Kapitel 29: Strafe oder Belohnung?

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Hermine öffnete die Tür zu ihren Räumen und ließ Severus eintreten, der immer noch missmutig dreinblickte.
Er setzte sich auf die Couch, überschlug elegant die Beine, faltete die Hände und legte sie in den Schoß.

Er war wirklich sauer, wenn er nichts sagte, war es am Schlimmsten. Das wusste sie noch von früher. Sie ging auf die Couch zu und setzte sich an das andere Ende, verlegen sah sie ihn an.
„Wollen Sie eine Tasse Tee?", fragte sie ihn leise.
Er schürzte die Lippen, „was glauben Sie, Miss Granger?", schnarrte er, in typischer Snape Manier.
„Ich weiß es nicht, Sir. Deswegen frage ich nach.", meinte Hermine verständnislos.

Sie schüttelte den Kopf, er konnte sich wirklich wie ein Kleinkind benehmen. Sie zauberte sich eine Kanne heißes Wasser und zwei Tassen, holte Tee aus einer kleinen Schachtel am Schreibtisch und goss heißes Wasser darüber. Sie nahm einen Schluck und stellte die Tasse wieder ab.

Also schön, dachte sie sich, sie legte die Salbe und die Tränke auf den Tisch vor der Couch.
„Würden Sie sich bitte ausziehen Professor?", meinte Hermine emotionslos.
„Warum sollte ich das machen, Miss Granger?", kam es stoßweise von ihm, er sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
„Damit ich Ihre Hämatome versorgen kann.", erklärte sie ihm.
Er schnaubte, „das kann ich noch gerade so alleine."
„Das glaube ich nicht."
„Miss Granger, es reicht!", er war aufgestanden und warnte sie mit dunkler Stimme.

Es war Hermine egal, wie sauer er war. Sie wusste, er würde ihr nichts tun. Sie ging zu ihm, wich seinem Blick aus und legte die Finger an die Knöpfe des Gehrocks. Sie öffnete die ersten Knöpfe, als sie bemerkte, dass er zitterte. Er stand zitternd vor ihr, sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht.

„Ich warne Sie... ein letztes Mal.", gab er leicht verzerrt von sich, seine Stimme bebte ebenso, wie sein Körper. Hermine sah ihn an, sie ließ die Hände sinken, die noch an seinem Kragen lagen und wartete.
Severus zitterte immer noch, er musste sich wirklich beherrschen, die Fassung nicht vollends zu verlieren. Sein Blick sprühte vor Zorn.

Hermine atmete leise aus, „lassen Sie mich Ihnen helfen. Bitte.", meinte sie leise. Ihr Stimme war voller Schuldgefühle. Sie wollte ihn nicht so reizen, aber er benahm sich, wie ein bockiges Kind. Warum konnte er keine Hilfe annehmen?
„Bitte!", setzte sie noch einmal nach und sah ihn fast schon verzweifelt an.
Er senkte den Kopf, rieb sich kurz die Nasenwurzel und fing an, seinen Gehrock weiter aufzuknöpfen.
Er legte die Robe und den Gehrock auf den Sessel, stand in seinem weißen Hemd vor ihr.

Sie sah die dunklen Stellen der Hämatome schon durch sein Hemd, sie seufzte. Er wusste, was sie meinte und schob die Augenbrauen zusammen. Er öffnete sein Hemd, nahm es zur Seite und sah genervt nach oben.
Hermine reagierte erst, als er sich nochmal räusperte und sie mit hochgezogener Augenbraue ansah. Sie nahm den Tiegel mit der Salbe, öffnete ihn und stellte sich vor Severus. Sie sah ihn noch einmal an.
„Na machen Sie schon.", kam es genervt von ihm.

Sie tunkte ihre Finger in die Salbe und strich vorsichtig über die Hämatome an beiden Rippenseiten, er sog scharf die Luft ein, denn jede Berührung tat ihm weh, selbst die zarte von Hermine.
„Es tut mir wirklich sehr leid", murmelte sie, als sie die Salbe verstich.
„Das sagten Sie bereits", konterte Severus und sah abwertend auf den Lockenkopf vor ihm.
„Würden Sie sich bitte umdrehen?", sagte sie schüchtern.
Severus drehte sich, zog das Hemd hoch. Hermine rührte sich nicht.
„Gibt es ein Problem, Miss Granger?", knurrte er.
„Sie müssen Ihr Hemd ausziehen... ich komme sonst nicht überall dran.", meinte sie leise.
Severus seufzte auf, warum musste Salazar ihn so bestrafen?

Widerwillig ließ er sein Hemd an ihm heruntergleiten. Hermine kam ihm vorsichtig näher, er spürte ihre Wärme und schloss die Augen.
Hermine tauchte die Finger wieder in die Salbe, „nicht erschrecken.", sagte sie sanft. Sie legte zart ihre Finger auf seinen Rücken und verteilte die Salbe. Er genoß die Berührungen von ihr, auch wenn es immer noch schmerzte.
Sie bemühte sich vorsichtig zu sein, was ihm eine Gänsehaut bescherte, die ebenfalls recht schmerzhaft war.

Sie hatte gestoppt, hatte alle Stellen eingecremt. Er drehte sich langsam zu ihr rum, sah sie an, legte den Kopf schräg. Er suchte ihre Blick, sie sah auf und ihm in die Augen. Da waren sie wieder, diese schwarzen Seen, denen sie nicht widerstehen konnte.
Sie senkte den Blick und sah auf seinen nackten Oberkörper, musterte ihn.

Er war gut gebaut, seine Brust war haarlos und breit. Seine Arme waren muskulös aber nicht aufgepumpt, eher drahtig, ein paar Muskelstränge zeichneten sich unter der Haut ab.
Seine Haut war sehr blass, wie Porzellan, hier und da sah sie einige Narben, die wahrscheinlich alle, eine interessante beziehungsweise eine grausame Geschichte erzählten.
Ihr Blick glitt wieder auf die Narbe an seinem Hals. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und stand nah bei ihm, legte die Hand auf den Hals und fuhr langsam mit den Fingerspitzen an der großen Narbe entlang. Sie seufzte erneut, er hatte schon genug Wunden in seinem Leben gehabt. Jetzt brach sie ihm noch drei Rippen und färbte seinen Oberkörper dunkeblau ein.

Severus beobachtete sie still, ließ sie gewähren, er wollte sich nicht wieder mit ihr streiten, es endete immer im Streit, oder damit, dass einer den Anderen angriff... oder in Küssen, dachte er weiter. Er erinnerte sich an ihre Lippen, die er auch gestern Abend spüren durfte, nach dem Streit.
Er schüttelte den Kopf. Warum konnten sie nicht normal miteinander umgehen? Hermine bemerkte das Kopfschütteln und dachte, er meinte ihre Berührung damit, sofort nahm sie die Finger von der Narbe, ging einen Schritt zurück und hielt ihm sein Hemd hin, was sie vom Boden aufgehoben hatte.

Severus seufzte, sie hatte ihn missverstanden. Er nahm das Hemd und zog sich langsam an, sie stellte sich derweil an den Kamin und ließ den Blick in die Flammen gleiten.
Es war zum Verrücktwerden. Sie waren zwei erwachsene Menschen, mit zwei Mündern und sie konnten nicht ein vernünftiges Gespräch führen. Mal war es so leicht mit ihm, dann wieder das komplette Gegenteil, sie wusste nicht, was sie machen sollte und verlor sich immer weiter in den tanzenden Flammen.

Severus ging hinter Hermine her, stoppte nah hinter ihr. Er legte sanft beide Hände auf die Seiten ihrer Oberarme und fühlte sie einfach nur.
Hermine hatte bemerkt, dass er hinter ihr stand und wartete, als sie seine zarte Berührung merkte, schloss sie ihre Augen.

Severus strich langsam mit den Händen an ihren Armen entlang und stoppte bei ihren Hände. Er verschränkte seine in ihre und hielt sie fest. Hermine legte ihren Kopf zur Seite und gab damit ungewollt ihren Hals frei. Severus näherte sich ihrem Hals und legte seine Lippen auf die freie Stelle nahe der Halsschlagader.
Sie seufzte leicht auf, bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper und festigte den Griff ihrer Finger um seine.

Er ließ seine Lippen immer wieder auf ihrem Hals nieder und bedeckte ihn mit Küssen. Er zog sie etwas zu sich und sie lehnte an seiner Brust, Severus berauschte sich an ihrer Nähe, er schloss die Augen und der Ausdruck auf seinem Gesicht war fast verzweifelt.
Hermine drückte sich ihrerseits nun gegen ihn, wollte ihm noch näher sein und keinen Millimeter mehr zwischen sich wissen. Sie atmete lauter ein und aus und wandt sich leicht unter seinen Küssen.

Severus quittierte das Reiben mit einem lauten Knurren, denn an anderer Stelle machte sich ebenfalls etwas bemerkbar, was er unter keinen Umständen aufkommen lassen wollte. Er löste seine Hände von ihren und ging einen Schritt rückwärts, Hermine drehte sich um und sah ihn fragend an.
Er stand einfach nur da, schaute sie an, mit seinen mitternachts-schwarzen Augen, sie glaubte Etwas in ihnen aufblitzen zu sehen und überbrückte den Abstand zwischen den beiden, lehnte sich wieder gegen ihn und legte ihre Lippen auf seine.
Sie legte eine Hand an seinen Hinterkopf und drückte ihn in ihre Richtung, der Kuss fühlte sich flehend an und in Hermine stieg die Leidenschaft wieder auf, sie konnte ihm nicht widerstehen.

Hermines Hände öffneten die Knöpfe seines Hemdes eilig und streiften es von seinem Oberkörper, sie schmiegte sich an seine nackte Brust während sie ihn immer noch küsste und musste feststellen, dass es ihr sehr gefiel, weniger Kleidung an Severus Snape zu sehen.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt