Kapitel 153: Streiche, Träume oder der Tod?

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Nach einigen Stunden wachte Hermine wieder auf, es war recht dunkel im Raum, er wurde nur noch durch Kerzen an der Wand erleuchtet. Es war ruhig und friedlich im Krankenflügel.
Sie strich sich über die Augen, strich sich die Haare aus dem Gesicht und sah sich noch einmal um.

Auf ihrem Nachttischschrank stand ein Glas mit Wasser, sie nahm es vorsichtig, ihre Hand zitterte, sie fühlte sich sehr kraftlos und trank es mit schnellen Zügen leer.
Als das kühle Nass ihre Kehle herunterfloss, spürte sie, dass eine Art Brand gelöscht wurde, von dem sie gar nicht wusste, dass er schwelte. Sie stellte das leere Glas wieder zurück, ihr Blick glitt auf eine Karte und einen Strauß Blumen, daneben eine Schale voll von Zitronenbrausebonbons.
Sie legte den Kopf schief und besah sich die Karte.

„Liebe Tante Hermine,
ich hoffe du bist bald wieder schnell gesund und munter, damit wir wieder zusammen spielen können. Ich vermisse deine Geschichten über die Sterne.
Dein Teddy."

Sie lächelte friedlich, stellte die Karte zurück auf den Schrank und besah sich die Blumen, ein schöner großer Strauß mit Vergissmeinnicht und Callas, gespickt mit einigen grünen Stängeln.
Wie schön, dachte sie und strich lächelnd über die sanften Blütenblätter.
Dann fiel ihr Blick auf die Zitronenbrausebonbons, das waren doch immer Dumbledores Lieblingsbonbons... McGonagall ist doch so wie Dumbledore geworden, dachte sie und lachte über die Vorstellung leicht.

Sie legte sich wieder ins Bett und sah an die Steindecke des Krankenflügels, sie wusste immer noch nicht, warum sie in Hogwarts war und warum sie sich so schlapp fühlte.
Sie dachte wieder nach. Sie wurde von Professor McGonagall gerufen, um ein Projekt zu bearbeiten, aber was für eines? Noch während sie fieberhaft versuchte, sich daran zu erinnern, um welches Projekt es sich handelte, fielen ihr die Augen zu und sie war sofort eingeschlafen.

Am nächsten Morgen, es war wieder sehr hell im Raum, wurde sie von aufgeregtem Vogelgezwitscher geweckt.
Sie blinzelte den Schlaf aus den Augen und versuchte die Quelle des Gepiepes zu finden. Sie setzte sich auf und sah sich um.

Unmittelbar neben ihr auf einem Stuhl saß ein kleiner gelber Kanarienvogel der aufgeregt auf der Lehne des Stuhls hin und her hüpfte und eine kleine Melodie pfiff.
Hermine lächelte und freute sich über den kleinen Vogel, sie hatte das Gefühl, das erste Mal seit langer Zeit wieder etwas Fröhliches und Lebendiges um sich zu spüren, etwas, was ihr bedrücktes Gemüt erhellte.

„Hallo du Kleiner", sagte Hermine freundlich und hielt dem Vogel einen Finger hin, der sofort umher flog und sich auf ihn setzte. Hermine lächelte fröhlich und besah sich das kleine Tier, strich ihm sanft mit einem Finger über das Gefieder.
„Bist du etwa auch hier eingesperrt?", fragte sie freundlich, das Lächeln wich jedoch aus ihrem Gesicht, als der Vogel den Kopf schüttelte. Er piepste, es klang fast, als würde er lachen. Dann erhob er sich wieder, setzte sich auf den Stuhl vor Hermine und verwandelte sich langsam in einen Menschen.
Hermine blieb der Mund offen stehen, sie zog die Augenbrauen zusammen und blinzelte, als könnte sie ihren Augen nicht trauen.

„Tonks?", hauchte sie in den Raum.
Sie lächelte und nahm Hermines Hand.
„Wie geht es dir? Du warst ziemlich lange K.O.", sagte Nymphadora.
Hermines Augen füllten sich leicht mit Tränen, sie lösten sich und liefen ihr still über das Gesicht.
„Wie ist das möglich?", fragte Hermine leise in den Raum.
Tonks legte den Kopf schief und wusste nicht, was sie meinte.

„Du bist tot... du bist bei der Schlacht gestorben... ich habe dich neben Remus liegen sehen.. ihr wart tot...", stammelte sie unbeholfen, immer mehr Tränen liefen aus ihren Augen.
„Etwas hat uns gerettet", sagte Tonks mit einem mysteriösen Schimmern in den Augen und lächelte Hermine an.
„Uns?", fragte sie apart.
„Remus, Fred und mich", sagte sie.
„Remus und Fred leben auch?", Hermines Gedanken kreisten, immer weiter immer schneller, taten vor ihr wieder einen Strudel auf. Bevor sie in den Strudel gezogen wurde, nahm Tonks ihre Hand und hielt sie über Wasser.
„Wir leben und sind alle wohl auf.", meinte Tonks und strahlte sie an.
Hermine drückte ihre Hand, sie war warm und fest, sie war real. Tonks stand langsam auf und setzte sich auf die Seite ihres Bettes, sah sie an.
„Ich bin so froh", hauchte Hermine, während ihr weiter Tränen über das Gesicht liefen und sie Tonks ansah.
„Und ich erstmal", sagte sie und lachte, dann nahm sie Hermine in den Arm und drückte sie fest an sich, Hermine tat es ihr gleich und für eine kurze Zeit, saßen die beiden Frauen einfach nur so da.

Als sich Tonks löste, drückte sie noch einmal Hermines Hand, stand dann langsam auf und ging zum Ausgang. Hermine sah ihr hinterher, spielte ihr Gehirn ihr Streiche?
Träumte sie noch immer?
Oder war sie tot?

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt