„Nein ist es nicht.", sagte Hermine und strich ihm liebevoll über den Unterarm.
„Ich habe ihn getötet... ich habe dich getötet Albus!", er richtete das Wort nun an den Totgeglaubten.
„Die junge Miss Granger steckt voller unbekannter Geheimnisse. Mithilfe von Abraxas haben sie und Lazarus eine weite Reise in die Vergangenheit gewagt. Du hast den Fluch gesprochen, das stimmt. Aber bevor er mich erreicht hatte, konnten sie die Zeit anhalten und haben euch mit einer falschen Erinnerung belegt... ich vermute es war ein sehr alter Trank und Zauber, oder?", fragte er Hermine.
„Ja, Lazarus hat ihn gebraut, er sagte niemand der noch lebte, würde diese Trank kennen, deswegen würde auch niemand die Echtheit der Erinnerungen anzweifeln.", sagte Hermine.Dumbledore lächelte stolz, „du hast mich nicht getötet Severus, du solltest es nur denken. So, wie alle anderen. Du hast es im Übrigen auch geschafft, den Fluch zu zerstören.", er hielt seine Hand hoch, die nicht länger schwarz war.
Severus konnte seine Freude nicht zeigen. Bis vor fünf Minuten hatten ihn seit jeher Schuldgefühle geplagt und ihm Alpträume beschert.
Als Dumbledore den Blick von Severus sah, setzte er sich auf den Sessel neben der Couch und sah ihn an.
„Severus, es tut mir leid, dass ich dich darum gebeten habe. Du weißt, dass es nötig war. Es tut mir leid, dass ich dir den ganzen Kummer und Schmerz bereitet habe. Es war nicht fair. Hätte ich eine andere Möglichkeit gehabt, hätte ich diese gewählt.", seine blauen Augen blickten traurig auf den Mann vor ihm. Er wirkte gebrochen, es tat ihm wirklich leid, Severus so zu sehen.Hermine legte eine Hand an seinen Nacken, rutschte zu ihm und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
Sie hoffte, er würde sie nicht von sich stoßen, hatte sie ihn doch hintergangen und angelogen. Ihre Augen flackerten im selben Obsidian auf, wie die von Severus und Albus sah ungläubig zwischen den beiden hin und her.
Severus legte seinen Kopf auf ihren und schloss die Augen. Er war ihr eigentlich sehr dankbar, aber furchtbar überfordert in diesem Moment.
„Es ist sehr viel, auch für mich. Ich ziehe mich zurück. Vielleicht können wir morgen in Ruhe reden. Ich wünsche euch eine Gute Nacht.", sagte Dumbledore und stand auf.
„Wo wollen Sie jetzt hin, Professor?", fragte ihn Hermine.
Dumbledore blickte sie verwirrt an, „in mein Büro. Wahrscheinlich werde ich Professor McGonagall einen Herzinfarkt bescheren. Aber... ich weiß ja, an wen ich mich wenden kann, um die Sache rückgängig machen zu können.", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln und einem vielsagenden Blick.
Severus schnaubte auf und schüttelte den Kopf.Vergnügt summend ging Dumbledore durch seine Räume, legte den Unsichtbarkeitszauber wieder über sich und schlenderte durch die Gänge von Hogwarts hoch zu seinem alten Büro.
Der Wasserspeier legte den Weg auch ohne Passwort frei und kurze Zeit später stand er vor seiner Tür. Er öffnete sie langsam und Professor McGonagall blickte verwirrt vom Schreibtisch hoch.
Sie nahm ihren Zauberstab und blickte zur offenen Tür. Sie sah niemanden. Sie stand auf und ging langsam darauf zu.
„Ist da jemand?", fragte sie in den Raum. Ein leichter Windhauch strich über ihr Gesicht und ihr stellten sich die Nackenhaare auf.
Als sie die Tür erreicht hatte, sah sie nochmal in den Flur zum Wasserspeier, doch auch dort war niemand. Diese Schule...
Sie schloss die Tür und drehte sich wieder um und wäre fast gegen die Tür gefallen, die sie gerade geschlossen hatte.Neben dem Schreibtisch stand Albus Dumbledore, sie blickte schnell zum Gemälde, aber es war leer.
„Guten Abend Minerva.", flötete Albus in bester Laune und amüsierte sich über ihren mehr als erstaunten Gesichtsausdruck.
„Albus?", hauchte sie, fast so wie Severus gerade.
Er verschränkte geduldig seine Hände vor seinem Körper.
Sie schüttelte ungläubig den Kopf, ging langsam mit wackeligen Knien in Richtung Schreibtisch. Sie musterte ihn von oben bis unten, „bist du es wirklich?"
„In Fleisch und Blut und wahrscheinlich mit ein wenig mehr Kraft.", sagte er und lächelte aufgeregt.
Albus hielt ihr eine Hand entgegen und Minerva nahm sie mit zitternder Hand. Albus zog sie zu sich und nahm sie in die Arme. Minerva drückte ihn fest und fing an zu schluchzen.
„Aber aber...", sagte Albus sachte und strich ihr beruhigend über den Rücken.
„Wie ist das möglich?", fragte sie mit tränenerstickter Stimme. Sie war überrascht und freute sich sehr, war aber auch etwas überfordert.
„Das würde ich dir gerne bei einem Kakao und einem Zitronensorbet erzählen.", sagte Albus und Minerva fing leicht an zu lachen. Er stützte sie, zusammen gingen sie in die Privaträume des Büros und Albus erzählte ihr die ganze Geschichte.Währenddessen hielt Hermine Severus immer noch fest in den Armen.
„Ich wollte dich nicht so überrumpeln, Severus", sagte Hermine leise und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Severus sah auf und bemerkte, dass ihre Augen immer noch den seinen glichen.
„Ich weiß... ich verstehe, warum du mir vorher nichts gesagt hast. Ich hätte wirklich versucht, dich aufzuhalten.", sagte er und lächelte matt.
Hermine erwiderte sein Lächeln, sie war froh und auch etwas erstaunt, dass Severus so ruhig war.
„Ich hatte schon Angst, dass du sauer auf mich wärst und mich rausschmeißt...", sagte sie und kuschelte sich an ihn.
Er drückte sie etwas von sich weg, um ihr ins Gesicht schauen zu können, „ich würde dich nie ‚rausschmeißen'.", sagte er ungläubig.
„Wenn ich sauer wäre dann nur, weil du dich in Gefahr gebracht hast.", fügte er hinzu.
„Ich hab es für dich gemacht..", sagte sie leise. „Damit du erkennst, dass deine Seele nicht ganz so verloren scheint, wie du immer denkst."
„Ich weiß. Aber du musst dich nicht meinetwegen in die schlimmsten Gefahren stürzen. Du hast mich schon gerettet. Mehr als einmal.", sagte er dunkel und sah sie intensiv an.Hermine griff in seine Haare und zog ihn zu sich und küsste ihn, er war voll von Erleichterung, Freude, aber auch Schuldgefühlen und einer Entschuldigung. Sie lehnte sich auf ihn und er legte sich mit ihr auf die Couch zurück.
Sie küsste ihn immer wieder und die Erleichterung schürte die Lust. Severus zog die Augenbrauen zusammen und grinste leicht, er musste sich sehr zusammenreißen und drückte sie sachte von sich weg, sie drückte sich wieder auf ihn.„Hermine", sagte er rau.
„Ja Severus", nuschelte sie in den nächsten Kuss und versuchte wieder, ihn von seiner Robe zu befreien. Er lachte leicht auf, nahm ihre Hand und hielt sie wieder einmal fest. Perplex sah sie zu ihm.
„Albus Dumbledore ist wieder im Schloss...", sagte er und sah sie an, „das heißt, wir werden jetzt noch weniger ungestört sein, als vorher."
Hermine verdrehte die Augen und seufzte, ließ ihren Kopf unsanft auf seine Brust fallen.„Das ist nicht fair", sagte sie leise und zog eine Schnute.
„Das Leben ist nicht fair.", sagte er süffisant, so wie er es einst zu Harry gesagt hatte und musste danach lachen.
„Ich liebe dein Lachen..", sagte sie und strich leicht über sein Gesicht, über die Lachfalten, die sich bildeten, wenn er einmal herzlich lachte.
Wenn du nur wüsstest, was ich alles liebe, dachte er, nahm ihre Finger und küsste sie.
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Schlimmstenfalls wird alles Gut
Fanfiction7 Jahre nach Ende des Krieges- Hermine, Ron und Harry arbeiten im Ministerium. Ron und Harry sind gefragte Auroren, Hermine hat ein Studium in Zaubertränke und Arithmantik abgeschlossen. Ihr Leben verläuft ruhig bis zu dem Tag, an dem sie vom Minis...