„Ich will nicht, dass Sie gehen", flüsterte sie mit zitternder Stimme.
Er lächelte, zog sie wieder zu sich. Hermine legte ihren Kopf wieder an ihn und schloss die Augen.
„Dann bleibe ich.", sagte er leise.
Seine Stimme wirkte bestimmt und hoffnungsvoll.Der Himmel zog sich schnell zu und eine heftige Windböe wirbelte seine Haare auf. Danach ertönte ein Donner, Hermine zuckte leicht zusammen.
Er drückte sie, „es fängt gleich an zu regnen.", meinte er, kaum hatte er es gesagt, fiel der erste Regentropfen auf Hermine.
Immer mehr Tropfen bedeckten die beiden und durchtränkten schnell ihre Kleidung. Severus stand auf, zog Hermine mit sich, er wollte gerade den Weg zurück zum Schloss nehmen, als Hermine ihn festhielt.
Er drehte sich um, kniff leicht die Augen zusammen, der Regen war sehr dicht. Er prasselte unerbittlich auf sie nieder. Hermine war komplett nass, sie stand einfach nur da, hielt seine Hand und sah ihn an.Sie ging einen Schritt auf ihn zu, strich ihm die nassen Haare aus dem Gesicht, zog ihn leicht zu sich herunter, stellte sich auf die Zehenspitzen und legte sanft ihre Lippen auf seine. Sie schloss die Augen und genoss den Moment.
Der prasselnde lauwarme Regen um sie herum, die Tropfen, die sich einen Weg durch die Kleidung auf ihre Haut bahnten, seine Lippen auf ihren, sein Gesicht an ihrem.
Er legte langsam seine Arme um sie und küsste sie umso leidenschaftlicher.
Hermine drängte sich an ihn, sie fing an zu zittern, er unterbrach den Kuss und sah sie besorgt an.
„Lassen Sie uns reingehen", sagte er, zog sie mit sich und lief schnell den Pfad entlang, durch den Geheimgang der direkt an seinem Raum endete.Er öffnete die Tür zu seinen Räumen, schob sie hinein, entzündete ein Feuer. Er zog sich die nassen Anziehsachen aus, ging in sein Schlafzimmer und zog sich um. Hermine stand ratlos vor dem Feuer.
„Miss Granger?", hörte sie ihn aus dem Schlafzimmer rufen, „Kommen Sie bitte?"
Hermine schluckte, sie zitterte immer noch, ging langsam in den Raum, er stand in Boxershorts vor dem Kleiderschrank und suchte etwas.
„Ich habe Ihnen schon Sachen rausgelegt, sie müssten passen. Sie können sich im Badezimmer umziehen, wenn sie möchten.", sagte er und zeigte auf eine geöffnete Tür am Ende des Raums.Hermine sah sich um, der Raum war sehr schön, ein großes Bett mit Bettpfosten an jeder Seite, auf ihnen waren kleinere und größere silberne Schlagen im Holz zu sehen, sie ging auf die Schlangen zu und sie streckten sich ihr mit einem Mal freundlich entgegen. Hermine schreckte auf, sah zu Severus.
„Sie werden Ihnen nichts tun.", sagte er beruhigend.
Hermine sah wieder auf die Schlangen, die aufgeregt zischelten. Sie hielt ihnen eine Hand entgegen und berührte sie leicht, lächelte, als sie sah, wie sich die kleinen Schlangen ihr entgegen streckten.Sie sah nach oben, am Himmel des Bettes waren dunkle Wolken, genau wie draußen.
„Wie an ihrem Fenster", sagte er und beantwortete ihr damit die nicht gestellte Frage.
„Sie wissen von dem Fenster?", fragte sie erstaunt.
„Ich hab es gesehen.", sagte er schmunzelnd.
„Sie waren in meiner Wohnung?", sie errötete leicht.
„Nachdem Sie mich eingeladen haben... ich bin nicht unbefugt eingedrungen.", sagte er und hob die Hände.
„Das hätte ich auch nicht von Ihnen erwartet", sagte sie lachend.
Sie nahm sich die Kleidung und lief an ihm vorbei ins Bad. Sie besah sich die Anziehsachen, die er ihr gegeben hatte.Es war ein schwarzer Seidenpyjama, er fühlte sich sehr hochwertig und fein an, hinterließ ein schönes Gefühl auf ihrer Haut.
Sie zog die nassen Sachen aus und den Pyjama an, er passte perfekt und er stand ihr sogar sehr gut.
Nach kurzer Zeit kam sie wieder aus dem Bad, sie trocknete sich gerade noch ihre nassen Haare, als sie ihn auf der Bettkante sitzen sah. Er trug ein weißes Hemd und eine weitere Hose, als zuvor. Sie sah böse an.
„Was ist?", fragte er skeptisch.
Sie ging zurück ins Bad, holte ein zweites Handtuch, ging zu ihm und legte ihm das Handtuch auf den Kopf, trocknete ihm kopfschüttelnd die Haare.„Sie sollten Ihre Haare trocknen... sonst werden Sie noch krank.", meinte sie. Er lachte leicht, legte seine Hände auf das Handtuch und berührte ihre Hände, sie hielt in ihrer Bewegung inne und strich über seine Finger, sah ihn an und berührte seine Wange ganz leicht.
