Kapitel 158: Unbekannte Freunde und alte Kräfte

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„Da gab es doch mal einen Effekt... den Lazarus-Effekt... totgeglaubte Tierarten werden nach Jahren wieder entdeckt...", sagte sie, als sie sich daran erinnerte.

„Lazarus von Bethanien", stellte er sich vor.
„Um es kurz zu machen, er ist ein Vampir und Alchemist und der erste Mensch, der von Jesus aus dem Reich der Toten zurückgeholt wurde.", sagte Dumbledore.
„Albus... warum vermiest du mir den Spaß?", fragte Lazarus anklagend.

„Ein Vampir? Von Jesus wieder erweckt...", sagte Hermine und sah ihn gelangweilt an.
„Ich kann es dir zeigen.", sagte er mit einem Schmunzeln.
„Das lassen wir besser sein. Beim ersten Mal bist du quer durch den Raum geflogen mein Freund.", sagte eine dunkle Stimme hinter ihr. Hermine drehte sich um und sah Snape hinter ihnen stehen.
„Severus", sagte Lazarus und ging zu ihm, legte seine Arme um ihn und drückte ihn. Snape konnte sich ein kleines warmes Lächeln nicht verkneifen und Hermine kam nicht umhin festzustellen, dass ihm das Lächeln stand.
„Es ist schön, dass du wieder da bist.", sagte Snape und sah zu Dumbledore.
„Wir haben dir einiges zu berichten und zu zeigen.", sagte der Schulleiter.
„In Miss Grangers Räumen wirst du dieses Mal nicht schlafen können...", sagte Snape und sah zu Hermine.
Hermine verstand gar nichts. Warum sollte ein fremder Vampir der laut Dumbledore, wenn es stimmte, über 2000 Jahre alt war, in ihren Räumen schlafen?

„Dieses Mal?", fragte Hermine aufgebracht. „Was geht hier eigentlich vor sich? Warum wissen alle Bescheid außer mir? Warum wird einfach über meinen Kopf hinweg entschieden?", sie wurde immer lauter.
Die drei Männer sahen sie ruhig an, keiner von ihnen sagte nur ein Wort.
Snapes Blick erboste Hermine am meisten, auch wenn sie nicht genau wusste warum.

„Hören Sie auf mich jedes Mal so anzusehen.", forderte Hermine laut.
„Bilden Sie sich ja nicht zu viel ein, Miss Granger", meinte Snape hochnäsig.
„Wir sollten uns jetzt alle ein wenig beruhigen.", sagte Dumbledore und sofort machte sich eine angenehme Ruhe zwischen ihnen breit.
„Albus... es bringt einfach nichts. Sie weiß nichts mehr. Rein gar nichts.", sagte Snape, sein Blick sprühte vor Wut.
„Ach und das ist jetzt meine Schuld?", wollte Hermine aufgebracht wissen.
So langsam aber sicher reichte es ihr. Sie war kein Kind, sie war nicht krank. Sie konnte sich, weiß Merlin warum, an offenbar sehr vieles nicht mehr erinnern. Jetzt machte er ihr noch mehr Vorwürfe.
„Ja. Das ist es. Weil Sie wieder einmal Ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben um andere zu schützen!", sagte er sauer.
„Wovon zum Teufel reden Sie?!", brüllte sie schon fast.

Da war eine unbändige Wut in ihr, die sich durch die vielen Schichten der Zurückhaltung brach, sie spürte die Hitze, ein Feuer, welches in ihr glühte und durch das Aufbrechen der Mauer immer mehr Sauerstoff bekam und größer wurde.
Sie fühlte sich, als wäre sie neu aufgeladen. Als hätte etwas unnötig lange in ihr geruht und gewartet, dass es endlich wieder an die Oberfläche treten konnte.
„Severus, du musst sie noch ein wenig mehr provozieren... ich glaube es klappt.", sagte Lazarus zu Snape und Hermine starrte ihn an, hatte plötzlich das Verlangen ihn gegen die Mauer der Eingangshalle zu befördern.

„Was glaubst du eigentlich, wer du bist?", fragte sie ihn, ihre Stimme veränderte sich mit jedem Wort. Sie wurde höher, reiner, wie ein Kristall.
„Lazarus... sie ist immer noch stärker als du...", sagte Dumbledore und sah besorgt zwischen den beiden hin und her.
Snape schnaubte auf, „vielleicht früher Albus... von der Löwin ist nur noch ein Kätzchen übrig geblieben.", meinte er und eine Menge Enttäuschung lag in seiner Stimme, was Hermine aus irgendeinem Grund sehr traf.

Sie fokussierte Snape, drang in seine Augen ein, konnte etwas in ihnen aufblitzen sehen, dass es die Reflektion ihrer eigenen Augen war, sah sie allerdings nicht.
Langsam, wie Flüssigkeit, welche einen Raum flutete, schob sich das Feuer in ihre rehbraunen Augen und färbte es zu dem Amber.
Es flackerte in ihnen, verbrannte die konfusen Gedanken in ihrem Kopf und ließ sie klarer sehen. Dann zwang sich eine Erinnerung in ihr Bewusstsein. Sie saß in Snapes Räumen, in seinem Unterricht.

Miss Granger ich rede mit Ihnen", er sah sie an und wartete.
„Entschuldigen Sie Professor Snape", hauchte sie ihm entgegen und sah ihn unter ihren langen Wimpern hervor an, sie versank in seinen schwarzen Augen und wurde unsanft wieder zurückgeholt, als Snape hart mit der flachen Hand auf die Tischplatte schlug und sie erschrak, „konzentrieren Sie sich!", presste er hervor, „sonst sprengen Sie uns alle noch in die Luft", sagte er jetzt lauter und Hermine hörte ein Rascheln und ein Flüstern, sie löste den Blick von Snape und sah sich um.
„Mine alles ok?", flüsterte Ron und lehnte sich zu Hermine, die ihn ansah wie einen Außerirdischen.
„Mr. Weasley! Säuseln Sie außerhalb meine Unterrichts Miss-Neun-Mal-Klug voll. Wenn ich noch ein Wort von Ihnen beiden höre, werden Sie die ganze Nacht diese Räume schrubben... mit ihren Zahnbürsten. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
Ron war kreidebleich geworden und nur noch zu einem Nicken imstande.
„MISS GRANGER", polterte es wieder von Snape, „hat es Ihnen etwa die Sprache verschlagen oder stehen Sie unter einem Fluch, der Ihnen verbietet zu sprechen? Wenn Lehrkörper das doch nur auf ihren Schülern anwenden könnten, dann wäre der Unterricht um einiges angenehmer mit Ihnen..", kam es nun wieder spöttisch von ihm, sein Sarkasmus stach ihr ins Herz und ihre Augen füllten sich mit Tränen und liefen ihr über ihr Gesicht.
Er sog die Luft ein, „sind wir heute wieder so sentimental? Glauben Sie Ihre Krokodilstränen interessieren mich? Wenn auch nur eine Träne auf die Zutaten tropft und diese ruiniert, dann kriegen Sie solange Strafarbeiten aufgebrummt, dass Sie sich wünschen werden, niemals diesen Raum betreten zu haben." spie er ihr entgegen und drehte sich auf dem Absatz um, um davon zu rauschen.
„Aufhören...", flüsterte Hermine, er blieb stehen und drehte sich ruckartig rum, „wie war das?", fragte er süffisant.
„Sie sollen aufhören", schluchzte sie schwach.
„Warum?"
„Weil es gemein ist... bitte.", sagte sie, die Tränen rannen ihr immer weiter über die Wangen. Sie sah ihn an, er blickte ihr entgegen.
„Ich werde das jetzt einmal, ganz langsam, für alle Anwesenden sagen. Falls Sie es immer noch nicht verstanden haben, Miss Granger, Sie interessieren mich nicht. Ihr Seelenheil, interessiert mich nicht. Es ist mir ganz egal, ob Sie meine Worte verletzen und soll ich Ihnen noch etwas verraten, selbst Potter und Longbottom stehen vor Ihnen auf meiner Sympathieliste. Sie sind für mich ein Nichts. Kam das jetzt bei Ihnen an?"
Hermine weinte immer heftiger und irgendwann überkam sie die blinde Wut.

Sie holte aus und wollte ihm gerade eine Ohrfeige verpassen, als er ihre Hand packte und sie davon abhielt ihn zu schlagen.
„Noch einmal werden Sie mich nicht schlagen.", sagte Snape wütend und hielt ihre Hand wie ein Schraubstock fest.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt