Lazarus lächelte und nickte, „ja, das ist das Schöne daran. Man sagt immer, eine Kette ist nur so stark, wie das schwächste Glied. Dieses Mal kann man es wörtlich nehmen, aber: dieses Glied, das letzte der Gruppe, was zurück bleibt, wird das Stärkste sein.
Falls es zu einem Kampf kommt, falls die Gruppe sich aufteilt und den Schild verlässt, wird einer der Gruppe hier bleiben müssen.
Ihr müsst nichts weiter machen, als euch hier drin aufzuhalten. Es klingt einfach, aber meistens ist der Wunsch, den anderen zu helfen stärker, als der Instinkt sich selbst zu schützen.
Der letzte aus der Gruppe darf diesen Bannkreis nicht verlassen, ansonsten ist alles verloren. Egal was sich vor dem Bannkreis abspielt... ihr müsst hier drin bleiben.", endete er.Er blickte durch die Runde, sah jedem Einzelnen ins Gesicht. Alle hingen ihren Gedanken nach und überlegten, was das womöglich für sie bedeutete.
„Ich sage es jetzt einmal ganz deutlich. Wenn der Obscurus das Schloss angreift und jemand von uns ihn bekämpfen will und dabei getötet, gequält oder misshandelt wird, darf der letzte der sich hier aufhält, nicht rausgehen.", fasste Dumbledore zusammen.
„Wir sollen dabei zusehen, wie sich unsere Freunde und Kollegen in Gefahr bringen
und uns dann selbst hier einfach verstecken und abwarten?", fragte Harry.
Harry würde garantiert nicht der Letzte hier sein, dachte Hermine.„So kann man es sagen.", sagte Lazarus.
„Da mache ich nicht mit. Ich werde mich nicht als letztes Glied hier aufstellen lassen.", sagte er sauer, er war einfach nicht der Typ dafür.
„Das ist die Bürde des ‚schwächsten Glieds'", sagte Lazarus und sah ihn an. „Der Schutzzauber ist der Wirksamste, den ich kenne, aber... er erfordert auch das größte Opfer."
„Wir müssen uns noch nicht heute entscheiden, aber ich bitte jeden von euch, darüber nachzudenken. Neben diesem Zauber, werden wir natürlich noch die anderen Schutzzauber und Bannkreise um die Schule und die Ländereien ziehen.", sagte Dumbledore.„Was ist mit den Zentauren?", fragte nun Minerva.
„Ich habe mit Firenze gesprochen, er wollte in den Wald gehen und mit der Herde sprechen. Wir treffen ihn vermutlich gleich, wenn wir die Zauber ziehen.", sagte Dumbledore und sah fröhlich in die Runde.
Alle Anwesenden nickten.
Geschlossen gingen sie durch die Halle zum Eingangsportal, verließen das Schloss in Richtung Innenhof.„In jeder Himmelsrichtung müssen mindestens drei Leute stehen. Wir müssen uns alle in Richtung Schloss drehen, 15 große Schritte von den Mauern des Schlosses entfernt.", erklärte Lazarus.
Sie teilten sich auf, Professor McGonagall, Harry und Professor Slughorn in den Norden; Professor Sprout, Neville und Professor Flitwick in den Osten; Professor Dumbledore, George und Severus in den Süden und Lazarus, Hermine und Professor Sinistra in den Westen.Sie sprachen die Worte, 'Infirmissimum Vinculum', die Lazarus ihnen vorher gesagt hatte, nach einem Zeichen von eben jenem.
Er sprühte rote Funken hoch in die Luft und auf drei zauberten alle den Schutzbann.
Aus den Zauberstäben suchten verschiedenfarbige Nebel ihren Weg in den Himmel, weit über dem Schloss zu einem zentralen Punkt.
Jeder Nebel war andersfarbig.Professor Sprout und Neville hatten verschiedene Grüntöne, Professor Slughorn ein Bordeaux-rot, Professor Flitwick ein lila, Professor McGonagall ein schimmerndes grau, George ein orange, Harry ein helles gelb, Professor Sinistra ein hellblau, Professor Dumbledore ein leuchtendes königsblau, Lazarus ein rehbraun, Severus ein reinweiß und Hermine ein obsidian.
Als sich die farbigen Nebel am Himmel vereinten und die Fläche über dem Schloss immer weiter ausfüllten und sich nach und nach miteinander verbanden, hörten sie so etwas wie lautes Klicken, als würde sich ein Schloss schließen und sich die Nebel ineinander verhaken.
Als sich die Fläche bis auf den Boden erstreckte und diesen berührte, glomm die Atmosphäre auf. Lazarus lächelte, es hatte ohne Probleme funktioniert. Sie trafen sich wieder im Innenhof.„Hat es geklappt?", fragte Hermine.
„Ja... so muss es sein. Die Teile sind verbunden, die Kette gefestigt.", sagte Lazarus glücklich.
„Dann lasst uns noch die anderen Schutzzauber ausführen, dann ist das Schloss gesichert.", sagte Dumbledore.
Als alles gezaubert und gesichert war, gingen sie wieder zurück ins Schloss.
Firenze war nicht gekommen, Dumbledore sah besorgt in den Wald. Hermine und Severus wollten gerade ins Schloss, als Dumbledore Hermine und Lazarus zu sich rief.
„Soll ich warten?", fragte Severus Hermine, bevor sie zu Dumbledore ging.
„Wie du möchtest, es wird schon nichts Schlimmes sein.", sagte Hermine und lächelte ihn liebevoll an.
„Dann geh ich schon mal vor, ich warte auf dich.", flüsterte er und drehte sich um.Hermine und Lazarus gingen zu Dumbledore, er sah immer noch besorgt zum Wald.
„Albus?", fragte Lazarus, als sie hinter ihm standen.
„Ich mache mir Sorgen um Firenze. Er war nie unpünktlich, etwas geschieht dort im Wald...", meinte er, mit einer geheimnisvollen Stimme.
„Und was sollen wir machen?", fragte Hermine.
„Ich weiß, dass ihr um Mitternacht in den Wald wollt. Ich heiße es nicht gut, dass ihr euch während der Sperrstunde außerhalb des Schlosses und dann noch im Verbotenen Wald aufhaltet, aber... ihr habt meine Erlaubnis für diese Nacht.", sagte er, drehte sich dann zu den beiden um und sah sie an.
„Würdet ihr vielleicht nach Firenze Ausschau halten, wenn ihr den Weg nehmt?", fragte Dumbledore.
„Ja natürlich Albus", meinte Lazarus und nickte.Dumbledore legte beiden eine Hand auf die Schulter, „passt auf euch auf.... Bringt sie sicher wieder zurück. Und euch auch.", sagte er und sah sie eindringlich an.
Als er sich umdrehte, richtete er das Wort noch einmal an die beiden.
„Der Haupthof... es wird schwer auf einem ganzen Schlachtfeld die Erinnerungen zu ändern. Vielleicht ist das hier gar nicht nötig. Ihr müsst auf die Explosionen achten und nach Dolohow und Bellatrix Ausschau halten... Viel Glück.", ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er ins Schloss, Hermine und Lazarus sahen sich an, dann wieder zu Dumbledore, doch der war weg.Die beiden verabschiedeten sich und gingen getrennte Wege, um Mitternacht würden sie wieder aufeinander treffen.
Hermine ging nachdenklich in den Kerker, sie nuschelte das Passwort und trat in die Räume von Severus. Er saß auf der Couch und blickte in die Flammen, sah aber auf, als sie in den Raum kam.
„Und? Was wollte Albus?", fragte Severus.
Hermine sah verwirrt auf ihn, er nahm ihren Blick wahr und stand auf, musterte sie.
„Ach... es war wegen Firenze. Er wollte von Lazarus wissen, ob er ihn im Wald irgendwo hören kann...", stammelte sie vor sich hin.
Er sah sie skeptisch an, zog eine Augenbraue nach oben.
„Albus könnte Firenze doch selbst sehr gut aufspüren. Warum sollte Lazarus das besser können als er? Und was hast du damit zu tun?", fragte er.
Sie antwortete nicht, sie konzentrierte sich auf die Worte von Dumbledore, sie mussten auf Explosionen achten, Dolohow und Bellatrix aufspüren...„Hermine?", Severus sprach sie schon das dritte Mal an.
„Kennst du einen Aufspürzauber, mit dem man bestimmte Personen ausfindig machen kann?", fragte sie, ohne auf seine Frage zu antworten.
„Hörst du mir überhaupt zu?", fragte Severus sie, er war sauer.
„Entschuldige, was hast du gesagt?", meinte Hermine und ihre Augen flogen über sein Gesicht, ihre Gedanken rasten in ihrem Kopf.„Was hast du damit zu tun?", wollte er wissen.
„Severus ich weiß es nicht, ich weiß nicht, was Albus Dumbledore sich dabei denkt, ich weiß nie, was er sich überhaupt bei allem denkt...", sagte sie verzweifelt.
„Hermine...", sagte er langgezogen, er hatte das Gefühl, sie würde ihm etwas verschweigen.
„Was willst du?", Hermine zog die Augen zu Schlitzen.
„Dass du mir sagst, was du weißt!", meinte er laut.
„Severus, ich habe dir schon mal gesagt, dass ich dir nicht alles sagen kann und auch nicht werde...", sie war böse, ihre Augen glühten.
Er presste die Kiefer aufeinander und sah sie enttäuscht an.
„Keine Geheimnisse mh?", meinte er dunkel.
Sie zog die Augenbrauen zusammen, was unterstellte er ihr gerade?
„Was willst du hier gerade andeuten?", fragte sie.„Ich finde es äußerst merkwürdig, dass Dumbledore immer nur dich und Lazarus sprechen will.", sagte er mit einem gespielt unschuldigen Blick.
„Du bist doch nicht mehr ganz bei Trost", meinte sie wütend und wollte gerade gehen, als er sie festhielt.
„War es dein Nebel, der rehbraun war? So wie deine Augen?", fragte er sie mit einem stechenden Blick.
„Nein, mein Nebel war Obsidian, so wie deine Augen", gab sie giftig zurück.
„Dann war es Lazarus' Nebel...", er wurde immer lauter.
„Und?", fragte sie laut.
„Ihr beiden verbringt viel Zeit miteinander, meinst du nicht?"
Ihre Augen weiteten sich, „.... Du glaubst... Lazarus und ich?", ihre Stimme war nicht mehr, als ein Flüstern.
„Ich bin ja nie dabei.", meinte er zynisch.
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Schlimmstenfalls wird alles Gut
Fanfiction7 Jahre nach Ende des Krieges- Hermine, Ron und Harry arbeiten im Ministerium. Ron und Harry sind gefragte Auroren, Hermine hat ein Studium in Zaubertränke und Arithmantik abgeschlossen. Ihr Leben verläuft ruhig bis zu dem Tag, an dem sie vom Minis...