Sie legte den Kopf schief, wie konnte es sein, dass dieser Mann in ihr jedes Mal das Verlangen auslöste, ihn zu küssen, über ihn herzufallen, wie ein Teenager?
Selbst diese kleine Berührung ließ Hermines Herz höher schlagen. Sie wollte sich nicht länger fragen warum und weshalb, sie wollte es einfach machen und genießen.
Sie ließ ihr Handtuch, mit dem sie sich die Haare trocknete zu Boden fallen, ging einen Schritt näher zu ihm, nahm seine Hände und legte sie an ihren Körper.
Severus saß auf dem Bett, ruhig und abwartend. Er beobachtete sie und das was sie tat. Er schloss die Augen und spürte ihren Körper unter dem seiden Pyjama.
Er war warm.
Hermine lächelte als sie sah, wie sehr er es genoss in ihrer Nähe zu sein, er musste sie wirklich begehren und gern haben, so wie er reagierte.Sie wollte sich gerade zu ihm herunterbeugen, als wieder helle Blitze durch ihren Kopf zuckten, Bruchstücke von Erinnerungen.
Das erste Aufeinandertreffen mit Abraxas im Wald, wie der Obscurus auf sie zugewalzt kam, wie Harry und Snape verletzt am Boden lagen, sein Bein zerfleischt.
Sie sah das Auftauchen von Lazarus als sie und Snape in ihrem Bett waren und sich küssten und auszogen, sie sah Snapes Geschenk an sie, den Glasflakon mit dem Parfum, sie erinnerte sich an den Duft, diesen unglaublichen Duft.
Sie lächelte bei den Erinnerungen, öffnete schließlich die Augen und sah ihn an. Er hielt sie fest, sein Blick war besorgt, er setzte sie langsam aufs Bett und musterte sie.„Wie sieht ihr Bein aus?", fragte sie ihn und sah ihn traurig an.
„Haben Sie sich erinnert?", fragte er hoffnungsvoll.
„Zum Teil... ein Obscurus... war er das Projekt? Weshalb ich nach Hogwarts sollte?", fragte sie.
„Ja... wir sollten das „Projekt" bearbeiten.", sagte er. „Aber nichts von dem, was Sie gesehen haben ist noch die Wahrheit... das was wir erlebt haben, wurde ungeschehen gemacht, als wir zum Ursprungstag, zum Entstehungstag des Obscurus, zurückgereist sind.", sagte er und musterte sie.
„Also... ist Ihr Bein und auch Harrys Arm in Ordnung?", fragte sie fast schon glücklich.
„Beiden Körperteilen geht es hervorragend", sagte er lachend.
„Und wir sind mit Abraxas gereist, oder?", sagte sie kombinierend.
„Er hat die Fähigkeit durch die Zeit zu springen", meinte er nickend.
„Das ist unglaublich", sagte sie und musterte sein Gesicht, verlor sich in ihren Gedanken. Sie schüttelte den Kopf und stand auf.„Dann hat Abraxas die Leute gerettet? Dumbledore, Fred, Tonks und Remus?", fragte sie, als sie im Raum umher lief.
„Nein.. nicht ganz Abraxas. Er hat geholfen.", sagte Severus und sah sie an.
„Wer hat denn dann...", sie hielt inne und sah ihn an. „Sie... Sie meinen... ich... hab das alles gemacht?", fragte sie ungläubig.
Er merkte, dass es sie überforderte und sagte nichts.
Sie spürte wieder diese Wut in sich aufsteigen, merkte, wie sich etwas immer weiter in ihr hochschob.
Ihre Hände zitterten, ihre Augen fingen an zu glühen, sie hob die Hand und sah wieder Blitze aus ihren Fingern treten, sie legten sich sanft über ihre Haut, krabbelten den Arm hoch.
Es war ein angenehmes Gefühl, es tat nicht weh, sie fühlte sich mächtig. Sie ließ die Hand wieder sinken und sah auf ihn. Er sah sie fast schon ängstlich, er hatte Angst, dass es sie überforderte.„Haben Sie Angst vor mir?", fragte sie kristallklar.
„Nein", sagte er zügig, „ich habe keine Angst vor Ihnen... ich habe Angst um Sie.", er wiederholte seine Worte, die er ihr schon einst einmal gesagt hatte. Sie zog die Augenbrauen zusammen.
„Warum?", fragte sie, sie spürte, dass er wirklich Angst hatte, die Sorge in ihm war so stark, dass sie sich ebenfalls um sie legte.
„Weil ich Sie nicht verlieren kann.", sagte er leise und dunkel.
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Schlimmstenfalls wird alles Gut
Fanfiction7 Jahre nach Ende des Krieges- Hermine, Ron und Harry arbeiten im Ministerium. Ron und Harry sind gefragte Auroren, Hermine hat ein Studium in Zaubertränke und Arithmantik abgeschlossen. Ihr Leben verläuft ruhig bis zu dem Tag, an dem sie vom Minis...