Kapitel 131: Ein ganz „normaler" Morgen

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Am Morgen wachten die beiden gleichzeitig auf und sahen sich glücklich an, er beugte sich zu ihr und legte seine Lippen auf ihre.
„Geht es dir gut?", fragte sie und lächelte ihn an.
Er nickte langsam und dachte nach, er atmete laut aus, „ja... es geht mir sehr gut... was ist mir dir?", fragte er und strich ihr zart über ihr Gesicht.
„Ich wünschte, es wäre immer so...", sagte sie und nahm seine Hand, verhakte ihre Finger mit seinen.

Sie standen kurz danach auf, gingen ins Bad, wuschen sich und zogen sich an, gingen gemeinsam ins Wohnzimmer und wollten gerade zum Frühstück in die Große Halle gehen, als es an der Tür klopfte.
Severus öffnete schnell die Tür, er stand bereits direkt davor, der Gast auf der anderen Seite der Tür erschrak leicht, als Severus im Türrahmen auftauchte.

„Molly...", meinte Severus verwundert.
„Guten Morgen, Severus", meinte sie schüchtern und blickte leicht an ihm vorbei auf Hermine. Sie lächelte sie genauso schüchtern an.
„Kann ich kurz mit euch reden?", fragte sie und blickte ihm in die Augen.
Er nickte und trat zur Seite.
Molly trat langsam ein, warf ihm einen Blick von der Seite zu und ließ ein leises „Danke" verlauten.
Als Molly mitten im Raum stand, lächelte sie zu Hermine, „Guten Morgen, Hermine."
Sie lächelte unbeholfen und wünschte ihr das gleiche.
Severus legte den Kopf schief und ging langsam zu ihr.

„Ist etwas mit Ginevra?", fragte er leicht besorgt, „Oder mit dem Baby?", seine Stimme war rauer.
Über Mollys Züge legte sich ein seichtes Lächeln, sie hob die Hände, als würde sie ihn beruhigen wollen, „nein Severus, mit Ginny und dem Baby ist alles in Ordnung! Mach dir keine Sorgen."
„Was bringt dich dann in die dunklen Kerker?", fragte er ruhig.
Sie atmete tief durch, sah zu Hermine, dann wieder zu Severus, dann auf den Boden.

„Ich... ich wollte dir danken. Für alles, was du für Ginny, Harry, Remus und Tonks getan hast und immer noch tust. Ich... wollte mich bei euch entschuldigen... dafür, dass ich Hermine vor eine unfaire Entscheidung gestellt hab, welche mir überhaupt nicht zustand zu stellen... es tut mir so leid, was ich dir alles an den Kopf geschmissen und unterstellt habe... es lässt sich nicht entschuldigen.
Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht Hermine... und habe dabei die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Ich hätte nie an dir Zweifeln dürfen... an deiner Wahl. Und auch nicht an dir Severus.", sie endete traurig. Ihre Augen füllten sich leicht mit Tränen. Sie schämte sich für all das, was sie im Fuchsbau gesagt und getan hatte.

Hermine sah zu Severus, er starrte perplex auf sie, dann suchte er Hermines Blick.
„Wir... machen alle Fehler, Molly", sagte Severus dunkel und langsam. Hermine ging zu ihm und nahm seine Hand.
„Ich für meinen Teil, nehme deine Entschuldigung an.", meinte er und musterte Molly.
Sie sah leicht auf, sah zwischen Hermine und Severus hin und her und schluckte.
Hermine ließ Severus Hand los und ging zu Molly, sah sie an und nahm sie in die Arme. Eine kleine Freudenträne löste sich aus Mollys Auge und tropfte zu Boden, als Hermine sie wieder losließ.
„Danke", hauchte sie in den Raum.
Severus lächelte leicht und nickte, Hermine lächelte ebenfalls und ging wieder zu Severus zurück, welcher eine Hand auf ihren Nacken legte.

„Wir wollten gerade zum Frühstück in die Große Halle", sagte Hermine und sah Molly an, „möchtest du uns begleiten?"
„Oh.. nein.. danke! Ich wollte das hier nur klären, bevor ich zum Fuchsbau gehe.. ich hole ein paar Sachen für Ginny.", sagte sie und lächelte freundlich.
Als sie die Tür erreichte und sie öffnen wollte richtete Severus das Wort an sie, „Molly... du und Arthur ihr seid in Hogwarts stets willkommen.
Es könnte außerhalb dieser Mauern sehr gefährlich werden, wenn der Obscurus auf uns aufmerksam wird...", sagte Severus und sah ernst in ihr Gesicht.
„Mir wird schon nichts passieren, Severus", sie lächelte noch einmal herzlich und drehte sich dann um und verließ die Kerker.

Hermine sah ihr nach, Severus nahm ihre Hand und zog sie aus seinen Räumen, gab ihr einen kleinen Kuss auf den Kopf.
„Lass uns gehen... ich brauche meinen Kaffee", sagte er und schnaubte auf.
Hermine lachte leicht und folgte ihm schließlich in die Gänge des Kerkers.
Hermine wollte seine Hand loslassen, als sie in die Eingangshalle kamen, doch er festigte seinen Griff um ihre Finger.
Hermine sah ihn perplex an und stoppte, was Severus kurz danach bemerkte, denn er wurde ebenfalls in der Bewegung gestoppt.

„Was ist los?", fragte er und sah sie an.
Ihr Blick glitt auf ihre Hand, dann wieder in sein Gesicht.
Er drehte sich zu ihr, schürzte die Lippen, lächelte süffisant und zog eine Augenbraue nach oben.
„Angst, Granger?", fragte er sie und wiederholte damit Dracos Worte aus einem Duell zwischen ihm und Harry aus ihrem zweiten Jahr.
Hermine erinnerte sich an Harrys Antwort, zog die Augen zu Schlitzen zusammen und sagte, „Träum weiter!"
Dann ging sie an ihm vorbei, seine Hand haltend und zog ihn mit sich.

Severus schmunzelte und passte sich ihrem Tempo an, als sie durch die Große Halle liefen, sahen beide einfach nur stur nach vorn, aus immer mehr Richtungen konnten sich aufgeregtes Flüstern und ihre Namen hören.
Albus beobachtete das Schauspiel mit einem amüsierten Lächeln, er grinste in seinen Bart und sah über seine Brille in die verdutzten Gesichter der Schüler, die ihren Augen nicht trauen konnten.

Nevilles Augen weiteten sich so sehr, dass Professor Sprout befürchtete, sie würden aus seinem Kopf fallen.
Dann fiel ihm vor Schreck die Gabel aus der Hand, das Essen, was sich auf ihr Befand, flog geradewegs auf den Umhang von Professor Sprout, welche Neville jetzt böse ansah. In seiner Aufregung stieß er noch einen gefüllten Becher mit Kürbissaft um, welcher sich auf dem ganzen Tisch verteilte.

Professor Sprout seufzte auf, Professor Flitwick, der von der Kürbissaftwelle ebenfalls nicht verschont blieb, schüttelte den Kopf, „Longbottom... muss das sein?!", kam es aufgebracht von ihm.
Professor McGonagall wurde jetzt ebenfalls aufmerksam auf Neville und seine morgendliche Katastrophe, sie schloss die Augen und atmete laut aus, dann schüttelte sie auch den Kopf und sah verzweifelt zu Dumbledore.
Dumbledore nahm seinen Blick von Severus und Hermine, die offenbar ganz Hogwarts verwirrten und sah zu Neville, lachte wieder auf und setzte sich die Brille etwas weiter auf die Nase, um dann wieder darüber lugen zu können.
„Was für ein Morgen...", meinte McGonagall, als sie von Dumbledore wieder auf Neville blickte, dessen Chaos sich immer weiter ausbreitete.

Professor Sprout war mittlerweile genau so sauer auf Neville, wie Filius Flitwick. Beide Professoren standen genervt auf und warfen wütend ihre Servietten auf den Tisch, verließen dann die Große Halle und gingen zu ihren Räumen.
Hermine und Severus hatten von all dem nichts mitbekommen, sie setzten sich auf ihre Plätze und unterhielten sich leise, die ganze Halle schien sie zu beobachten, doch sie hatten nur Augen für einander.
Als sie zwei laute Kratzgeräusche links von ihnen wahrnahmen, sahen sie auf. Professor Sprout und Professor Flitwick verließen genervt die Halle, Hermines Blick glitt auf Neville, der neben ihnen saß. Er sah vollkommen verdattert zu Hermine und Severus.

„Neville... geh doch auch schon mal in deine Räume", meinte Professor McGonagall und wollte damit den Schaden begrenzen.
Sie sah zwei rothaarige Gestalten die Große Halle betreten und verdrehte die Augen, „oh nein..", flüsterte sie, als sie die Zwillinge gut gelaunt und breit grinsend durch die Halle laufen sah.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt