Kapitel 35: Geständnisse

2.4K 119 34
                                    


Hermine wachte am nächsten Morgen als Erste auf und spürte zuerst den warmen muskulösen Körper, mit einem unverkennbaren Kräuterduft, neben sich. Sie sah ganz langsam zu ihm hoch, er schlief noch und sah unheimlich entspannt aus.
Er wirkte direkt einige Jahre jünger und es gefiel ihr, ihn so zu sehen.

Sie strich ganz sanft über seine Brust und fragte sich, was er all die Jahre, getan hatte, als sie nicht in Hogwarts war.
Hatte er Beziehungen gehabt, hatte er Frauen geliebt? Sie wusste, dass Severus sein Leben lang in Harrys Mutter Lily verliebt gewesen war und es vermutlich immer noch war.
Sie war eine wahnsinnig schöne Frau, die von den meisten Menschen, als überaus gütig, warmherzig und liebevoll beschrieben wurde, ganz zu schweigen, von ihren magischen Talenten, sie konnte es Severus nicht verübeln, dass er sich in sie verliebte, sie war eine große Stütze für ihn während seiner Kindheit und Schulzeit.

Hermine dachte sich, dass sie unmöglich mit einer Lily Potter mithalten könnte und strich somit die Möglichkeit, dass Severus sich eventuell in sie verliebt hatte, ohne je darüber nachgedacht zu haben, es war unvorstellbar für sie.
Sie empfand etwas für ihn und sie wusste, dass er auch etwas empfand.
Sie schätzte, er war nicht der Typ Mann, der einfach etwas mit einer Frau anfängt, schon gar nicht mit diesem ewigen Hin und Her, den ständigen Streitereien und Konflikten. Er fühlte etwas, sie wusste nur nicht, was genau. 

Langsam wurde er von sanften Berührungen aus dem Schlaf geholt, er ging innerlich  verschlafen der Quelle der Berührungen nach und stellte fest, dass eine Hand leicht über seine Brust strich. Er sah verschlafen zu ihr, sie schien gedankenversunken zu sein und strich automatisch über seinen Körper, er schmunzelte, „so früh schon wach?" brummte er.

Hermine wurde aus ihren Gedanken aufgeschreckt und hörte die dunkle aber warme Stimme von Severus, „ich bin wohl ausgeschlafen.. habe ich Sie etwa geweckt?", kam es entschuldigend von ihr.
„Es kommt nicht jeden Morgen vor, dass eine weibliche Hand mir über die Brust streicht", sagte er leicht lachend.
„Das tut mir leid Sir. Das wollte ich nicht. Schlafen Sie ruhig weiter, es ist wirklich noch früh.", sie wollte gerade aufstehen und das Bett verlassen, damit er weiter schlafen konnte, als eine Hand sie am Arm sanft zurückhielt, „bleiben Sie bitte hier", bat er sie sanft, „ich.. habe Sie gerne bei mir.", sagte er leise.

Sie war erstaunt über seine Ehrlichkeit und legte sich zurück ins Bett, kuschelte sich wieder langsam an ihn, strich ihm wieder sanft über die Brust, er legte einen Arm um sie und streichelte über ihren Rücken. Sie genossen beide die Nähe des Anderen.
Nach einer Weile ergriff Hermine das Wort, „was haben Sie eigentlich gemacht, während ich weg war?", fragte sie neugierig, aber leicht zurückhaltend.
Er hob überrascht eine Augenbraue, „was meinen Sie? Ich habe hier gelehrt, zum Teil erfolgreich, zum anderen Teil eher weniger erfolgreich.", er verzog genervt das Gesicht, wenn er an einige, seiner Schüler dachte. Die meisten hatten keine Ahnung und kein Geschick, für das Brauen von Zaubertränken, es war zum Verrücktwerden. Wenige waren so talentiert, aufmerksam und zielstrebig, wie Hermine es damals war.

„Das meinte ich eigentlich nicht Sir..", sagte sie nervös.
„Miss Granger, ich kann zwar Gedanken lesen, aber ich möchte das eher weniger bei Ihnen anwenden. Was meinen Sie denn? Ich verspreche, dass ich nicht aufspringe und weglaufe.", meinte er sanft, halb lachend und strich sich ein Kreuz auf die Brust.
„Ich hoffe, ich überschreite mit dieser Frage keine Grenze.. ich hab mich gefragt.. also.. hatten Sie Beziehungen, in den sieben vergangenen Jahren... also mit Frauen.. verzeihen Sie.. ich hätte gar nicht fragen sollen.", sagte sie und wollte wieder aufstehen, es war ihr peinlich, dass sie ihn das wirklich gefragt hatte.

Wieder hielt seine Hand sie am Arm fest und zog sie zurück zu sich. Er war überrascht, dass er nicht sauer war, im Gegenteil, es freute ihn, dass sie sich für ihn interessierte, auch wenn es zugegebenermaßen, eine komische Frage war.
„Ich weiß nicht, wo Sie die ganze Zeit hin wollen Miss Granger...", er hielt sie nun fest, sanft aber bestimmt, „nein...ich hatte keine Beziehungen in den letzten Jahren. Warum möchten Sie das wissen? Haben Sie doch die Befürchtung, ich würde mich vor anderen ehemaligen Schülerinnen ausziehen?", er hob eine Augenbraue und seine Stimme klang amüsiert.
„Warum nicht?", fragte sie fast ungläubig.
„Warum ich mich meistens nicht vor ehemaligen Schül-"
„Warum hatten Sie keine Beziehung!"
„Ich hatte kein Interesse an den Frauen, die mir begegnet sind.", sagte er ehrlich. Er wollte keine Frau für eine Nacht, er hatte aber auch kein Interesse an Dramen, die meisten Frauen, die er kennengelernt hatte, waren zu kompliziert für ihn und wollten zu viel, zu schnell.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt