Kapitel 178: Vergangenheit

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„Es tut mir so leid... hätte ich die Möglichkeit gehabt, mich eher daran zu erinnern... ich hätte dich nicht warten lassen.", sagte sie mit Tränen in den Augen.
Severus war unfähig zu sich bewegen.
Er spürte ihren Körper an seinem, ihre Hände, die über seinen Rücken strichen, ihre Wärme, ihre Präsenz, ihre Liebe.
Als er nicht reagierte, löste sich Hermine von ihm, sah ihm ins Gesicht und versuchte seinen Blick zu ergründen.
„Severus... willst du mich noch?", fragte sie ängstlich.

Dieser Satz befreite ihn aus seiner Starre, er blinzelte, sah sie an und fing an zu Lächeln.
„Bis an das Ende meiner Tage", sagte er glücklich, eine Freudenträne löste sich aus seinem Auge und lief leise über seine Wange. Hermine strich sie ihm sanft von der Haut und lachte befreit auf.
Er drückte sie an sich, seine Hände glitten über jeden Zentimeter ihres Körpers, als hätte er sie jahrelang nicht mehr gesehen. Hermine strich glücklich über seinen Nacken und konnte einfach nicht aufhören zu lachen. Sie legte ihre Lippen auf seine und küsste ihn, liebte ihn.
„Es tut mir leid, dass ich dir wieder die Rippen gebrochen habe...", sagte sie entschuldigend und strich über seine Brust.
„Ich nehme jeden Bruch in Kauf...", meinte er und legte seinen Kopf in ihre Locken. Er schloss die Augen und nahm ihren Duft auf.

„Ich verspreche dir, dass ich dir nie wieder wehtun werde", sagte sie ernst.
„Versprich nie etwas, was du nicht halten kannst", er sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an und lachte.
„Was habe ich das vermisst...", meinte sie und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Diese unbeschwerte Art, deine Art. Danke, dass du du geblieben bist. Mein Severus...", sie lehnte sich an ihn, legte ihr Gesicht an seine Halsbeuge und küsste die Narbe durch Voldemort und Nagini.
„Für immer der deine", er lächelte glückselig und vergrub seine Hände in ihren Haaren.

Nach einer Weile lösten sie sich und standen gemeinsam auf, nahmen jeweils die Hand des anderen und liefen durch den hellen Raum zurück zur Tür.
Bevor sie den Raum der Wünsche verließen, drehten sich beide gleichzeitig um und sahen nach hinten.
„Das ist Vergangenheit", sagte Hermine und drückte seine Hand. Er nickte und lächelte sie an.

Sie gingen durch den Raum, standen wieder auf dem Gang im siebten Stock.
Die Schüler, die sich auf dem Gang aufhielten, sahen sie perplex an, starrten zwischen ihnen hin und her. Es war so still, man hätte eine Stecknadel fallen hören.
„Wo gehen wir hin? In dein Bett, deine Unterrichtsräume oder wollen wir doch den Tisch in der Großen Halle ausprobieren?", fragte sie mit einem schelmischen Ausdruck in den schwarzen Augen.
„Miss Granger... ungezogen wie immer...", sagte er und gab ihr einen kleinen Klaps auf den Po, was beiden noch mehr erstaunte und panische Blicke einbrachte. Hermine lachte und zusammen gingen sie nach unten.

Kaum waren sie im Kerker angekommen und seine Tür ins Schloss gefallen, fielen sie übereinander her, wie wilde Teenager.
Sie rissen sich gegenseitig die Klamotten von den Körpern und küssten sich unentwegt, Hände wanderten schnell über den Körper des anderen, verankerten sich in den Haaren oder ineinander.
Hermine drückte ihn weiter ins Schlafzimmer, Severus zog sie mit sich. Er nahm sie hoch, sie schlang ihre Beine um seinen Unterkörper und noch im Stehen drang er in sie ein. Sie klammerte sich an ihn, krallte sich in seinen Rücken.
Sie keuchte auf und lächelte ihn glücklich an. Er legte sich mit ihr auf sein Bett, knurrte dunkel und erregt auf.

So groß wie die Lust war, die beide immer weiter anstachelte, so groß war auch die Liebe und das Vertrauen.
Hermine drückte seine Hände auf das Bett, schob sie über seinen Kopf und verhakte ihre Finger mit seinen.
Sie bewegte sich rhythmisch und intensiv auf ihm, war nah an ihm, kein Zentimeter war zwischen ihnen. Atemlos sah er sie an.

„Ich liebe dich", hauchte er dunkel an ihre Lippen. Sie stoppte in ihrer Bewegung, setzte sich etwas auf und zog ihn mit sich hoch.
In diesem Moment, in diesem genauen Moment, fühlte sie sich vollkommen.
Sie spürte ihn an sich, bei sich, in sich.
All die dunkle Gedanken, die sich um sie beide gelegt hatten, waren fort.
All die schrecklichen Gefühle und Ängste, waren fort.
Er legte eine Hand zwischen ihre Brüste, wie schon damals, als sie das erste Mal miteinander schliefen, und erfühlte ihren Herzschlag, schloss dabei die Augen.
Er war schnell und kräftig, im Einklang mit seinem.
Als er die Augen öffnete, erkannte er, dass ihre Augen immer noch Obsidian waren.

„Deine Augen... sie sind immer noch schwarz.", meinte er leise und liebevoll, strich ihr die Haare aus dem Gesicht.
„Ich habe mich für dich entschieden", sagte sie und legte den Kopf schief, küsste seine Lippen und lächelte in den Kuss.
Severus packte sie und drehte sie mit einem Schwung auf den Rücken, lag nun zwischen ihren Beinen und zog das Tempo wieder an.
Beide fingen wieder an zu keuchen und zu stöhnen und vereinten sich im Schein ihrer Liebe.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie die süße Erlösung, Severus sank erschöpft auf sein Bett, Hermine drehte sich atemlos halb auf ihn und kuschelte sich an ihn.

Schlimmstenfalls wird alles GutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt