Kapitel 98: Firenze

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Hermine trat aus seinen Räumen in den Flur des Kerkers und lief schnell in die Eingangshalle, im Innenhof angekommen, traf sie auf Lazarus, der bereits auf sie wartete.

„Wir werden es heute Nacht machen.", sagte sie, als sie zu ihm kam und lief sofort weiter in Richtung Wald.
„Warte mal... was ist vorhin passiert? Severus Gedanken sind noch nie so chaotisch gewesen", meinte er verwirrt und lief hinter ihr her.
„Ich will darüber nicht reden und auch nicht nachdenken. Wir haben etwas wichtiges zu tun.", sagte sie bestimmt und ging weiter.
Plötzlich stand er vor ihr, sie wusste nicht, wie er sie so schnell eingeholt hatte und sah ihn perplex an.

„Solange etwas unausgesprochen im Raum steht, wirst du dich nicht richtig konzentrieren können.", fing er an.
„Ich habe das mit ihm geklärt, ich möchte jetzt einfach nicht darüber nachdenken. Wir brauchen einen Zauber der bestimmte Menschen aufspüren kann... kennst du zufällig einen?", fragte sie und lenkte damit vom Thema ab.
„Vielleicht kann Abraxas sie aufspüren.", meinte Lazarus und zuckte mit den Schultern.
Hermine ging an Lazarus vorbei, in Richtung Wald, er sah ihr skeptisch hinterher, holte sie aber an der Grenze wieder ein und hielt sie sachte am Arm fest, bevor sie den Wald betreten konnte.

„Leise... Firenze ist immer noch nicht wieder aufgetaucht. Etwas geht vor sich im Wald.", meinte er flüsternd. Er machte sich unsichtbar, Hermine folgte seinem Beispiel und verschwand ebenfalls, bevor sie einen Fuß in den Wald setzte.

Sie liefen bedächtig den Pfad entlang, horchten auf jedes Geräusch, was an ihre Ohren drang. Es schien, Lazarus würde nach einer Spur suchen, hier und da sah man Hufspuren, Hermine sah sich um.
Es war verdächtig ruhig im Wald, noch nie war es so still. Die Luft war kalt, aber stand. Kein Windhauch fuhr durch den Wald. Etwas war komisch.

Lazarus stoppte, was Hermine aber nicht sah, sie lief weiter und knallte gegen ihn. Er schien angestrengt und angespannt zu sein.
„Was ist?", flüsterte sie an sein Ohr.
„Da ist etwas... im Schatten", seine Stimme war so leise, dass Hermine sich anstrengen musste ihn zu verstehen.
Er ging vom Weg ab, zu der Stelle, von der er meinte, dass dort etwas war. Hermine wollte nicht alleine warten, griff nach seiner Hand und folgte ihm.

Nach einer Weile kamen sie zu einer freieren Fläche, auf der etwas lag. Hermine konnte es erst nicht ausmachen, sie sah nicht viel in der Dunkelheit, erst sah sie nur Fell, dann Hufe, ihr Blick glitt weiter nach oben, sie erkannte einen Pferdekörper, mit einem menschlichen Oberkörper.
„Firenze", flüsterte sie leise und stürmte zu dem Zentaur, der erschrocken aufblickte, er sah niemanden. Sie machte sich und Lazarus sichtbar und lächelte ihn an.

„Miss Granger...", sagte er schwach, als er seinen Kopf hob und sie ansah. Er sah irgendwie am ganzen Körper zerbissen aus.
„Was ist passiert?", fragte Lazarus, der sich zu Firenze hockte und über die Wunden strich, was ihn leicht aufstöhnen ließ.
„Lazarus gib ihm erstmal einen Stärkungstrank, hast du einen?", Hermines Hände zitterten, sie zauberte einen Heilungszauber auf seine Wunden, während Lazarus eine Phiole aus seiner Westentasche holte. Er gab ihm Firenze, der nahm ihn mit schwacher Hand ein.
„Die Achtbeiner haben mich angegriffen. Ich wurde von Albus zu der Zentaurenherde geschickt, sie haben zugestimmt, dass sie Hogwarts und Dumbledore helfen würden, falls der Obscurus die Schule und die Ländereien angreifen würde. Als ich wieder zur Schule wollte, kamen plötzlich die Spinnen und griffen mich an. Zum Glück waren es noch junge Spinnen, ansonsten hätte mich ihr Gift getötet.", sagte er immer noch schwach aber mit einer festeren Stimme als gerade.
„Wir müssen Professor Dumbledore Bescheid sagen...", meinte Hermine, „ruf ihn bitte."

Lazarus konzentrierte sich und dachte an Dumbledore ‚Albus... kannst du mich hören?'
Habt ihr Firenze gefunden?', hörte Lazarus in seinem Geist.
Ja, er ist verletzt, wurde von Spinnen angegriffen, bitte komm in den Wald'
Kurz danach stand ein aufgebrachter Dumbledore neben Lazarus, Hermine und Firenze. Er beugte sich nach unten und begutachtete seine Verletzungen. Er atmete laut aus.
„Die Spinnen haben niemanden mehr angegriffen, seitdem Mr Potter den Dunklen Lord besiegt hatte...", meinte Firenze.
Dumbledores Augen blitzten auf, Sorge machte sich in ihm breit.

„Das heißt, dass wieder etwas Böses erstarkt. Ohne Aragog werden sich die Spinnen auf keinen Friedensvertrag mehr einlassen. Hagrid kann keinen Zugang zu ihnen finden... Ich werde euch bis zur Lichtung bringen, an der ihr Abraxas rufen könnt.
Danach wird es keine Ausflüge mehr in den Wald geben. Die Gefahr ist zu groß. Firenze, ich nehme dich auch mit und bringe dich danach ins Schloss. Die Zentaurenherde wird mit den Spinnen fertig, du wirst bei uns bleiben.", endete Dumbledore.
Hermine und Lazarus sahen sich an, nickten dann und legten jeweils eine Hand an Dumbledore, der immer noch vor Firenze hockte.

Einen Augenblick später standen sie auf der Lichtung, Abraxas wartete bereits auf sie, schlug aufgeregt mit den Flügeln, als er die Ankommenden sah.
„Guten Abend Abraxas", meinte Lazarus und schritt auf ihn zu. Abraxas neigte den Kopf nach unten.
„Die Spinnen sind aufgebrachter als sonst. Du musst aufpassen.", fuhr Dumbledore fort. Abraxas schlug aufgeregt mit den Flügeln und wieherte.
Dann wandte sich Dumbledore an die Reisenden, „denkt daran, was ich euch gesagt habe. Achtet auf die Explosionen, sucht nach Bellatrix und Dolohow, Haupthof.", meinte er, nickte den beiden und Abraxas zu, legte wieder eine Hand an Firenze und war verschwunden.

Hermine und Lazarus sahen sich an, sie schluckte, setzte sich dann mit Lazarus Hilfe auf Abraxas, dann folgte ihr Lazarus.
„Wir müssen zur Schlacht von Hogwarts vor sieben Jahren. Auf den Haupthof des Schlosses. Abraxas, kannst du ein ganzes Schlachtfeld anhalten?", fragte Hermine ihn, als sie über seine Flügel strich, er wieherte und warf den Kopf nach oben.
„Wir werden wieder unsichtbar sein.... Lazarus, du suchst nach Fred, er sieht aus wie George, mit dem Unterschied, dass er noch beide Ohren hat", meinte Hermine leicht lachend.
„Ich kümmere mich um Bellatrix und Dolohow", meinte Hermine entschlossen und ihre Augen leuchteten auf, „Bring uns zum 1.Mai 1998, die Schlacht fing am Abend an, in der Dunkelheit..."
Hermine legte ihre Hände an den Hals des Pferdes und er erhob sich mit ihnen, ein lauter Knall und die Bilder zogen wieder an ihnen vorbei.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt