ginny, strich ihr und Harry über den Kopf.
„Professor, können Sie Molly und Arthur holen?", fragte Harry ihn. Er lächelte ihn gütig an und verschwand keine Sekunde später. Die Tür ging ein weiteres Mal auf und Fred und George stürmten hinzu.
„Fred halt mich fest, ich bin ganz aufgeregt", sagte George und Fred nahm seine Hand, wie Harry Ginnys hielt.
Ginny lachte leicht auf, als sie die Zwillinge sah, was sich allerdings in einen weiteren lauten Schrei umformte, als eine weitere Wehe kam.
„Kann man ihr nichts gegen dieses Geschrei geben?", fragte George und hielt sich leicht die Ohren.
„Ja, halt dir lieber das andere Ohr fest, sonst schneid ich es dir auch noch ab", knurrte Ginny und Severus schmunzelte.
Hermine tupfte währenddessen weiter an Ginnys Kopf herum, befeuchtete regelmäßig den Lappen und legte ihn auf ihre Stirn.

In der nächsten Sekunde stand ein ruhiger Albus Dumbledore mit einer aufgeregten Molly und einem überforderten Arthur im Raum, Molly lief direkt zu ihrer Tochter, „Ginny, alles wird gut. Ich helfe dir!", sagte sie freundlich.
Arthur stand verlassen im Raum, sah sich um und war noch ratloser als schon davor.
Severus sprach ihn an, „Arthur, komm. Wir sollten uns zurück ziehen, Fred... George... ihr auch...", und mit einer Handbewegung wies er sie an, ihm Folge zu leisten.
Er gab Hermine einen Kuss auf den Kopf, lächelte sie an, was Molly nicht entging, nahm Arthur am Arm und drückte ihn in den hinteren Teil des Krankenflügels.
Die Zwillinge machten aus dem Abging wieder eine Comedyshow und Ginny lachte wieder zwischen zwei Schreien auf, Harrys Hand sah mittlerweile wirklich zermatscht aus und ein tiefer Schmerz legte sich auf sein Gesicht.

Professor McGonagall lief die ganze Zeit über vom einen Ende des Raumes zum anderen und Severus war erstaunt, dass sie eine Geburt so aus der Fassung brachte.
Nach Stunden des Schreiens und der wachsenden Erschöpfung brüllte Poppy Ginny nun an, Severus und Arthur sahen auf, die Zwillinge, die eingeschlafen waren, saßen kerzengerade auf dem Bett.
„Wo ist eigentlich Ronald?", wollte Severus wissen, alle waren da, bis auf ihn.
„Remus passt auf ihn auf... nachdem Dumbledore uns mitnahm und uns gesagt hatte, worum es geht, wurde er kreidebleich... bevor wir hier hin kamen, hat Dumbledore ihn zu Remus gebracht.", meinte Arthur achselzuckend.
Die Zwillinge verdrehten die Augen, Severus hätte es am liebsten auch gemacht, gab aber ein langgezogenes, „ach so", zurück.

Die Schreie von Ginny wurden zunehmend stärker, in kürzeren Abständen, dazu kamen die laut gebrüllten Anweisungen von Poppy, „PRESSEN, PRESSEN, PRESSEN", dann ein „STOPP!! NICHT PRESSEN", dann eine kurze Pause, dann wieder ein „PRESSEN". Mit jedem Pressen lief McGonagall schneller den Gang auf und ab.
„Ob sie heute nach Kilometern bezahlt wird, die sich hinter sich lässt?", fragte Fred leise seinen Bruder.
„Dann wäre sie schon Millionärin...", meinte George und die beiden lachten leicht.

Plötzlich war alles still im Raum, alle horchten auf, ein letztes schwaches Stöhnen legte sich auf die Wände des Raumes, dann ein lautes Babygeschrei.
„Es ist ein Junge", meinte Poppy und Arthur, die Zwillinge, Severus und McGonagall liefen schnell zu Ginny.

Sie lag müde und abgeschlagen aber sehr glücklich im Bett, der Schmerztrank, der eigentlich für Ginny war, ging nun an Harry, dessen Hand sich in ein blau verfärbt hatte. Molly und Hermine hatten Tränen in den Augen.
Poppy schnitt die Nabelschnur durch, wickelte den kleinen Jungen in ein warmes Tuch und legte ihn in Ginnys Arme.
Ein erleichtertes kleines Lachen löste sich und sie drückte das Baby glücklich strahlend an ihr Gesicht. Sie strich über den seichten dunklen Flaum seines Kopfes, dann über das kleine Gesicht. Harry beugte sich über Ginny und legte einen Finger auf die kleine Hand seines Sohnes, er küsste Ginny auf den Kopf umarmte sie beide, als der kleine Junge Harrys Finger mit seiner winzig kleinen Hand umschloss.

Severus trat hinter Hermine, legte eine Hand auf ihre Schulter, sie sah ihn an, stand auf und schloss ihre Arme um ihn. Sie drückte sich glücklich an ihn, er drückte sie an sich. An ihn gelehnt sah sie auf die kleine frischgebackene Familie.
Arthur stellte sich hinter Molly, die Zwillinge neben Harry.
Poppy gab Ginny einen Stärkungstrank, sie wollte nicht schlafen, wollte lieber die Zeit mit ihrem kleinen Sohn genießen, ihn beim Schlafen zu sehen.

Nachdem sie den Trank nahm, sah sie frischer aus. Sie setzte sich leicht auf und sah Harry an, dieser nickte.
„Severus, würdest du ihn einmal nehmen?", fragte Ginny und strahlte ihn an. Hermine löste sich und strahlte ebenfalls.
Severus sah zwischen Ginny und Harry hin und her, beide nickten. Er trat langsam an das Bett, legte behutsam die Hände und Arme um das kleine Geschöpf und hob es bedächtig hoch.
Albus, der wieder im Raum aufgetaucht war, grinste vergnügt und sah väterlich über seine Brille, ein warmer Glanz legte sich in seine Augen.
Severus sah in das Gesicht seines Patensohns, er gähnte leicht und machte leise Geräusche.
Molly stand langsam auf und ging vorsichtig zu Severus, sah ihn entschuldigend an, strich dem Baby leicht über die Stirn.
„Er fühlt sich wohl bei dir.", sagte sie leise und alle im Raum waren erleichtert, dass Molly endlich diesem unnötigen Streit beigab.

„Wie heißt er denn?", wollte Dumbledore wissen und ein weiteres Glitzern legte sich auf seine stahlblauen Augen.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt