Kapitel 10

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Jess:

Als die drei Stunden Fahrt endlich vorbei waren und wir an dem riesigen Turnierplatz an kamen, brachten wir als erstes die Pferde in die gemieteten Boxen, bevor wir uns zur Meldestelle begaben. Für Johannes war das alles völliges Neuland, aber nach für nach verstand auch er alles.

Auf dem Weg zurück zu den Pferden erklärte ich ihm noch schnell den Plan für den Tag und dann waren wir auch schon voll im Turniergeschehen. Ich ritt eine Prüfung nach der Anderen, während Johannes zwischendrin die Pferde fertig machte. Perfekt klappte das zwar noch nicht, aber wir fanden uns langsam zusammen und gaben am Ende doch ein ganz passables Team ab. Johannes ging es dabei zusehend schlechter, doch er riss sich zusammen und arbeitete einfach weiter als wäre nichts.

"Und? Wie ist es gelaufen?", fragte Johannes, als dann alle Prüfungen durch waren.

"Also vier Schleifen bei fünf Ritten ist schon ganz gut. Ich bin zufrieden.", war mein Fazit.

"Na dann ist ja gut. Was steht morgen so an?"

"Morgen früh starte ich um acht eine M* mit Melody und danach die selbe Prüfung mit Luzifer. Mit Luzifer starte ich dann noch eine M** und mit Lord zum Schluss eine S*. Da könnte es dann passieren, dass ich noch weiter komme und danach noch die Kür dazu reiten darf."

"Also auch wieder volles Programm."

"Genau. Das geht genauso stressig weiter. Vor allen Dingen, weil Prüfung um acht bedeutet, dass wir spätestens um sechs hier sein müssen und ich muss noch lernen und mir die Kür nochmal angucken. Die bin ich noch nie so geritten."

"Ist es dann eine gute Idee die in der Prüfung zu reiten?"

"Nein, aber das wird schon."

"Okay. Und was machen wir jetzt?"

"Die Pferde fertig machen und dann holt Zoe uns gleich ab."

"Wer ist Zoe?"

"Die Schwester von meiner besten Freundin. Die wohnt hier in der Nähe und da kann ich dann immer bei ihr schlafen."

"Achso. Okay."

Gemeinsam versorgten wir noch die Pferde und als wir gerade so gut wie fertig waren, kam Zoe auch schon in den Stall.

"Hey! Wie weit seid ihr?", fragte sie.

"So gut wie fertig. Ich muss nur gerade noch die drei Zöpfe auf machen.", erklärte ich.

"Was ist das denn für eine Hübsche?", fragte Zoe und strich Melody über den Hals.

So unterhielten wir uns locker ein wenig, bis dann alle Pferde versorgt waren und Zoe uns zu ihrem Haus fuhr.

"Ist alles okay bei deinem Stallburschen? Der sieht nicht gerade gesund aus.", flüsterte Zoe schließlich.

"Ja. Der ist nur total fertig. Das ist sein erstes Turnier mit mir und wir sind seit vier Uhr am arbeiten. Der muss sich da erst noch dran gewöhnen.", log ich. Mir war schon klar, warum er aussah, wie eine wandelnde Leiche. Das brauchte Zoe nur nicht unbedingt wissen.

Kurz darauf kamen wir auch schon an ihrem kleinen Haus an und aßen etwas, bevor wir dann unser Zimmer bezogen.

"Ich hab jetzt nur ein Zimmer fertig gemacht, aber notfalls könnt ihr da die Couch aus klappen.", sagte Zoe mit einem Blick auf ein, doch ziemlich großes, Zimmer.

"Ich schlafe eh nicht. Ich muss lernen und die Kür kann ich auch noch nicht.", meinte ich und so ließ Zoe uns allein.

"Dich zu fragen, wie es dir geht ist überflüssig oder?", fragte ich an Johannes gerichtet. Er nickte nur.

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