Kapitel 40: Fragen fragen

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Zögerlich öffnete Hermine die Tür zum Krankenflügel, Ginny folgte ihr.
Severus lag still und regungslos auf dem Bett, da wo Hermine ihn hinterlassen hatte. Er war immer noch sehr blass und ohnmächtig. Hermine sah besorgt zu ihm.

„Es geht ihm gut, naja sagen wir, es geht ihm besser. Ich habe einen magischen Schlaf über ihn gelegt, damit er seine Kräfte regeneriert.", sagte Poppy sanft zu Hermine und Ginny. Ginny legte eine Hand auf Hermines Rücken und versuchte sie aufzumuntern. Sie spürte, dass Hermine sich sorgen machte.
„Bitte lasst ihn schlafen. Er hat viel Blut verloren und vermutlich auch einige Schmerzen wenn er aufwacht.", meinte Poppy und verließ dann die Räume.

Hermine schob einen Stuhl zu seinem Bett und setzte sich nah zu ihm. Sie wollte am Liebsten seine Hand halten, aber sie hatte Angst, dass ihn das aus dem Schlaf reißen würde.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, Ginny nahm Hermine in den Arm. Als Hermine sich wieder löste, sah Ginny sie eindringlich an.
„Mine, kann ich dich etwas fragen?"
„Ginny, ich hab mir das nicht ausgedacht, es war wirklich 13 Uhr, als Harry hier ankam..", sagte sie mit erstickter Stimme.
„Ich glaube dir...", sagte sie und lächelte sie an.
„Kann es sein.. dass du etwas für Severus empfindest?", fragte sie vorsichtig. Hermine sah sie ungläubig an.
„Es würde mich zumindest freuen.. er ist ein guter Mann. Du würdest ihm sicher gut tun und ich glaube, er würde dir auch gut tun.", sagte Ginny langsam.
„Selbst wenn ich ihn mögen würde... ich glaube nicht, dass Professor Snape... er und ich.. das ist doch unmöglich.", sagte Hermine und sah auf ihn.
„Aber warum?", wollte Ginny wissen. „Ihr seid euch so ähnlich, merkt ihr das denn nicht?"
„Er ist er und ich bin ich. Ich bin nichts weiter, als ein Abenteuer für ihn.", sagte sie geknickt und stand auf.

Sie ging an ein Fenster des Krankenflügels und sah stumm hinaus. Verlor sich gedanklich in dem Schneetreiben, welches eingesetzt hatte.
Sie dachte daran, dass sie heute morgen, also eigentlich zu dieser Uhrzeit in ihren Räumen war, mit Severus und mit ihm in ihrem Bett lag. Sie lächelte bei dieser Erinnerung, es fühlte sich gut an.
Ginny war zu Hermine gekommen, sie legte eine Hand an ihre Schulter.
Die jungen Frauen sahen sich an, „Mine... wie wärs, wenn du ihn einfach mal fragst? Ich bin mir sicher, dass er dazu etwas zu sagen hat.", sagte Ginny und lächelte aufrichtig.
Hermine sah wieder hinaus und dachte kurz nach.
„Ein Professor Snape hat immer etwas zu sagen..", sagte sie und lachte leicht auf.
„Manchmal schweigt er auch einfach nur", kam es dunkel hinter den beiden Frauen.

Hermine und Ginny sahen zu Severus, der doch schon aufgewacht war. Ginny lächelte, Hermine war aufgeregt aber auch schüchtern, sie lief eilig zu ihm.
„Wie geht es Ihnen Professor?", wollte sie wissen.
Severus zog seine Augenbrauen zusammen, er hatte Kopfschmerzen und sein Bein tat sehr weh.
„Den Umständen entsprechend, glaube ich. Ohne Sie vermutlich sehr viel schlechter.", sagte er rau und nachdenklich.
„Ich hab doch gesagt, dass ich mitkomme. Sie wollten nicht-"
„-ich weiß..", er sah auf seine Hand, Hermine nahm sie sanft und er sah zu ihr auf. Ihr Blick war gefüllt von Sorge, aber auch Freude, dass er wieder wach war.

Ginny räusperte sich kurz, kam dann auf Hermine und Severus zu, Hermine ließ Severus Hand reflexartig los, was Severus mit einem leicht traurigen Blick quittierte.
„Schön, dass du wieder unter den Lebenden weilst Severus..", sagte Ginny freundlich, ging zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, „bitte lass es nicht zur Gewohnheit werden ja? Es reicht, dass ich mir immer um Harry sorgen machen muss..", sie verdrehte die Augen und lachte.
„Ich lass euch mal alleine.", schob sie noch hinterher und warf Hermine einen bedeutungsvollen Blick zu. Hermine sah mahnend zu ihr und Ginny kicherte und verließ den Krankenflügel.

Hermine setzte sich, nachdem Ginny den Raum verlassen hatte, wieder auf den Stuhl neben seinem Bett. Er blickte immer noch traurig auf seine Hand, die Hermine so schnell losgelassen hatte, als Ginny sich wieder bemerkbar gemacht hatte.
War es ihr peinlich, seine Hand zu halten wenn andere dabei waren? Und warum interessierte es ihn so sehr?
Hermine saß einfach nur schweigend da und sah ihn an. Er wirkte geknickt, sagte kein Wort, er sah sie nicht einmal an. Hermine wusste nicht, was sie tun sollte, also tat sie nichts. Sie hätte gerne seine Hand genommen, sich an ihn gekuschelt, ihn geküsst oder einfach nur mit ihm geredet aber sie hatte Angst, dass er sie ablehnen würde. So, wie sie ihn gerade ablehnte, als Ginny dabei war.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt