Kapitel 164: Mut wird belohnt- oder?

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„Es... freut mich sehr, dass sich Ihre Verhaltensmuster wiederholen.", sagte er dunkel und lächelte.
„Glauben Sie, dass Sie mich dann besser einschätzen können?", fragte sie immer noch interessiert.
„Ich habe gelernt, dass Sie nicht einzuschätzen sind. Sie machen, was Sie wollen.", meinte er langsam.

Sie ließ ihre Hand an seiner Brust ruhen, ging unbewusst einen Schritt auf ihn zu.
Er war so warm und herzlich, sein Duft, dieser angenehme Kräuterduft beruhigte sie, seine Stimme schmiegte sich an sie, beflügelte sie zu ungeahnten Mut-Taten, er zog sie fast an, wie Motten vom Licht angezogen wurden.

„Ist das etwas Schlechtes?", fragte sie leise.
„Nein... im Gegenteil.", flüsterte er.
„Professor Snape", hauchte sie.
„Miss Granger", er legte eine Hand auf ihre und hielt sie fest.
Hermine spürte wieder dieses Kribbeln in ihrer Hand, sie hörte auf ihren Körper, er schrie, dass sie ihn küssen sollte, wollte, musste.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, legte eine Hand an seinen Nacken und zog ihn zu sich, kurz bevor sich ihre Lippen berührten, stoppte sie und sah ihn an. Er legte vorsichtig eine Hand an ihren Hals, wie gerade schon Lazarus.

Die Hitze seiner Finger löste in ihr ein starkes Verlangen aus, sie war sich sicher, dass sie ihn küssen wollte.
Sie überbrückte den Abstand ihrer Lippen und legte ihre vorsichtig auf seine.
Eine große Anspannung fiel von Severus ab, er zog sie näher zu sich und küsste sie leidenschaftlich.
Hermines Hemmungen fielen umso mehr, als sie spürte, dass er ebenso fühlte und ließ sich fallen.

Er war ein erstaunlich guter Küsser, hatte sie doch bisher nur Ronald in ihrem Leben geküsst. Irgendetwas in ihr sagte ihr, dass dies nicht der erste Kuss war, den sie teilten und irgendwie war diese Überlegung sehr reizvoll für sie.
Sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren und zog ihn näher zu sich, sie ging langsam zur Couch, drehte und drückte ihn auf das Möbelstück.
Er keuchte leicht auf, denn die Rippen schmerzten bei jeder falschen Bewegung. Er ließ nicht von ihr, küsste sie immer weiter. Ihre Lippen waren mittlerweile rot und geschwollen, aber keiner der beiden wollte aufhören.
Zu sehr hatte Severus ihre Lippen vermisst, zu sehr reizte Hermine diese Vorstellung. Sie spürte die Lust in sich aufkommen und überlegte, wie weit er wohl gehen würde, wenn sie ihn nicht unterbrechen würde.

Wollte sie es überhaupt unterbrechen? Sie setzte sich auf seinen Schoß, drückte sich nah an ihn. Er strich über ihren Rücken, eine Gänsehaut überrollte sie. Sie wollte seine Hände an ihrem Körper spüren, überall zur gleichen Zeit.
Es fühlte sich gut und richtig an, sie fühlte in sich, hörte auf ihr Bauchgefühl, aber nichts in ihr sagte ihr, dass sie stoppen sollte, im Gegenteil.
Ihr Körper wollte ihn und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie ihn auch.
Dieser kalte, kontrollierte Professor Snape war so voller Leidenschaft und Hitze, gab der Versuchung mit voller Inbrunst nach und es gefiel ihr.

Severus hatte keine Kraft mehr Hermine aufzuhalten, er wollte nicht mehr derjenige sein, der es wieder und wieder abbrach. Er wollte sie und wenn sie ihn ebenfalls wollte, würde er es nicht verhindern.
Ihre Hände glitten über seinen Oberkörper, kratzten leicht über seine Haut was ihn erschauern ließ. Sie strich über seine Narbe am Hals, als sie die alte Wunde bemerkte, löste sie leicht ihre Lippen von ihm, sah ihm ins Gesicht.
Er war atemlos, aufgeregt und glücklich. Ein strahlendes Glänzen legte sich in seine Augen und er sah sie an, als wäre sie ein Engel, der zu ihm auf die Erde gekommen war.
Hermine musste lächeln, strich wieder über die Narbe und besah sie sich. Sie war groß, ein langer Schnitt an der Kehle und Naginis Bisswunden. Sie sah mitleidig auf seinen Hals, strich ihm über die Wange, lehnte sich nach unten und legte unendlich sanft ihre Lippen auf die vernarbte Haut.
Sie liebkoste die einstige schlimme Verletzung und spürte mit einem Mal eine tief verankerte Angst.
Angst ihn zu verlieren, Angst, dass er Schmerzen leiden musste.
Im nächsten Moment wurde die Angst durch etwas anderes ersetzt. Es fühlte sich an wie Liebe.

Hermine wusste nicht, wo ihr der Kopf stand, sie sah ihn wieder an. Er legte den Kopf schief und musterte ihr Gesicht, legte eine Hand an ihre Locken und strich durch ihre Haare.
„Nicht so viel denken...", sagte er leise und dunkel.
Hermine schmunzelte, ein Satz, den sie von Professor Snape wohl niemals erwartet hätte, sie beugte sich wieder zu ihm und küsste ihn mit einem Lächeln auf den Lippen.
Severus seufzte innerlich vor Erleichterung auf und küsste sie noch glücklicher, als zuvor.
Sie strich wieder über seinen Oberkörper, glitt langsam zu seiner Hose und öffnete seine Knöpfe, Severus ließ sie gewähren.
Hermine fühlte, dass er bereit war, seine Hose engte ihn ein, sie spürte ihn unter sich.

Sie freute sich auf eine merkwürdige Weise, Professor Snapes ‚letztes Geheimnis' zu lüften und knöpfte schneller. Als sie ihn von seiner Hose befreite hatte, löste sie sich von ihm. Sie stand auf und zog sich ebenfalls schnell aus, sein Blick glitt über ihren Körper, er lächelte sie an. Sie sah an ihm herunter und war etwas beeindruckt, dann sah sie ihm wieder ins Gesicht, strich an seiner Wange entlang. Hermine kniete sich auf die Couch, setzte sich wieder auf ihn und spürte ihn in sich eindringen.

Gleichzeitig stöhnten beide auf und krallten sich an die Körper des anderen. Es harmonierte perfekt zwischen ihnen. Hermine ließ den Kopf in den Nacken fallen und genoss das Gefühl, sie bewegte ihr Becken und steuerte aktiv den Vorgang.
Severus saß auf der Couch und konnte vor Erregung kaum reagieren. Er stöhnte dunkel, nahm ihren Kopf und drückte ihn zu sich. Er legte wild seine Lippen auf ihre, Hermine leckte über sie und schürte seine Lust damit noch mehr.
Er strich ihr über die Brüste, den Bauch, den Rücken, sie spürte seine Hände überall und es machte sie halb wahnsinnig.

Nach einer kurzen Weile merkte sie, dass sie beide kurz vor der herbeigesehnten Erlösung standen, sie krallte sich in seine Haare und er in ihre.
Sie küssten sich, stöhnten einander an die Ohren, das Stöhnen des Anderen erfüllte sein Übriges und eine Welle der Glücksgefühle rauschte durch ihre Körper, ließ sie erzittern.

Hermine sank erschöpft auf seine Brust, schmiegte ihre Arme um seinen Oberkörper, ließ den Kopf an seine Halsbeuge sinken und schnupperte an ihm, dieser intensive Kräuterduft war einfach herrlich.
Severus küsste ihre Stirn, strich ihr über die Locken, dann legte er seine Arme um ihre Schultern und zog sie zu sich. Er zeichnete mit einem Finger über ihre Haut und verlor sich in Gedanken.
Hermine genoss die Wärme, die Nähe, die Intimität- das alles fühlte sich so vertraut an. Sie war glücklich einfach bei ihm zu sein. Sie war glücklich, aber... sie drückte sich leicht von ihm hoch und sah ihn an. Ihr Blick verfinsterte sich etwas.

„Es tut mir leid....", sagte sie leise.
„Was denn?", fragte er erschrocken. Sie wurde von einer Gänsehaut überrollt. Sie war glücklich, aber traurige Gedanken schoben sich wieder in ihren Kopf.
„Ich kann mich einfach nicht erinnern...", sagte sie traurig.
Er sah sie mitleidig an, seufzte leicht auf, er legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie leicht.
„Ich weiß nicht, was wir waren... oder was wir nicht waren... was wir alles erlebt haben und was wir noch erleben wollten... ich weiß nicht ob wir Angst hatten einander zu verlieren... ob wir uns... geliebt haben... ich weiß einfach nichts... ich merke, dass da etwas ist... etwas großes... aber es ist verschleiert, ich kann es nicht sehen, nicht fassen, nicht verstehen...", sagte sie traurig, sie wurde immer lauter und verzweifelter. Sie stand langsam auf und zog sich an.

Er wollte ihr so gerne alles sagen oder zeigen was sie erlebt hatten.
Das ewige Hin und Her, Auf und Ab, das ewige Triezen und Umeinanderherschleichen.
Er hätte ihr so gerne gesagt, dass er sie liebte und sie ihn, aber er hatte Angst, dass sie das alles verschreckte und von ihm wegschob. Er schluckte alles herunter und sah sie an, zog sich die Hose wieder über den Unterkörper und stand ebenfalls auf.
„Es tut mir leid.", sie sah ihn an, sie hatte das starke Bedürfnis sich bei ihm zu entschuldigen, auch wenn es eigentlich nicht ihre Schuld war.
„Sollte das hier passieren?", fragte sie, als er nichts sagte.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt